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Klimakrise – HitzeproblemProjekt gegen die klimaschädliche Bodenversiegelung

Gepflasterte Straße mit Wasserpfütze und Auto
Versiegelte Flächen begünstigen Hitzestau und auch Überschwemmungen, vor allem in den Städten. (Foto: Pixnio Free License)

Europa leidet unter der zunehmenden Hitze, immer mehr versiegelte Flächen heizen die Umgebung zusätzlich auf. Das Projekt Flächen:sparen der Alpenländer setzt sich mit Beispielen in Kommunen für eine Trendwende im Umgang mit Grund und Boden ein.

12.08.2022 – Europa ächzt unter andauernden Hitzewellen, Flüsse trocknen aus, der Bodensee hat einen historischen Tiefststand erreicht, Gletscher schmelzen – auch der gesamte Alpenraum ist stark betroffen. Vor allem Städte und Ballungsräume werden zu Hitzeinseln. Wo Glas- und Metalloberflächen die Wärme lange speichern und Beton oder Asphalt den Boden versiegeln, verdunstet durch fehlende Vegetation weniger kühlendes Wasser und die Oberflächen und Umgebung wird weiter aufgeheizt.

Versiegelter oder durch Erosion und Schadstoffbelastung geschädigter Boden kann seine Funktionen nur eingeschränkt oder gar nicht erfüllen: Wasser versickert nicht mehr, der Boden bindet kein CO2 aus der Atmosphäre, weniger Nahrungsmittel können produziert werden. Die Folgen sind wärmere Luft, Hochwasser, Überschwemmungen und immer mehr Aufwand für trinkbares Wasser. Häufig seien die Schäden bereits irreversibel, berichtet die Internationale Alpenschutzkommission CIPRA ( Commission Internationale pour la Protection des Alpes). Dennoch versiegelten die Alpenländer täglich Flächen, vor allem in stadtnahen Gebieten. Der sparsame Umgang mit Grund und Boden sei  daher wichtiger denn je.

Steigender Bodenverbrauch muss gestoppt werden

Mit dem Projekt Flächen:sparen – für eine Trendwende im Umgang mit Grund und Boden in peri-urbanen Gebieten, also der Schnittstelle zwischen urbanem und ländlichem Raum, zeigt die CIPRA auf, welche strategischen Ansätze auf regionaler, nationaler und transnationaler Ebene existieren und wie sie lokal umgesetzt werden. „Die Sicherung gesunder Böden für die Zukunft ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe. Deshalb sind öffentliche Institutionen, aber auch private Unternehmen, land- und forstwirtschaftliche Betriebe und letztendlich alle Grundeigentümer:innen dringend gefordert, sich des Themas Flächensparen rasch und umfassend anzunehmen“, fordert Manon Wallenberger, Projektleiterin bei CIPRA International.

Einige Kommunen gehen mit guten Beispielen voran

Seit einigen Jahren werden von der europäischen bis hin zur regionalen Ebene verschiedene Lösungen und Strategien zum Schutz und zur Aufwertung von Böden entwickelt. Politische Entscheidungsträger haben die Dringlichkeit des Problems erkannt. In einem Hintergrundbericht zeigt Flächen:sparen, welche Strategien in den Alpenländern derzeit angewendet werden und welche Vor- und Nachteile diese haben. Darüber hinaus zeigen praktische Beispiele aus Deutschland, Frankreich, Österreich und der Schweiz, wie und wo Flächensparen funktioniert.

Das österreichische Bundesland Kärnten setzt bspw. bereits auf softe Entsiegelung: So verschmälerte das Straßenbauamt kilometerweise Bundesstraßen um drei Meter, berichten die Alpenschützer. Nun sind sie von Grünstreifen und Radwegen flankiert. Die ehemaligen Asphaltwüsten können wieder mehr Wasser aufnehmen und dienen als Lebensraum für Tiere. Strengere Tempolimits ermöglichen schmale Fahrspuren und damit Platz für Entsiegelung, ohne die Kapazität einzuschränken.

Gute Beispiele aus dem Alpenraum stellt eine interaktive Karte vor. Häufig geht es auch um Flächenkonkurrenz und eine soziale Flächenverteilungsgerechtigkeit. Der Hintergrundbericht „Flächen sparen, Boden retten“ steht als digitaler Download zur Verfügung oder kann kostenlos als Print-Version bestellt werden. na


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