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Mount EverestSelbst auf dem Dach der Welt schmilzt das Eis

Blick auf den Gipfel des Mount Everest. Schwarz-Weiß-Bild.
Der Mensch bedroht das ökologische Gefüge des Mount Everest und damit vor allem sich selbst. (Foto: von 5350755 auf Pixabay)

Die Klimakrise macht auch vor dem höchsten Berg der Welt nicht halt. Gletscher rund um den Mount Everest schrumpfen bedrohlich schnell. Das bedeutet nichts Gutes für Gebirge als wichtige Wasserspeicher unseres Planeten.

02.12.2020 – Forschungs-Expeditionen in diesen Höhenlagen sind selten. Doch im letzten Jahr waren Forschungsgruppen für mehrere Monate rund um den Mount Everest unterwegs. Dabei untersuchten die Wissenschaftler die vielfältigen Einflüsse des Menschen auf das Ökosystem. So wurden Unmengen Mikroplastik in Schneeproben gefunden und durch die Erwärmung der Atmosphäre steigt der Luftdruck am Gipfel, sodass es für Menschen leichter wird dort oben ohne Sauerstoffflaschen zu atmen.

Umso fataler sind die Folgen der Globalen Erwärmung aber für die Gletscher rund um den Everest. Seit 1962 haben 79 Gletscher, in Höhenlagen über 6.000 Metern, stellenweise mehr als 100 Meter Dicke eingebüßt, zeigen die Forschungsergebnisse. Am schlimmsten erwischte es den Barun Gletscher, der um 150 Meter schmolz. Geleitet wurde die Forschungsgruppe von Owen King von der University of St. Andrews.

Einer der wichtigsten Wassertürme der Welt

Die Gletscher sind Teil eines gigantischen Wasserspeichers im Himalaja. Sie speisen Flüsse im gesamten südostasiatischen Raum. Darunter sind riesige Ströme, wie der Mekong, der Ganges oder der Indus. Fast zwei Milliarden Menschen sind abhängig von den Gletschern im Himalaja. Wenn die Eismassen weiter so rasant schmelzen, besteht zuerst die Gefahr von verheerenden Überschwemmungen. Und wenn dann nicht mehr genug Gletscher vorhanden sind, droht das Wasser für fast ein Viertel der Menschheit knapp zu werden.

Die Forscher identifizieren die gesamte Hindukusch-Himalaya Region als eine der drei wichtigsten „Wassertürme“ in der Welt. Als Wassertürme werden in der Regel Gebirge bezeichnet, die kontinuierlich Wasser in trockenere Gebiete abgeben. In Europa ist es vor allem das Gotthardtmassiv und der nahe Aletschgletscher, die als Wasserturm bezeichnet werden, da die Region Rhein, Rhone und Zuflüsse der Po speist.

Zu den weiteren wichtigsten Wassertürmen weltweit gehören laut den Forschern die südlichen Anden und in die Berge von Westkanada. In weiteren Expeditionen sollen auch diese Regionen näher untersucht werden. Auch um neben radikalen Klimaschutz weitere mögliche Lösungen zu entwickeln, die rasante Gletscherschmelze einzudämmen. 

Auch Staub und Ruß spielen eine Rolle

Ein weiteres Forscherteam veröffentlichte Anfang November Daten, dass neben der Globalen Erwärmung auch Staub und Ruß eine Rolle bei der Gletscherschmelze spielt. Ruß entsteht durch vornehmlich menschengemachte Verbrennungsprozesse. Staub dagegen hat in den Bergen einen natürlichen Ursprung durch Erosion.

Diese treten jedoch verstärkt dort auf, wo sich Menschen bewegen. Staub und Ruß sind licht-absorbierende Teilchen, die sich auf Schnee und Eis ablegen können. Die Oberflächen werden dadurch dunkler, schlucken das Sonnenlicht, statt es zu reflektieren, und Eis und Schnee erwärmt sich noch schneller und schmilzt noch rapider. mf


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