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Klimakrise – KlimagerechtigkeitUN verwarnt fossilen Energiekonzern

Öl-Pipelines
In Schieflage: Der Energiekonzern Saudi Aramco bleibt trotz Klimakrise stur auf fossilem Kurs – und verletze damit Menschenrechte, warnt die UN. (Foto: Suresh Babunair, CC BY 3.0 via Wikimedia Commons)

Die Vereinten Nationen verwarnen den Energieriesen Saudi Aramco und seine Investoren, mit ihrem fossilen Kurs die Klimakrise weiter anzufeuern und die daraus folgende Verletzung von Menschenrechten bewusst hinzunehmen.

07.09.2023 – Menschenrechtsexperten der Vereinten Nationen reagieren mit ihrer Warnung auf eine Rechtsbeschwerde, den die Umweltrechtsorganisation ClientEarth eingereicht hatte. Darin wird der Energie-Konzern Saudi Aramco wegen des weltweit größten, klimabezogenen Verstoßes eines Unternehmens gegen Menschenrechte angeklagt.

Der Konzern zeige keinerlei Bemühungen, verbindliche Klimaziele umzusetzen, sondern verfolge im Gegenteil weiterhin die Förderung fossiler Brennstoffe und habe Expansionspläne, nach weiteren fossilen Reserven zu suchen und diese zu erschließen. Damit bestärke das Unternehmen ganz bewusst klimabedingt negative Auswirkungen auf die Menschenrechte in Saudi-Arabien und weltweit. Das Unternehmen sei bereits für maximale CO2-Emissionen weltweit verantwortlich.

Warum ist die Klimakrise ein Menschenrechtsthema?

Öl- und Gasunternehmen treiben den katastrophalen Klimawandel voran, der bei steigenden globalen Temperaturen Milliarden von Menschen Hitzewellen und Wasser- sowie Nahrungsmittelknappheit aussetzen wird, erläutern die Rechtsexperten von Client Earth. Extreme Wetterereignisse wie Waldbrände, Dürren, Überschwemmungen und Stürme kommen immer häufiger vor und verursachen weltweit erheblichen Schaden für Menschen – und verletzten damit deren Menschenrechte.

In den letzten Monaten kam es zu beispiellosen globalen Hitzewellen und unbewohnbaren Hitzeextremen, wobei die Temperaturen in Saudi-Arabien selbst auf über 50 Grad Celsius anstiegen, berichten die Kläger. Im Nahen Osten werden solche Extreme voraussichtlich zur Norm und eine große Zahl hitzebedingter Todesfälle zur Folge haben – wenn die Emissionen nicht rasch gesenkt werden.

Mit seiner renitenten Haltung gegenüber der Klimakrise begehe der Konzern einen schwerwiegenden Verstoß gegen die Menschenrechte. Menschen in jedem Land und auf jedem Kontinent wären vom Klimawandel betroffen, der auch durch Aramcos Unternehmenspolitik vorangetrieben werde.

Auch die Geldgeber tragen Verantwortung

Die UN warnten zudem Banken und Financiers, dass auch ihre Beteiligung an der Finanzierung der Aktivitäten von Saudi Aramco einen Verstoß gegen internationale Menschenrechtsgesetze und -standards darstellen könnte. Dazu gehörten u. a. JPMorgan Chase, Citi und HSBC. Sie tragen Verantwortung, so die Meinung der UN-Menschenrechtsexperten und Client Earth, auf die Rolle von Aramco bei klimabedingten Menschenrechtsverletzungen zu reagieren, indem sie alle ihnen zur Verfügung stehenden Möglichkeiten nutzen, um ihre Investitionen auf nachhaltige Projekte wie etwa den Ausbau Erneuerbarer Energien umzulenken und die Geschäfte mit dem Unternehmen zu beenden. Der Aramco-Konzern berichtete im März 2023, dass sein Jahresgewinn im Jahr 2022 auf einen Rekordgewinn von 161 Milliarden US-Dollar gestiegen sei und der fossile Konzern seit 2019 mehr als 70 Milliarden US-Dollar durch Aktien, Anleihen und Bankdarlehen eingesammelt habe.

Greenwashing-Strategien stoppen

Trotz klimaschädlichem Kurs wirbt Saudi Aramco mit nachhaltigen Zielen und behauptet sogar, das Ziel der Klimaneutralität zu verfolgen. Doch das Investment in Erneuerbare Energien ist verschwindend gering gegenüber den Investitionen in den massiven Ausbau ihrer Öl- und Gasprojekte. „Wir glauben, dass es sich dabei um schädliches Greenwashing handelt, und haben die irreführenden Anzeigen von Aramco bereits zuvor im Rahmen unserer Greenwashing-Dateien analysiert“, kommentiert Client Earth die Werbestrategie des Konzerns.

Auch die Vereinten Nationen rügen dieses Vorgehen und weisen auf die negativen Auswirkungen hin, die Desinformation über den menschengemachten Klimawandel mit sich bringt. Unternehmen sollten öffentliche Informationskampagnen unterlassen, die auf irreführenden und unbegründeten Behauptungen basierten – und Regierungen sowie die Öffentlichkeit beeinträchtigten, nachhaltige Entscheidungen im Zusammenhang mit der Klimakrise zu treffen. Denn real verschärfe Aramco mit seinem fossilen Kurs den Schaden, den der menschengemachte Klimawandel für das Leben vieler Menschen weltweit verursacht – anstatt Maßnahmen dagegen zu ergreifen. na


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