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USAKalifornien verbietet Fracking

In Kalifornien dürfte Fracking bald Geschichte sein
In Kalifornien dürfte Fracking bald Geschichte sein. (Foto: Simon Fraser University / flickr.com, CC BY 2.0)

Ab 2024 dürfen in Kalifornien keine neuen Fracking-Projekte mehr gestartet werden. Damit steht die umstrittene Methode zur Gewinnung von Erdgas in dem US-Bundesstaat vor dem Aus. Auch die Förderung von Erdöl soll bald ein Ende finden.

30.04.2021 – In der vergangenen Woche verkündete Kaliforniens Gouverneur Gavin Newsom das Ende der hoch umstrittenen Fracking-Methode zur Gewinnung von Erdgas bis Januar 2024. Dafür lässt er von der Umweltbehörde (California Department of Conservation; Geologic Energy Management Division, CalGEM) regulatorische Maßnahmen gegen die Erteilung neuer Fracking-Genehmigungen in dem US-Bundesstaat erarbeiten.

Außerdem wies Newsom die Emissionsschutzbehörde (California Air Resources Board, CARB) an, Wege für einen kompletten Ausstieg aus der Erdölförderung im gesamten Bundesstaat bis spätestens 2045 zu analysieren. Die Behörde ist international für seine besonders strengen Gesetzesvorschläge zur Luftreinhaltung bekannt.

„Die Klimakrise ist real und wir sehen weiterhin jeden Tag die Anzeichen“, sagte Newsom bei der Bekanntgabe seines Vorhabens. Er betonte dabei, dass die bereits gestartete Dekarbonisierung des Transportsektors und der Ausstieg aus der Erdöl- und Erdgas-Gewinnung Hand in Hand gehen. Kalifornien müsse das Öl hinter sich lassen.

CO2-Neutralität bis 2045

Im Rahmen des Klimaschutzplans, mit dem Kalifornien eine Reduzierung der Treibhausgasemissionen bis hin zur CO2-Neutralität bis 2045 erreichen will, wird das CARB jetzt die schrittweise Einstellung der Ölförderung prüfen. Bis spätestens 2045 soll dann mit der Förderung von Erdöl Schluss sein. Damit nimmt Newsom ein weiteres Ziel in den ambitionierten kalifornischen Klimaschutzplan auf.

Dafür wird das CARB die wirtschaftlichen, ökologischen und gesundheitlichen Vorteile und Auswirkungen eines Ausstiegs aus der Erdölförderung analysieren. Eine Rolle soll hierbei auch die Schaffung von Arbeitsplätzen und Wirtschaftswachstum in benachteiligten Gemeinden spielen.

Umwelt- und Gesundheitsschutz wird verschärft

Die Umweltbehörde wird nicht nur strenge Maßnahmen gegen die Erteilung von neuen Fracking-Projekten veranlassen, sondern auch sein Mandat zum Schutz der öffentlichen Gesundheit und Umwelt fortsetzen – und in den nächsten Jahren verschärfen. Unter anderem sollen neue Gesundheits- und Sicherheitsstandards zum Schutz von Arbeitnehmern und Gemeinden in der Nähe von Ölfeldern entwickelt werden.

Außerdem sollen Erdöl- und Erdgasunternehmen zukünftig durch strengere Anforderungen finanziell stärker in die Pflicht genommen werden, wenn etwa Bohrlöcher geschlossen oder inaktive Ölfelder saniert werden müssen.

Schon länger gilt Kalifornien als Vorreiter beim Klimaschutz in den USA. Kein Wunder – schließlich sind die Auswirkungen der Klimakrise hier seit Jahren besonders deutlich zu spüren. Der US-Bundesstaat wird regelmäßig von verheerenden Waldbränden heimgesucht, 2018 verursachten sie Kosten in Höhe von 16 Milliarden US-Dollar. Der Ausstieg aus der Erdgas- und Erdölförderung ist deshalb ein wichtiger weiterer Schritt im Kampf gegen den Klimawandel. jk


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