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NeuseelandMehr Transparenz über klimaschädliche Investitionen

Auckland, Neuseeland
Auckland, Neuseeland (Foto: Dan Freeman on Unsplash)

Als erstes Land führt Neuseeland ein Gesetz ein, das Banken, Versicherer und Investmentmanager stärker in Sachen Nachhaltigkeit in die Pflicht nimmt: Zukünftig müssen sie die Auswirkungen des Klimawandels auf ihre Geschäfte offenlegen.

19.04.2021 – Jeder Teil der neuseeländischen Wirtschaft müsse helfen, die Treibhausgasemissionen zu senken und den Übergang in eine kohlenstoffarme Zukunft zu ermöglichen, sagte David Clark, Neuseelands Minister für Handel und Verbraucherschutz, bei Bekanntgabe des neuen Gesetzes. Demnach müssen die Akteure des Finanzsektors zukünftig die Auswirkungen des Klimawandels auf die geschäftlichen Aktivitäten ihrer Kunden und Anteilseigner offenlegen. Das ist weltweit einmalig.

Man wolle mit dem neuen Gesetz sicherstellen, dass Finanzorganisationen klimarelevante Chancen und Risiken offenlegen und letztlich auch gegen sie vorgehen. Neuseeland zeige damit anderen Ländern, wie klimabezogene Informationspflichten verbindlich umgesetzt werden können und die Klimakrise stärker in wirtschaftliche Entscheidungsprozesse verankert wird.

Transparenz über Investitionen

Damit geht das Land einen weiteren Schritt in Richtung mehr Klimaschutz. Zukünftig werden Banken und Versicherer genau darüber Bescheid wissen, welche Konsequenzen ihre Investitionen auf das Klima haben. Bisher waren sie oftmals an Unternehmen und Vermögenswerten beteiligt, die das Klima verschmutzt und die Klimakrise vorangetrieben haben.

Wenn das Gesetz endgültig verabschiedet wurde, müssen die Unternehmen in ihren Berichten explizit aufführen, inwieweit sich die Klimakrise und ihre Folgen auf die eigenen Geschäfte auswirkt. Dazu müssen sie dann auch erklären, wie sie mit diesen klimabedingten Risiken umgehen. Dadurch sollen sie jene Aktivitäten identifizieren, die ihre eigene positive Entwicklung zukünftig gefährden könnten. Natürlich können Firmen aber auch Chancen erkennen, die sich aus Maßnahmen gegen die Klimakrise und neuen kohlenstoffarmen Technologien ergeben.

Kohleinvestitionen sind riskant

So müsste zukünftig etwa der Betreiber eines Flughafens, der an einer Küste gebaut wird und vom Anstieg des Meeresspiegels betroffen sein könnte, die Eigentümer über diese Gefahr informieren, schreibt die Zeitung „The New Zealand Herald“. Aber es müssten auch die Aktionäre darüber informiert werden, dass eine Investition in eine Kohlenmine angesichts der Politik der Regierung, auf 100 Prozent Erneuerbare Energien umzusteigen, zu einem erheblichen Geldverlust führen könnte.

Betroffen sind von dem neuen Gesetz rund 200 Organisationen – meist börsennotierte Anleger, große Banken, Versicherer und Manager von Kapitalanlagen. Die ersten Berichte werden wohl 2023 offengelegt, da das Gesetz 2022 verabschiedet und ab dann verbindlich gelten wird.

Man könne bis zum Jahr 2050 keine Treibhausgasneutralität erreichen, wenn der Finanzsektor nicht mal weiß, welche Auswirkungen seine Investitionen auf das Klima haben, sagt Klimaschutzminister James Shaw. Dieses Gesetz werde deshalb Klimarisiken in den Mittelpunkt der finanziellen und geschäftlichen Entscheidungsfindung stellen. jk


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