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TreibhausgaseNeue US-Regelungen erleichtern Methan-Ausstoß

Luftbild eines Waldes in Alaska, durchzogen von einer Pipeline.
Öl- und Gas-Pipelines durchziehen die USA über hunderte Kilometer. Bislang mussten diese regelmäßig überprüft werden (Foto: Dan / flickr.com, CC BY 2.0).

Die Umweltbehörde EPA will der Öl- und Gasindustrie künftig erlauben, mehr klimaschädliches Methangas in die Atmosphäre zu entlassen als bisher. Damit kassiert die Trump-Administration eine weitere Klimaschutzauflage von Ex-Präsident Obama ein.

13.09.2018 – Wie die New York Times berichtet, plant die US-amerikanische Environmental Protection Agency – kurz EPA – wieder einmal gesetzliche Vorgaben rückgängig zu machen, die dem Land ursprünglich zu mehr Klimaschutz verhelfen sollten. Noch unter Kontrolle der Obama-Administration hatte die EPA stärkere Regularien eingeführt, die Öl- und Gasunternehmen dazu zwang, häufige Kontrollen an Anlagen durchzuführen, um mögliche Methan-Lecks zeitnah zu reparieren. Diese Kontrollen sollen in Zukunft weniger werden und damit die Industrie vermeintlich entlasten.

Der Verband der Öl- und Gasindustrie frohlockt. „Die Methan-Regelungen der Obama-Ära waren die Definition von bürokratischem Aufwand. Es war ein bestandführender Alptraum, technisch unmöglich in die Tat umzusetzen“, so Kathleen Sgamma, Präsidentin von Western Energy Alliance. Umweltschutzorganisationen warnen hingegen vor den Risiken. Methan-Lecks können jederzeit auftreten.„Methan-Lecks können jederzeit auftreten, überall, an der gesamten Versorgungskette von Öl und Gas. Je länger keine Inspektionen stattfinden, desto länger bleiben Lecks unentdeckt und werden nicht repariert“, erklärt Matt Watson von der Organisation Environmental Defense Fund.

Gefährlicher Klimawandelbeschleuniger

Methan gilt als besonders gefährlicher künstlicher Beschleuniger des Klimawandels. Um die 25-mal effektiver als Kohlendioxid heizt es die Atmosphäre besonders schnell auf. Etwa ein Drittel der weltweiten Methan-Belastung stammt aus dem Öl- und Gasbetrieb. Und mit den anberaumten Lockerungen der EPA könnte die gefährliche Belastung noch steigen. Bislang ist Methan für neun Prozent der weltweiten Treibhausgasemissionen verantwortlich.         

Neben der geplanten Aufweichung der Kontrollregularien für Methan-Lecks wird das Innenministerium in den kommenden Tagen eine Vorschrift zum sogenannten „Flaring“ ändern. Damit soll das Abfackeln von anfallenden Gasen bei der Öl- und Gasproduktion wieder erlaubt werden. Auch dabei fallen Treibhausgase an.    

Kohlelobbyist im Einsatz

Mit den neuesten Vorstößen zeigt die EPA, dass sie auch nach der Entlassung von des bisherigen Chefs Scott Pruitt weiterhin die klimafeindliche Politik der Trump-Administration fortführt. Denn der neue Chef der Umweltbehörde, Andrew R. Wheeler, gilt ebenso als Klimawandelleugner und war vor seiner Tätigkeit für die EPA als Kohle-Lobbyist im Einsatz.

Die neuesten Meldungen aus der Umweltbehörde reihen sich in eine ganze Palette von Bemühungen ein, Regularien aus der Obama-Ära aufzuweichen oder rückgängig zu machen. So wurden im Juli und August die Regularien zum CO2-Ausstoß von Kohlekraftwerken und Autos abgeschwächt, so dass Kraftwerke und Pkws in Zukunft mehr Kohlendioxid ausstoßen dürfen. mf


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