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Trump TowerNew York zwingt Trump zum Klimaschutz

Uhr und Eingang
Der Trump Tower in Manhattan. ( Photo by Tiziano Brignoli on Unsplash )

Ein neues New Yorker Gesetz verlangt von großen Immobilienbesitzern, ihre CO2-Emissionen bis 2030 deutlich zu senken. Betroffen ist auch der oberste Klimaschutzgegner des Landes: Wird der Trump Tower nicht klimafreundlich, drohen Millionenstrafen.

18.05.2019 – Wer in New York Gebäude mit einer Fläche von mehr als 2.300 Quadratmetern besitzt, muss die CO2-Emissionen stark reduzieren, um 40 Prozent bis 2030. Das schreibt seit Mitte Mai ein neues Klimaschutzgesetz vor.

Betroffen sind viele Wolkenkratzer in Manhattan, darunter der prestigeträchtige Trump Tower auf der Fifth Avenue, in dem der US-Präsident Donald Trump ein Büro und sein Apartment in der Stadt hat. Zudem mussen mindestens sieben weitere Gebäude der Trump-Organisation in besseren Klimaschutz investieren.

Gebäude sind für 70 Prozent der Emissionen verantwortlich

Was dieser zu dem Gesetz sagt, ist nicht bekannt. Besonders erfreuen dürfte es ihn allerdings nicht. Seit Jahren kämpft er national wie international gegen Klimaschutzregeln, stieg aus dem Pariser Klimavertrag aus und nahm Klimaschutzmaßnahmen seines Vorgängers zurück. Der einst mächtigen Umweltschutzbehörde EPA strich er ein Viertel der Gelder und entließ unbequeme Wissenschaftler. Lobbyisten der fossilen Industrie bauten als Chefs die Behörde um.

Gebäude seien für 70 Prozent der Emissionen New Yorks verantwortlich, sagte Bürgermeister Bill de Blasio. Der Demokrat hatte am Donnerstag per Video bekanntgegeben, dass er in den Präsidentschaftswahlkampf der Demokraten einsteigen wird. Ihm werden allerdings keine guten Chancen eingeräumt.

„Senkt eure Emissionen oder wir werden euer Geld nehmen“

Sein Auftritt am vergangenen Montag hatte bereits wie Wahlkampf gewirkt. In der Lobby des Trump Towers, die jeder mieten kann, hielt er eine Pressekonferenz ab, stellte das neue Klimagesetz vor und attackierte den Republikaner Trump.

„Wir haben eine Nachricht an Präsident Trump und alle anderen großen Immobilienbesitzer in New York City. Senkt eure Emissionen oder wir werden euch dort treffen, wo es euch weh tut – wir werden euer Geld nehmen.“

Trumps Gebäude für 27.000 Tonnen CO2 verantwortlich

Nach Angaben der Stadt produzieren die acht größten Trump-Gebäude in New York jedes Jahr 27.000 Tonnen Treibhausgase, so viel wie 5.800 Autos. Zu ihnen gehört auch das Trump-Hochhaus an der Wall Street und der wohl schmutzigste Trump-Wolkenkratzer, direkt am Central Park: das Trump International Hotel & Tower.

Allein für dieses Gebäude werden ab 2030 Strafen von jährlich 850.000 US-Dollar fällig, sollten die Emissionen nicht sinken. Insgesamt drohen dem US-Präsidenten Strafzahlungen in Höhe von 2,1 Millionen Dollar pro Jahr.

Die neuen Gebäudeziele sind Teil des New Yorker Green New Deal, mehrerer Maßnahmen zur Eindämmung der Klimakrise. Seit Jahren positioniert sich die größte Stadt der USA gegen den US-Präsidenten und setzt sich ehrgeizige Klimaziele. Zudem versucht New York große Ölkonzerne wegen der Klimakrise haftbar zu machen. cw


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