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Claudia KemfertNur Erneuerbare Energien schaffen Frieden

Eine Frau mit blonden Haaren und schwarzem Blazer sitzend in einem alten Kraftwerk
Bild: © Roland Horn, Ausschnitt

Wir könnten von heute auf morgen auf sämtliche Energielieferungen aus Russland verzichten, sagt die Energieökonomin Claudia Kemfert und mahnt: solange wir nicht aus fossilen Energien aussteigen, drohen immer wieder Kriegsgefahren.

04.03.2022 – Prof. Dr. Claudia Kemfert leitet seit April 2004 die Abteilung Energie, Verkehr, Umwelt am Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung (DIW Berlin) und ist Professorin für Energiewirtschaft und Energiepolitik an der Leuphana Universität Lüneburg.

Frau Kemfert, dieser Tage sehen wir verstörende Bilder mitten aus Europa: Millionen Menschen sind auf der Flucht. Wie geht es Ihnen, wenn Sie diese Bilder sehen?

Wie alle bin ich tief erschüttert, aber auch beeindruckt von den Menschen, die für ihre Freiheit, für Demokratie und Frieden kämpfen. Wie kann es sein, dass wir in Europa im 21. Jahrhundert so etwas erleben müssen? Die schlimmsten Befürchtungen sind wahr geworden. Wir befinden uns inmitten eines fossilen Energie-Krieges. Es ist schlimm.

Hätte es so weit kommen müssen?

Wir hätten uns sehr viel früher von fossilen Energien und damit von potenziellen fossilen Energiekriegen verabschieden können und müssen. Deutschland bezahlt über 70 Milliarden Euro pro Jahr allein für fossile Energien. Geld, das auch in Putins Kriegskasse fließt. Aber auch und gerade die Atomenergie ist keine Friedenstechnologie, wie wir aktuell eindrücklich erleben. Es ist nicht die erste Energiekrise, die wir erleben, aber eine sehr dramatische. Ich hätte mir sehr gewünscht, wir hätten mehr getan, um sie zu vermeiden.

Sie haben bereits gesagt, „dies ist ein fossiler Krieg“. Auch Hermann Scheer, einer der Geburtshelfer des EEG im Jahr 2000, hatte als friedensbewegter Mensch immer wieder auf das Konfliktpotenzial fossil-atomarer Energieträger hingewiesen. Was macht Kohle, Öl, Gas und Atom so brandgefährlich?

Dass Atomenergie auch für militärische Zwecke missbraucht werden kann, ist seit ihrer Erfindung bekannt. Seitdem wissen wir um die potenziellen Gefahren und bemühen uns in vielen Friedensvereinbarungen weltweit, die Risiken einzudämmen. Die aktuellen Ereignisse zeigen, wie gewaltig die Gefahr ist. Auch fossile Energien waren schon oft Anlass fürzu kriegerische Auseinandersetzungen. Es gab schon einige Ölkriege auf diesem Planeten. Und dass Putin Gas als politische Waffe einsetzt, ist ebenfalls nicht neu. Auch hier wissen wir schon immer um die potenzielle Gefahr.

Obendrein führt das Verbrennen fossiler Energien zum immer schnelleren Klimawandel. Die extremen Klimaereignisse verursachen Elend, Leid und erhebliche volkswirtschaftliche Schäden. Als Wissenschaftlerin ist für mich evident: Nur eine Vollversorgung mit Erneuerbaren Energien schafft dauerhaft Frieden, stärkt Demokratie und Freiheit. Zudem sichert sie Wohlstand und Frieden auf der Welt. Die Energiewende ist das beste Friedensprojekt, welches wir weltweit haben.

 … und doch fließen die Milliarden für Kohle-, Öl- und Gaslieferungen weiterhin nach Russland und finanzieren die Waffen gegen die Ukraine – womit unzählige Menschen getötet werden. Was ist Ihrer Meinung nach notwendig, damit Deutschland endlich sagt „Nein Danke, Putin!“ und kein russisches Gas mehr kauft?

 Wir müssen so schnell wie möglich weg von fossiler Energie, und zwar durch den schnelleren Ausbau der Erneuerbaren Energien. Wir benötigen mindestens eine Vervierfachung des jetzigen Ausbautempos. Es müssen Flächen für Windenergie ausgewiesen, Genehmigungsverfahren erleichtert und finanzielle Beteiligungsmöglichkeiten für Kommunen verbessert werden. Solarenergie gehört auf jedes Dach. Wir müssen Wärmepumpen fördern, gerade im Zusammenhang mit der energetischen Gebäudesanierung. Die Industrie muss energieeffizienter werden, auch hier bieten sich die industrielle Wärmepumpe und der Einsatz von Erneuerbaren Energien an. Im Verkehrssektor müssen wir so schnell wie möglich weg von Benzin und Diesel hin zu mehr Elektromobilität. Der Schienenverkehr muss gestärkt werden. Es geht um Verkehrsvermeidung, -verlagerung und -optimierung.

All dies wissen wir seit Jahren. Die Gesellschaft und die Industrie ist startklar. Das einzige, was uns aufhält, ist der fehlende politische Wille. Die Politik lässt sich bremsen von unsinnigen Gespensterdebatten, die uns an die Vergangenheit ketten. Stattdessen brauchen wir endlich ein Booster-Programm für die konsequente Energiewende.

Könnten wir wirklich von heute auf morgen auf sämtliche Energielieferungen aus Russland verzichten, ohne dass die Lichter ausgehen?

 Klare Antwort: Ja! Zwar beziehen wir über 50% unseres Erdgases, 36 % unseres Öls und über 50% unserer Steinkohle aus Russland. Aber wir können Gas aus anderen Ländern beziehen, wir können den Verbrauch drosseln und sehr schnell auf Wärmepumpe und Erneuerbaren Energien umstellen. Auch Öl und Kohle können wir aus anderen Ländern beziehen. Nein, deswegen gehen die Lichter sicher nicht aus. Wenn sie ausgehen, dann wegen fossiler Kriege. Deswegen müssen wir jetzt endlich den Weckruf hören.

 Welche Rolle kann lokal erzeugtes Biogas spielen, um Gas aus Russland zu ersetzen?

 Biogas kann bei der Herstellung von Strom und Wärme eine Rolle spielen. Das ist gerade im Industriebereich relevant. Biogas bietet eine hohe Versorgungssicherheit, die im Zuge der Volatilitäten durch Erneuerbare Energien wichtig wird. Allerdings muss es immer um nachhaltige Biomasse und Biogas gehen, also nur um Reststoffe wie Stroh, Gülle oder Abfälle.

 Und Wasserstoff? Wie schnell kann die Produktion überhaupt auf Hunderte Terrawattstunden hochgefahren werden?

Grüner Wasserstoff ist wichtig, aber wertvoll. Er muss energieintensiv hergestellt werden, dazu braucht man noch mal höhere Mengen an Ökostrom. Er ist quasi der Champagner unter den Energieträgern und ist nur etwas für besondere Anlässe, da kostbar und rar. Daher sollte er nur da zum Einsatz kommen, wo es keine direkte elektrische Alternative gibt, insbesondere im Industriebereich im Schwerlast-, Schiffs- oder Flugverkehr. Ansonsten sollten wir Ökostrom, wo immer es möglich ist, direkt nutzen, sei es in der Wärmepumpe oder der Elektromobilität. Je effizienter wir sind, desto besser.

Wenn wir die vollen Effizienzpotenziale ausschöpfen, kann bei einer Vollversorgung aus Erneuerbaren Energien der Primärenergieverbrauch halbiert werden. Übrigens können wir schon heute gerade im Norden problemlos gewisse Mengen an grünem Wasserstoff herstellen, nämlich anstelle die Windanlagen abzuregeln. So würden wir die Versorgungssicherheit stärken und gleichzeitig Wertschöpfung im eigenen Land generieren.

 Dann haben wir unter anderem noch Sonne, Wind, Wasser, Geothermie und notwendige Speicherkapazitäten. Wie ist diese Herkulesaufgabe denn zu bewältigen?

 Im Unterschied zu Herkules sind wir nicht allein. An der Energiewende sind unzählige Menschen und Unternehmen beteiligt. Die Technologien sind einsatzbereit, sie sind preiswert und können sofort ausgebaut werden. Und das Schönste ist: Im Gegensatz zum Bau eines großen Kraftwerks benötigt man dafür kein Jahrzehnt, sondern nur einige wenige Jahre. Investitionen in die Energiewende schaffen Versorgungssicherheit, Wertschöpfung und Arbeitsplätze. Das größte Hemmnis ist derzeit der Fachkräftemangel. Daher ist es eine Schlüsselaufgabe, viel mehr Menschen für diese Zukunftsberufe auszubilden oder umzuschulen.

… was wiederum zahlreiche Arbeitsplätze schafft. Haben Sie Schätzungen wie viele?

In den letzten zehn Jahren sind durch politische Fehlentscheidungen leider erstmal über 100.000 Industriearbeitsplätze verloren gegangen. Daher ist es so wichtig, dass wir jetzt umfassend in die Energiewende investieren und im eigenen Land beispielsweise auch wieder Solarenergie aufbauen. Wenn Investitionen in alle Bereiche, also in Erneuerbare Energien, in Energiesparen und in die Verkehrswende getätigt werden, können nach unseren Berechnungen sogar bis zu 500.000 neue Jobs entstehen.

 Zuletzt haben Sie in einem Drei-Punkte-Papier mehr Ambitionen beim Energiesparen gefordert. Wie sollten diese aussehen?

Das Energiesparen ist sehr zentral. Je mehr Energie wir einsparen, desto besser. Wer die Gas- oder Ölheizung runterdreht oder weniger oder langsamer Auto fährt, spart Energie. Wer Energie spart, schadet Putin. Durch die energetische Gebäudesanierung können wir vielfach Erdgas und Öl ersetzen. Aber auch im Industriebereich gibt es erhebliche Einsparpotenziale. Und im Verkehrssektor sowieso. Nochmal: Bei effizienter Nutzung des Ökostroms lässt sich deutschlandweit der Primärenergiebedarf halbieren. Derzeit verschwenden wir viel zu viel Energie, darüber reden wir nur nie. Das lässt sich abstellen. Und wirsparen dann nicht nur Energie, sondern natürlich auch Geld.

Welche Maßnahmen wären dabei besonders geeignet, um den Energieverbrauch mit Sofortwirkung abzusenken?

Jede Maßnahme, die Energie spart, ist perfekt, egal ob im Gebäudesektor oder durch Elektromobilität. Im Industriebereich werden die Energieeinsparpotenziale häufig unterschätzt. Wenn die fossilen Energiepreise weiter sprunghaft steigen, kommen die Unternehmen sicher schnell auf gute Ideen.

 Denken Sie, dass eine „turbo-beschleunigte“ Energiewende in Europa mit einer großen Kraftanstrengung den blutigen Krieg in der Ukraine ausbremsen oder sogar beenden könnte?

Naja, sicher nicht unmittelbar. Eine Energiewende braucht Zeit. Fakt ist aber: Je weniger fossile Energie wir aus Russland importieren, desto weniger Geld fließt in Putins Kriegskasse. Russland ist auf dieses Geld angewiesen; knapp die Hälfte der russischen Einnahmen kommt aus dem Verkauf fossiler Energien. Ohne diese Einnahmequelle wird es wirtschaftlich eng. Je eher Russlands Elite versteht, dass ihr fossiles Geschäftsmodell nur noch eine sehr kurze Zukunft hat, desto größer wird vielleicht ihre Gesprächsbereitschaft.

In Gedanken sind viele bei den Menschen in der Ukraine. Welche zentrale Botschaft haben Sie diesbezüglich an Bundeskanzler Olaf Scholz?

Ich bin dankbar, in Frieden, Freiheit und einer Demokratie zu leben. Und ich vertraue darauf, dass Bundeskanzler Olaf Scholz und die gesamte Bundesregierung alles dafür tun werden, um der Ukraine zu helfen und Deutschland und Europa vor Schaden zu bewahren. Es ist eine schwere Zeit, die viele mutige, aber vor allem kluge Entscheidungen braucht. Dabei dürfen wir nicht aktionistisch die Fehler der Vergangenheit wiederholen, sondern müssen die richtigen Lehren für die Zukunft ziehen. Dann werden wir gestärkt aus der Krise hervorgehen. Deshalb ist meine Botschaft: Lasst uns endlich ernsthaft und mit höchster Dringlichkeit von fossilen Energien unabhängig werden – nicht nur in Deutschland, sondern in ganz Europa. Die beste Friedenspolitik ist eine entschlossene und zügige Energiewende. Nur erneuerbare Energien sind Friedens- und Freiheitsenergien!

Das Interview führte Andreas Schug


Kommentare

Diskutieren Sie über diesen Artikel

Philip Essien 05.03.2022, 09:00:37

+160 Gut Antworten

Putin tobt und protzt kriegerisch, unverschämt, barbarisch und unbeirrt gegen die Ukraine weiter und der Bürger ist noch in Angst und Schockstare versetzt. Das muss nicht unbedingt sein. Frau Professor Dr Claudia Kemfert hat sich klar und eindrucksvoll gezeigt dass wir nicht wie ein Kaninchen vor der Schlange stehen müssen. <Nur Erneuerbare Energie schaffen Frieden> meint Sie. Recht hat Sie. Und noch was. Wir alle können mitmachen. Existenzsicherung ist mir wichtig aber es ist weder umsonst noch um jeden Preis. Also zurück zum Selbstwertgefühl des Tuns. Es ist verblüffend einfach wie. Ich habe Frau Kemfert schon lange mit Achtsamkeit und Respekt verfolgt und werde das weiterhin aus Überzeugung tun. Unsere Welt hat uns Herausforderungen gestellt aber die Lösungen sind öfters auch vor die Nase parat. Wissen ist Macht aber sich wenigstens zu informieren tut wirklich nicht weh!

Jonas Schultis 05.03.2022, 21:46:09

+155 Gut Antworten

Dankeschön, sie sprechen mir aus dem Herzen!

Gerade das Thema Energiesparen sollte in den Mittelpunkt rücken. Leider hat sich in unserer Gesellschaft Energie zu etwas entwickelt, das für uns selbstverständlich ist und wir verbrauchen sie ohne darüber nachzudenken, welch Arbeit nötig ist um sie bereitzustellen. Vielmehr noch, statt unsere Bedürfnisse und Lebensweise der aktuellen und zukünftigen Situation anzupassen, Demut und Respekt unserer Erde, den Tieren und den Mitmenschen entgegenzubringen, beschweren wir uns nur über steigende Energie- und Rohstoffpreise und beginnen unzufriedener und aggressiver zu werden, als je zuvor. Leider ist für meine Generation alles Selbstverständlich geworden ...

Es wird Zeit, dass sich etwas ändert und zwar schnell und das klappt nur wenn Politik UND Gesellschaft zusammenspielen!

Dipl.-Bw. Werner Schersach, Energiepolitischer Sprecher der GAP Gesellschaft für Alternativ-Energien e.V. 06.03.2022, 13:32:04

+145 Gut Antworten

Es ist die Energiewirtschaft, die seit Jahrzehnten dem Ausbau erneuerbarer Energien jeden nur erdenklichen Knüppel zwischen die Rotoren schmeißt. Die Politik tut eben solange, außer Sonntagsreden, kaum etwas wirklich spürbares. Die Dividenden der Aktionäre und die Steuereinnahmen von Bund, Ländern und Gemeinden aus fossilen Energien sprudeln derweil munter fort. Der CO2-Ausstoß aus deutschen Kohle- und Braunkohlekraftwerken auch.

 

Dabei werden die politischen und ökonomischen Chancen des früheren Ausstiegs 2030 und des gleichzeitigen forcierten Ausbaus aller Erneuerbaren Energien seit Jahren systematisch ausgeblendet. Hier liegen Friedenschancen und Milliarden-Umsätze und hunderttausende von zukunftsfesten sicheren Arbeitsplätzen auf dem Tisch, allein es geht darum die Möglichkeiten hierzulande und im Export nun rasch zu nutzen. Die Konkurrenz in China und anderswo ist hellwach.

 

Erfreulich wäre es, wenn nun zeitnah politisch massiv Tempo in den Ausbau der Erneuerbaren käme und den vielen wohlfeilen Sprüchen endlich rasch und effizient Taten folgen würden. Taten wohlgemerkt, kein Papiergeraschel von detailverliebten Bremserbürokraten und profitgesteuerten Lobbyfossilien.

Die Zeche für unsere wohlerwogene Saumseligkeit und ökonomiegeleitete Ignoranz zahlen derzeit die Menschen in der Ukraine in Blut, Tod und Zerstörung.

karl braig 07.03.2022, 00:26:02

+151 Gut Antworten

ich habe in einem beitrag eines wissenschaftlers von scientist for future gelesen, dass russland über ein sehr großes angebot an windenergie im norden und solarenergie im sünden hat. dabei wäre es vorstellbar, dass russland wasserstoff über die vorhandenen pipelines nach europa verkaufen könnte, den wir dringend als speicherenergie brauchen, das könnten wir der russischen bevölkerung anbieten und der öl- und gasmafia den hahn abdrehen, wenn wir energie einsparen, energie effizienter nutzen und sofort mit großen schritten auf ee umsteigen .

was halten sie davon, diese gedanken in die friedenspolitische diskussion mit ein zu bringen,

dabei sehe ich in dem kostenlosen öffentlichen nahverkehr eine gute möglichkeit, ökologisch, sozial und klimatologisch ein klares zeichen zu setzen. vielleicht sollten wir aufrufen, dies massenhaft einfach zu machen und statt einer fahrkarte eine blau-gelbe karte dem kontrolleur überreichen, wo all diese zusammenhänge beschrieben werden, weshalb wir auf diese friedenspolitische fahrkarte umgestiegen sind.

lg karl

HJRudolph 07.03.2022, 17:20:20

+145 Gut Antworten

Warum hört man so gern auf die falschen Propheten ?

" HÖRT" IHR ZU !

Andreas Schug 08.03.2022, 15:57:41

+136 Gut Antworten

Jetzt ist die Aufmerksamkeit (noch) groß und es gilt, sofort den "Turbo" für die Energiewende zu zünden. Der Instrumentenkasten der Erneuerbaren Energien steht zum Einsatz bereit.

Weitere persönliche Gedanken zum Thema Energiesparen & Unabhängigkeit finden sich frei nach dem Motto "Pulli statt Putin" hier im Blog:

https://blog.naturstrom.de/nachhaltig-leben/weltenergiespartag/

Wir brauchen besonders in der Energiepolitik eine konsequente "Zeitenwende".

Michael Müller 11.03.2022, 13:20:21

+161 Gut Antworten

Prima, und darum holen wir jetzt das Fracking Gas aus Amerika hier her. Es kommt ja auch mit Segelboote hier her.

Zum Thema Strom, anscheinend hat auch hier noch niemand in Deutschland in die Erde geschaut. Das Stromnetz ist total veraltet und die Erneuerung wird Jahrzehnte dauern. Zudem kommt noch hinzu, es will keiner mehr Tiefbau machen. Es gibt auch kein Personal mehr bei den Firmen da die meisten jungen Leute sich nicht mehr die Finger schmutzig machen wollen.

Christoph Langel 13.03.2022, 17:43:09

+141 Gut Antworten

Danke für die guten und richtigen Worte. Zudem braucht es

 

1.eine Bildungsoffensive, um (junge) Menschen für die Arbeit in den Branchen der Friedensenergie zu begeistern ( PV-Firmen sind jetzt schon überlastet).

 

2. sofortige Deaktivierung von Hemmnissen wie zB. Eigenverbrauchsabgabe auf PV Strom oder Mieterstrombehinderungen, etc. und

 

3. eine massive Einsparkampagne flankiert durch Social Media und gute Beispiele (z.B. alle öffentlichen Gebäude werden angewiesen, die Temperaturen abzusenken und einfache Sofortmaßnahmen umzusetzen) Alle Bürger haben durch ihre individuellen Entscheidungen etwa zur Hälfte (!) Anteil am gesamten Endenergieverbrauch.

 

Reduzierter Energieverbrauch ist nicht Verzicht, sondern Gewinn von Freiheit

Ueli Häfeli 15.03.2022, 00:14:07

+134 Gut Antworten

Die Vorschläge von Frau Claudia Kemfert sind zwar geeignet, die Energiewende herbeizuführen, aber unmittelbar nützen sie nichts, um Putin zu stoppen. Das einzige, was sofort hilft, ist zu akzeptieren und anzuerkennen, dass der Krieg auch uns trifft, dass auch wir uns im Kriegszustand befinden. Solidarität heisst dann Folgendes: Ab sofort Gürtel enger schnallen, kalt duschen, Pullis anziehen (max. 15°C in der Wohnung erlaubt), ÖV benützen, zu Fuss gehen, Velos aus dem Keller holen, jetzt Gemüse anpflanzen statt Golfrasen, Fleisch, Butter, Käse und Eier nur noch aus lokaler Produktion, Bitcoins verbieten, Wohnraum teilen, Solaranlagen statt Swimmingpools bauen, Ferien im eigenen Land usw., das ganze Repertoir.

Michael Müller 20.03.2022, 18:12:28

+150 Gut Antworten

Hallo Herr Häfeli,

meinen Sie das Ernst oder ist Ihr Kommentar Ironisch gemeint?

Mit Pulli anziehen ist das nicht getan. Hier in Berlin sind fast alle Kraftwerke auf Gas umgestellt. Die produzieren den Strom und aus der Abwärme wird geheizt. Also dann Pulli und Abends die Kerze da es ja kein Strom gibt.

Dann alle Industriezweige brauchen Gas um zu heizen und Produkte her zu stellen. Wenn das Öl aus Russland versiegt bricht die ganze Chemische Industrie zusammen. Die brauchen das Öl um ihre Produkte her zu stellen.

Um den Krieg dort zu beenden brauch es doch nicht viel. Die Nato verpflichtet sich dort nie Truppen zu stationierten und alles ist gut.

Jetzt verdient sich doch gerade wie immer die Rüstungsindustrie eine goldene Nase.

Brinkmann, Klaus-Dieter 13.07.2022, 17:33:19

+130 Gut Antworten

In vielen öffentlichen Beiträgen erklärt Prof. Dr. Kemfert auf den ersten Blick einleuchtend, dass wir momentan in erster Linie ein „Wärmeproblem“ und nicht etwa ein „Stromproblem“ haben, so dass keine Verlängerung der Laufzeiten für AKWs erforderlich sei. Dringend sei der Ausbau der erneuerbaren Energie. Scheinbar schlüssig, aber Windkraftwerke und Photovoltaik erzeugen Strom . Wo kommt dann die Wärme zur Lösung des „Wärmeproblems“ her.

Wäre auf eine Antwort gespannt.


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