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UmfrageWahljahr zum Jahr des Wandels machen

Stop denying the earth is dying
BUND-Umfrage zeigt: Für den Klimaschutz sind 86 Prozent der Deutschen zu deutlichen Einschränkungen ihres Lebensstils bereit. (Foto: Jonathan Kemper on Unsplash)

Eine aktuelle Umfrage zeigt: Große Mehrheit der Deutschen ist angesichts von Klimakrise und Artensterben zu deutlichen Änderungen des eigenen Lebensstils bereit. Die Politik soll handeln und die Weichen für einen sozial-ökologischen Wandel stellen.

29.12.2020 – In wenigen Tagen endet das Jahr 2020 – und auch diesmal gehen viele Menschen mit guten Vorsätzen in das neue Jahr. Gute Vorsätze, mehr für den Klimaschutz und gegen die Verschmutzung des Planeten zu tun. Doch wie groß ist der Veränderungswille der deutschen Bevölkerung angesichts von Klimakrise, Artensterben und Umweltverschmutzung tatsächlich? Was erwartet sie von der Politik? Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) hat nachgefragt.

Demnach sind 86 Prozent der Deutschen zu deutlichen Einschränkungen ihres Lebensstils bereit, um das Klima zu schützen. Wenn es um die Eindämmung des Artensterbens geht, würden rund 85 Prozent größere Veränderungen akzeptieren, beim Kampf gegen die Umweltverschmutzung sind es sogar 87 Prozent.

Damit ist in allen drei Bereichen – Klimaschutz, Artensterben und Umweltverschmutzung – die Zustimmung sehr hoch, wobei jüngere Menschen eine größere Bereitschaft zur Änderung des Lebensstils äußern als ältere. Außerdem können sich Frauen eher Einschränkungen vorstellen als Männer.

Durchgeführt wurde die vom BUND in Auftrag gegebene Umfrage vom Marktforschungsinstitut Kantar. Zwischen dem 15. und 17. Dezember wurden insgesamt 1.014 repräsentativ ausgewählte Deutsche befragt.

Politik muss ökologischen Kollaps abwenden

Angesichts der Ergebnisse der Umfrage fordert der BUND, dass Klimaschutz, Ressourcenwende und der Erhalt der biologischen Vielfalt 2021 ganz oben auf der politischen Agenda stehen müssen. Denn ohne eine Kehrtwende in den Produktionsweisen und im Konsumverhalten drohe ein ökologischer Kollaps.

„2020 hat der Menschheit auf dramatische Weise ihre Verwundbarkeit vor Augen geführt. Klima- und Biodiversitätskrise, Umweltzerstörung und die Übernutzung unserer Ressourcen sind noch weit größere Bedrohungen unserer Existenz als die folgenschwere Corona-Pandemie“, sagt Olaf Bandt, BUND-Vorsitzender. „Mit unserem Lebensstil und unserer Wirtschaftsweise, mit denen wir einen gigantischen Raubbau an unseren Lebensgrundlagen betreiben, setzen wir unsere Zukunft aufs Spiel.“

Das Wahljahr 2021 muss den Weg weisen für eine echte Verkehrs-, Agrar- und Ressourcenwende.Bandt fordert deshalb einen umfassenden sozial-ökologischen Wandel, damit der ökologische Kollaps noch abgewendet und die Klimakatastrophe abgemildert werden können. „Das Wahljahr 2021 muss den Weg weisen für eine echte Verkehrs-, Agrar- und Ressourcenwende.“

In diesem Sinne bezeichnen insgesamt 91 Prozent der Befragten eine verpflichtende Kennzeichnung von Inhaltsstoffen in Alltagsprodukten zur Identifizierung von umwelt- und gesundheitsschädlichen Chemikalien als „sehr wichtig“ bzw. „wichtig“. Knapp dahinter folgte der Ausbau Erneuerbarer Energien (87 Prozent) und eine Förderung besserer Bus- und Bahnverbindungen auf dem Land und in der Stadt (86 Prozent).

Bevölkerung wünscht sich mehr Natur- und Umweltschutz

Diese Ergebnisse sprechen aus Sicht des BUND für den Wunsch der Bevölkerung nach einem echten Wandel und mehr Natur- und Umweltschutz. Deshalb müssen die Themen Klima-, Biodiversitäts- und Umweltschutz in der nächsten Legislaturperiode ganz oben auf die politische Agenda gesetzt werden, um eine umfassende sozial-ökologische Transformation der Gesellschaft einzuleiten.

„Das Wahljahr muss die Wende bringen. Wir brauchen einen neuen, sozial-ökologischen Gesellschaftsvertrag mit einem neuen, gemeinwohlorientierten Wirtschaftssystem“, fordert Bandt. Die Grenzen unseres Planeten seien an kritischen Stellen bereits weit überschritten und das ständige Wachstum führe zu einer immer größeren Ungleichheit. „Wir müssen unsere Art zu leben und zu wirtschaften radikal ändern.“ 2021 müsse den Startschuss für eine sozial-ökologische Transformation geben. jk


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