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BrasilienAbholzung des Amazonas-Regenwaldes schreitet mit Rekordtempo voran

Von Januar bis April wurde im brasilianischen Amazonas-Regenwald eine Fläche so groß wie die beiden Städte Berlin und München zusammen gerodet. (Foto: Matt Zimmerman / flickr.com, CC BY 2.0)

Von Januar bis April wurden in Brasilien etwa 1.200 Quadratkilometer Urwald gerodet – 55 Prozent mehr als im Vorjahr. Damit erreicht die Abholzung des Amazonas-Regenwaldes ein neues Rekordhoch. Soldaten sollen in der Region nun für Ordnung sorgen.

16.05.2020 – Mit Satellitenfotos wertet das brasilianische Weltraumforschungsinstitut Inpe seit 2015 aus, wie viel Regenwald im brasilianischen Regenwald Rodungen zum Opfer fällt. Von Januar bis April waren es in diesem Jahr 1.202 Quadratkilometer – oder auch: Eine Fläche so groß wie die beiden Städte Berlin und München zusammen. In nur vier Monaten!

Seit dem Beginn der Datenerfassung wurde noch nie mehr Urwald abgeholzt als in diesem Jahr. Verglichen mit dem gleichen Zeitraum im Jahr 2019 beträgt der Anstieg 55 Prozent. Nach den heftigen Bränden im vergangenen Jahr ist das nun erneut ein heftiger Rückschlag für die Region. Die Landwirtschaft profitiert von den Rodungen hingegen, benötigt sie schließlich fortlaufend neue Flächen für den Sojaanbau und die Rinderzucht.

Flammendes Inferno im Amazonas-Gebiet

Allein im August 2019 verbrannte innerhalb weniger Tage eine Fläche von fast 5.000 Quadratkilometern. Zu diesem Zeitpunkt gab es insgesamt schon 72.000 unterschiedliche Brände im Amazonasgebiet. Brasiliens Präsident Jair Bolsonaro bezichtigte damals Umweltschützer, Waldbrände selbst gelegt zu haben. Dabei hatte er selbst Bauern zur Brandrodung ermutigt, um seine Pläne mit dem Agrobusiness voranzubringen.

Offiziell verurteilt Bolsonaro jetzt die illegalen Abholzungen und entsendete zum Schutz des Urwaldes Soldaten in die Region. Bis Mitte Juni sollen diese im Amazonas stationiert bleiben, berichten lokale Medien.

Im vergangenen Jahr kritisierte Bolsonaro Inpe noch scharf: Die Zahlen seien übertrieben, um ihm persönlich damit zu schaden. Das brasilianische Weltraumforschungsinstitut konnte im Nachhinein jedoch beweisen, dass die Zahlen korrekt waren. jk


Kommentare

Diskutieren Sie über diesen Artikel

Denkender Bürger 16.05.2020, 11:13:00

Interessant wäre in diesem Zusammenhang mal eine Statistik, wie es andernorts um die Aufforstung von Wäldern steht.

Christian 17.05.2020, 23:56:51

Dieser Wahnsinn kann einfach nicht mehr so weiter gehen! Nicht nur aus Umwelt-, sondern auch aus wirtschaftlichen Gründen, denn in Wahrheit äußern Unternehmen und selbst Agarkonzerne ihren Unmut über diesen Zustand, wenn Flächen weit über das gesunde Maß hinaus gerodet werden, da ja niemand um sein Image fürchten will.


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