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RWE, Uniper und SteagKohlekonzerne verursachen Gesundheitskosten in Milliardenhöhe

Kohlekonzerne verursachen Gesundheitskosten in Milliardenhöhe
RWE ist auf dem ersten Platz der gesundheitsschädlichsten Kohlekonzerne Europas gelandet. (Foto: pixabay.com, CC0 Creative Commons)

Während sich Kohleunternehmen über satte Gewinne freuen, wird die Rechnung von der Gesellschaft gezahlt. Die Gesundheitskosten durch Emissionen europäischer Kohlekraftwerke summieren sich für 2016 auf mindestens 22 Milliarden Euro.

23.11.2018 – Fast zeitgleich mit der Verkündung, dass die Kohlekommission ihren Abschlussbericht nun doch erst im nächsten Jahr vorstellen wird, bescheinigt ein aktueller Greenpeace-Report der Kohlekraft erneut horrende Kosten für das Gesundheitssystem. So wälzen die großen Energiekonzerne Gesundheitskosten in Milliardenhöhe auf die Gesellschaft ab. Die Folgekosten gesundheitsschädlicher Emissionen sämtlicher in der EU betriebenen Kohlekraftwerke belaufen sich für das Jahr 2016 auf mindestens 22 Milliarden Euro. Das geht aus einem am Dienstag erschienenen Greenpeace-Bericht hervor.

Dabei würden etwa zwei Drittel der gesamten Kosten auf lediglich zehn Energiekonzerne entfallen. Mit von der Partie sind auch die deutschen Kohlekonzerne RWE, Uniper und Steag. Der Betreiber der besonders umweltschädlichen Lausitzer Braunkohlekraftwerke EPH gehört ebenfalls zu den Verursachern. Auf dem ersten Platz der gesundheitsschädlichsten Kohlekonzerne Europas ist RWE gelandet.

Kohleausstieg schützt Gesundheit und Klima

„RWE und andere Kohlekonzerne handeln doppelt rücksichtslos“, urteilt Greenpeace-Sprecher Christoph Lieven. „Während ihre Kraftwerke mit Klimazerstörung Geld verdienen, lassen sie die Bevölkerung für Asthmafälle, Herzinfarkte und Diabeteserkrankungen zahlen. Die Bundesregierung kann mit einem raschen Kohleausstieg Gesundheit und Klima schützen.“

Auf Basis jüngster Emissions- und Wetterdaten wurden in dem Bericht die Gesundheitsschäden durch Schwefeldioxid, Stickstoffdioxid und Feinstaub modelliert. Das erschreckende Ergebnis: Eine Megawattstunde Kohlestrom der zehn größten Kohlekonzerne verursacht durchschnittlich Gesundheitskosten in Höhe von 56 Euro. Dieser Betrag entspricht in etwa dem Preis an der Strombörse für die gleiche Menge Strom.

Tatsächliche Gesundheitskosten noch weitaus höher

Dabei wurden in dem Greenpeace-Bericht noch nicht einmal die Auswirkungen aller Schadstoffe mit einbezogen. So entstehen beim Verbrennen von Kohle auch Quecksilber, Cadmium oder Blei. Dementsprechend könnten die tatsächlichen Gesundheitskosten der europäischen Kohlekraftwerke noch weitaus höher ausfallen.

„Ein schneller Kohleausstieg birgt Vorteile für Gesundheit und Umwelt“, sagt Dieter Lehmkuhl, von der Deutschen Allianz für Klimawandel und Gesundheit, der den Report wissenschaftlich begutachtet hat. „Die Lebenserwartung steigt, die Luftqualität verbessert sich und die Gesundheitsrisiken durch Klimafolgen sinken. Klimaschutz ist Gesundheitsschutz.“ jk


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