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Green Gastro GuideDer Weg in eine grüne Gastronomie

Wiederverwendbare Kaffeebecher zum Mitnehmen
Wiederverwendbare Kaffeebecher reduzieren Müll, Erneuerbarer Strom reduziert die Emissionen. Der Green Gastro Guide gibt Tipps für die grüne Wende in der Gastronomie. ©2022 Jan-Marius Wellinghoven (Wellinghoven Films)

Die Kölner Gaststätten wollen grüner werden. Um Betriebe dabei gut zu unterstützen, hat die IG Kölner Gastro den Green Gastro Guide erstellt. Der Ratgeber gibt kleine und große Nachhaltigkeitstipps speziell für die Gastronomie.

09.02.2023 – Die Gastronomie ist ein Ort der Bewegung und Begegnung. Doch bisher bewegte sich in einem Bereich zu wenig, in dem der Nachhaltigkeit. Von Take-Away-Containern bis hin zu Strom und Gas werden in der Gastronomie oft große Mengen an Ressourcen verbraucht. Genau das will die Interessengemeinschaft der Kölner Gastronomiebetriebe (IG Kölner Gastro) ändern. Mit dem Green Gastro Guide unterstützen sie Betriebe beim grünen Wandel.

Den grünen Wandel in der Gastronomie einläuten

Die Green Gastro Movement, wie sie sich nennt, hat einen Wegführer für nachhaltige Gastronomie geschaffen, der aufzeigt, wie und wo Betriebe mit kleinen Schritten ansetzen können. Schritt für Schritt hin zum nachhaltigen Betrieb. Die Webseite des Green Gastro Guide ist dabei so aufgebaut, dass es für jeden leicht sein sollte, das passende zu finden.

In sieben Themenbereichen präsentiert der Green Gastro Guide Tipps, Hintergrundinformationen und Best Practise Beispiele aus den Bereichen Energie, Müll, Wasser, Essen & Trinken, Take Away, Smart Gastro und PR. Jedes Thema ist in einen Überblick-, einen Get Ready und einen Deep Dive-Bereich gegliedert und kann sowohl gelesen als auch angehört werden.

Get ready

Zum Reinschnuppern gibt es den Überblick. Hier werden die wichtigsten Tipps mit der größten Wirkung genannt. Der Deep Dive gibt Hintergrundinformationen zur Klimakrise und dem, was man mit klimafreundlichen Praktiken bewirken kann. Unter Get Ready sind alle möglichen Tipps und Tricks gelistet, die jeder für sich abhaken kann. Check – wieder ein bisschen grüner.

„Das sind Dinge wie auf LED-Beleuchtung umrüsten und außen möglicherweise einfach mit Bewegungsmeldern arbeiten. Es sind Dinge wie die eigene Kühlung noch mal zu kontrollieren, Warmwasserbereitung auszunutzen, Geräte immer wieder auf die Funktionalität zu kontrollieren und regelmäßig alte Dichtungen auszutauschen“, erzählt Maike Block von der IG Kölner Gastro, die das Projekt Green Gastro Guide in die Hand genommen hat. Tipps und Tricks fangen im Kleinen an, die Summe mache die Klimawirkung.

So wird es gemacht

Dazu gibt es Beispiele aus Kölner Gastronomien im Videoformat: „Wir hatten ein superspannendes Best-Practice-Beispiel“, erzählt Block. „Ein Kölner Brauhaus mit eigener Brauerei und Hotel nutzt Wärmerückgewinnung, mit der sie das Warmwasser für den gesamten Küchen- und Gastronomiebetrieb und für das Hotel gewährleisten können.“ Das sei allerdings natürlich schon sehr weit fortgeschritten.

Die Beispiele sind aus Köln und Region, wo der Green Gastro Guide erstellt wurde. Aber angewendet werden kann der Leitfaden natürlich überall, in ganz Deutschland. Manche Rubriken, meint Block, seien sicher auch für Privatpersonen interessant. Sie denke da etwa an die Energie- und eventuell auch Gasspartipps.

Auch Tradition kann grün sein

„Der Gemütlichkeit und dem traditionellen Erscheinungsbild tun die Maßnahmen nichts ab“, meint Block. Eine Gastronomin habe gemeint, sie reiße zwar kein funktionierendes Kühlhaus nieder. Aber auch in einem traditionellen Betrieb habe man immer wieder Reparaturen oder Erneuerungen. Sie habe nun den Gedanken der Energieeffizienz auf der Schulter sitzen, wenn sie etwas Neues plane. „Und das fand ich eine gute Herangehensweise. Die Gäste finden das prima – oder es stört sie zumindest nicht. Das reicht ja an der Stelle schon fast aus. Und ich glaube, dass das genau auch diese traditionelleren Gaststätten in die Handlung bringt.“

Neben der Zufriedenheit der Gäste spielten dem Thema grüner Wandel die gestiegenen Energiepreise natürlich erheblich zu. Für viele sei auch das der Anstoß, etwas zu ändern. „Egal welche Motivation man an der Stelle wählt, sie führt zum gleichen Ziel. Von daher ist das alles wunderbar“, freut sich Block.

Grünes Gras wachsen lassen

Die Inspiration für den Green Gastro Guide war dabei ein Projekt, dass so gar nicht aus der traditionellen Ecke kommt. Der Green Club Guide aus Berlin habe ihnen die Idee gegeben, erzählt Block. Nach mehreren Jahren Arbeit veröffentlichte das Team in den Anfängen der Energiekrise dann bereits die Energiespartipps, um strauchelnde Betriebe zu unterstützen. Seit einigen Monaten ist der Guide nun vollständig online verfügbar und wird laufend erweitert und aktualisiert.

„Die Herausforderung für 2023 wird das Thema Community Building sein“, sagt Block. Der Green Gastro Guide soll um einen Community-Bereich erweitert werden, in dem sich Menschen aus der Gastro austauschen und gegenseitig bei der Umsetzung von Klimamaßnahmen unterstützen können. So könne man sich gegenseitig begleiten – und verstärken. „Das macht auch was, wenn man zeigen kann, guck mal, ich habe das schon umgesetzt. Dann kommt auch schnell bei anderen der Gedanke: ‚Wenn der oder die das kann, dann kann ich das bei mir selber auch umsetzen‘. Das wollen wir erwecken.“ jb


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