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EnergiewendeErneuerbare schneller ausbauen

Mohnfeld mit Windrädern
Der Ausbau Erneuerbarer Energien muss schneller gehen (Foto: Martijn Baudoin / Unsplash).

Mit einem dynamischen Online-Monitor zeigt das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung von nun an, wie es um den Ausbau Erneuerbarer Energien steht. Die Daten zeigen: Die Energiewende wird zu langsam umgesetzt, um die Ziele für 2030 zu erreichen.

26.07.2022 – Die Bundesregierung hat ambitionierte Ausbau-Ziele für Erneuerbare Energien festgelegt. Die neuen Ausbauraten sind endlich stimmig mit Klimaplänen und einer nachhaltigen Zukunft. In einigen Bereichen klafft jedoch noch eine deutliche Lücke zwischen Ambition und Realität, wie das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) zeigt.

Klimaziele und Energiewende – endlich umsetzen!

Das DIW stellt mit dem Ampel-Monitor-Energiewende von nun an laufend Daten darüber bereit, wie es um den Fortschritt der Energiewende bestellt ist. Dazu gehört im Besonderen, wie der Ausbau Erneuerbarer Energien voranschreitet und wann beziehungsweise ob Etappenziele erreicht werden.

Mit der derzeitigen Geschwindigkeit seien 80 Prozent Erneuerbarer Strom bis 2030 nicht zu machen, bestätigt DIW-Energieökonom Wolf-Peter Schill. Verglichen mit den vergangenen zwölf Monaten müsste das Ausbautempo im Schnitt mindestens verdreifacht werden, bei der Windkraft an Land müsste es sogar viermal so schnell gehen.

Besonders groß sei die Diskrepanz zwischen aktuellem Stand und den Zielen für 2030 in den Bereichen Erneuerbare Wärme, Elektromobilität und grüner Wasserstoff. Hier müsse deutlich schneller zugebaut werden, um die Klimaziele zu erreichen, so das DIW.

Es muss schneller gehen

Seit 2012 sei die Wärmewende nur um etwa 3 Prozentpunkte vorangekommen – das heißt, dass nur drei Prozent an Kapazitäten zugebaut wurden, um Wärme nachhaltig und Erneuerbar zu produzieren und zugänglich zu machen. Um die Ampel- und Klimaziele zu erreichen, müsste die Wärmewende einen Sprint hinlegen. Bis 2030 müssten die Kapazitäten um 4 Prozentpunkte wachsen – und das pro Jahr.

E-Mobilität und Ladeinfrastrukturen sind laut DIW ein weiteres Problemgebiet. Zu den Zielen der Bundesregierung gehört, bis 2030 15 Millionen E-Autos auf den Straßen zu sehen. Das DIW hat berechnet, dass monatlich durchschnittlich 130 000 neue E-Fahrzeuge zugelassen werden müssten, um die angestrebte Anzahl zu erreichen. Zurzeit würden jedoch lediglich um die 30 000 neue Zulassungen pro Monat verzeichnet.

Am deutlichsten zeigt sich die Diskrepanz beim grünen Wasserstoff. Bisher liegt die heimische Elektrolysekapazität bei gerade mal 60 Megawatt, was 0,06 Gigawatt entspricht. Angestrebt ist hingegen eine Kapazität von rund zehn Gigawatt im Jahr 2030. Es gibt zwar Vorbereitungen zum Ausbau, doch ein derart sprunghafter Anstieg ist zurzeit noch nicht in Sicht.

Mehr Tempo, bitte

„Die gesetzten Ziele sind keine Selbstläufer, die Entwicklung muss in allen Bereichen an Dynamik gewinnen“, bilanziert Studienautor Alexander Roth. Eine faktenbasierte energiepolitische Debatte zum Ausbaufortschritt sei deshalb unerlässlich.

Die Analysen des DIW beruhen auf 15 Indikatoren, die sich aus laufend aktualisierten Daten speisen. Alle Daten stehen quelloffen auf der Plattform Open Energy Tracker zur Verfügung. jb


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Kommentare

Diskutieren Sie über diesen Artikel

Andreas V. 27.07.2022, 20:25:20

Fehlen da nicht noch die eigentlich notwendigen Zielwerte, die nochmals höher liegen als die aktuellen offiziellen "Ziele" der Regierung?

Andreas V. 27.07.2022, 20:28:04

Warum fehlen in der prozentualen Zeigerdarstellung die Werte für Wärmepumpen und Elektrolyse-Kapazität?

Unvollständige Darstellungen helfen nicht!!

Andreas V. 11.09.2022, 21:08:53

Ach, da fehlte ja sowieso noch was Wichtiges ...

Wo ist das Monitoring des Zubaus der Energiespeicher (evtl. aufgeschlüsselt nach elektrisch. chemisch, kinetisch, ...)?


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