TOP-THEMA
Klimaklage





EnergiewendeErneuerbaren-Anteil von 52 Prozent im ersten Halbjahr 2023

Biogasanlage, Windkraftanlagen, PV-Dachanlage im Landwirtschaftsumfeld
Alle Erneuerbaren Energien zusammen haben im ersten Halbjahr 2023 über die Hälfte des Strombedarfs in Deutschland gedeckt. (Foto: Florian Gerlach/Wikipedia / CC BY-SA 3.0)

Die Erneuerbaren Energien haben im ersten Halbjahr 2023 mit 52 Prozent mehr als die Hälfte des Stromverbrauchs in Deutschland gedeckt. Im Monat Mai waren es dank des sonnigen Wetters und der großen Stromerzeugung aus Photovoltaik sogar 57 Prozent.

30.06.2023 – Im ersten Halbjahr 2023 haben Erneuerbaren Energien rund 52 Prozent des Bruttoinlandstromverbrauchs gedeckt. Das zeigen vorläufige Berechnungen des Zentrums für Sonnenenergie- und Wasserstoff-Forschung Baden-Württemberg (ZSW) und des Bundesverbands der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW). Der Anteil der Erneuerbaren Energien am Stromverbrauch lag damit drei Prozentpunkte höher als im ersten Halbjahr des vergangenen Jahres.

Insbesondere im Monat Mai 2023 war der Anteil der Erneuerbaren Energien am Stromverbrauch mit 57 Prozent ungewöhnlich hoch. Lediglich im Februar 2022 wurde aufgrund außergewöhnlich hoher Windeinspeisungen bislang mit 62 Prozent ein höherer Erneuerbaren-Anteil erreicht.

Der hohe Erneuerbaren-Anteil im Mai ist vor allem dem sonnigen Wetter zu verdanken. Photovoltaik-Anlagen erzeugten in diesem Monat mit gut 8,8 Milliarden Kilowatt Strom so viel Strom wie noch nie. Nach vorläufigen Schätzungen könnte der Erzeugungsrekord bei Photovoltaik im Juni sogar nochmals übertroffen werden und die Erzeugung erstmals bei mehr als 10 Mrd. kWh liegen.

Zur Vorstellung der Zahlen wies BDEW-Geschäftsführerin Kerstin Andreae auf die zum Gelingen der Energiewende notwendigen Fachkräfte hin: „Egal ob für den Bau von Windrädern, die Entwicklung von Speichern oder die Digitalisierung der Netze: Letztlich sind es Menschen, die die Energiewende umsetzen. Schon heute haben viele Unternehmen Probleme, qualifiziertes Personal zu finden.“ Um mehr junge Menschen und insbesondere auch Frauen für die Berufe der Energiewirtschaft zu begeistern, brauche es auch die Unterstützung der Politik. Mit der Ausbildungsinitiative AllesWasserVolt informiert der BDEW über Berufe in der Energiewirtschaft und konkrete Ausbildungsmöglichkeiten.

Die Erzeugungszahlen im Einzelnen

Im ersten Halbjahr 2023 lag die Bruttostromerzeugung bei 266 Mrd. kWh – ein Rückgang um knapp 11 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Dem stand ein Stromverbrauch von rund 263 Mrd. kWh gegenüber (1. Halbjahr 2022: 281 Mrd. kWh). Insgesamt wurden knapp 138 Mrd. kWh Strom aus Sonne, Wind und anderen regenerativen Quellen erzeugt – ebenso viel wie im 1. Halbjahr 2022. Davon stammten gut 58 Mrd. kWh aus Wind an Land, 33 Mrd. kWh aus Photovoltaik, gut 22 Mrd. kWh aus Biomasse, knapp 12 Mrd. kWh aus Wind auf See und knapp 10 Mrd. kWh aus Wasserkraft. Aus konventionellen Energieträgern wurden gut 128 Mrd. kWh erzeugt. Im Vorjahreszeitraum waren es noch 160 Mrd. kWh. 

Ökostromanteil: Zwei Berechnungsmöglichkeiten

Der Anteil erneuerbarer Energien am Bruttostromverbrauch im ersten Halbjahr 2023 beträgt gut 52 Prozent. Den Ökostromanteil am Bruttostromverbrauch zu bemessen, ist die gängige Berechnungsgrundlage. Sie geht zurück auf europäische Vorgaben und steht im Einklang mit den Zieldefinitionen der Bundesregierung zum Ausbau der Erneuerbaren Energien. Der Bruttostromverbrauch bildet das gesamte Stromsystem eines Landes ab. 

Eine andere Möglichkeit ist, den Anteil der Erneuerbaren Energien an der Bruttostromerzeugung zu messen. Sie umfasst die gesamte in Deutschland erzeugte Strommenge, also auch die exportierten Strommengen. Der Anteil erneuerbarer Energien im ersten Halbjahr 2023 auf Basis der Bruttostromerzeugung beträgt ebenfalls knapp 52 Prozent. pf

Neuen Kommentar schreiben


Name: *
E-Mail: *
(wird nicht veröffentlicht)
Nicht ausfüllen!


Kommentar: *

max 2.000 Zeichen