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IEA und OECDFörderung von fossilen Brennstoffen hat sich fast verdoppelt

Kühltürme eines Kraftwerkes vor blauem Himmel
Weiterhin fließen Milliarden-Subventionen in Erzeugung und Verbrauch fossiler Energien. (Foto: Verena Schiffers auf Pixabay)

Die großen Volkswirtschaften dieser Welt bauen ihre ineffizienten Subventionen für fossile Brennstoffe nicht ab, sondern legen sogar noch eine Schippe drauf. Diesen für das Weltklima schädlichen Trend belegen Analysen von IEA und OECD.

01.09.2022 – Der Warnruf kommt von höchster Ebene: Die Internationale Energieagentur (IEA) und die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) haben in einer gemeinsamen Datenanalyse festgestellt, dass die Subventionen für fossile Brennstoffe im Jahr 2021 fast doppelt so hoch waren wie im Vorjahr. Diese Entwicklung lässt die Erreichung der internationalen Klimaziele noch unwahrscheinlicher werden.

Die gesamte staatliche Unterstützung für fossile Brennstoffe in 51 Ländern weltweit hat sich von 362,4 Milliarden US-Dollar im Jahr 2020 auf 697,2 Mrd. USD im Jahr 2021 erhöht. Als Grund sehen die Analysten die gestiegenen Energiepreise im Zuge der Wiederbelebung der Weltwirtschaft nach Corona. Noch alarmierender: Die beiden Organisationen erwarten für 2022 noch einmal eine Steigerung, da die Subventionen für Energieverbrauch wegen der extrem gestiegenen Brennstoffpreise zwangsläufig auch höher ausfallen werden.

„Russlands Angriffskrieg gegen die Ukraine hat zu einem starken Anstieg der Energiepreise geführt und die Energiesicherheit untergraben. Signifikante Erhöhungen der Subventionen für fossile Brennstoffe fördern den verschwenderischen Verbrauch, kommen aber nicht unbedingt bei einkommensschwachen Haushalten an", sagte OECD-Generalsekretär Mathias Cormann.

Es müssten Maßnahmen ergriffen werden, die die Verbraucher vor den extremen Auswirkungen sich verändernder Markt- und geopolitischer Kräfte schützen, und zwar in einer Weise, die dazu beiträgt, dass die Menschheit auf dem Weg zur Kohlenstoffneutralität sowie zur Energiesicherheit und Erschwinglichkeit bleibe.

„Subventionen für fossile Brennstoffe sind ein Hindernis auf dem Weg zu einer nachhaltigeren Zukunft, aber die Schwierigkeiten der Regierungen, sie abzubauen, werden in Zeiten hoher und schwankender Brennstoffpreise noch deutlicher. Ein Investitionsschub in saubere Energietechnologien und -infrastrukturen ist die einzige dauerhafte Lösung für die heutige globale Energiekrise und der beste Weg, um die Belastung der Verbraucher durch hohe Brennstoffkosten zu verringern“, sagte IEA-Chef Fatih Birol.

Die OECD und die IEA erstellen komplementäre Datenbanken, die Schätzungen zu den verschiedenen Formen der staatlichen Unterstützung für fossile Brennstoffe liefern. Die jetzt kombinierten Schätzungen der OECD und der IEA decken 51 große Volkswirtschaften ab, darunter die OECD, die G20 und 33 weitere große energieproduzierende und -verbrauchende Volkswirtschaften, die rund 85 Prozent des gesamten Energieangebots der Welt repräsentieren.

Die OECD ermittelt Haushaltstransfers und Steuererleichterungen im Zusammenhang mit der Produktion und Nutzung von Kohle, Öl, Gas und anderen Erdölprodukten in den G20-Staaten. Die Summe dieser Unterstützungen für fossile Energieträger ist von 147 Mrd. USD auf 190 Mrd. USD im Jahr 2021 angestiegen. Die Unterstützungen für die Erzeuger erreichte mit 64 Mrd. USD ein bisher noch nie beobachtetes Niveau. Diese Subventionen haben die Verluste der Erzeuger nahezu ausgeglichen, die diese aufgrund der Ende 2021 in die Höhe geschossenen Energiepreise hinnehmen mussten. Die Subventionen für Energieverbrauch erreicht 115 Mrd. USD, gegenüber 93 Mrd. USD im Jahr zuvor.

Die IEA erstellt Schätzungen der Subventionen für fossile Brennstoffe, indem sie die Preise auf den internationalen Märkten und die von den inländischen Verbrauchern gezahlten Preise vergleicht, die durch Maßnahmen wie direkte Preisregulierung, Preisformeln, Grenzkontrollen oder Steuern sowie inländische Abnahme- oder Liefervorschriften künstlich niedrig gehalten werden. Die IEA-Betrachtung erfasst 42 Volkswirtschaften und ergibt für 2021 eine Unterstützung der Verbraucher in Höhe von 531 Mrd. USD – mehr als das Dreifache des Niveaus von 2020. Auch dieser Anstieg wird mit den gestiegenen Energiepreisen erklärt.

OECD und die IEA haben immer wieder gefordert, ineffiziente Subventionen für fossile Brennstoffe auslaufen zu lassen und die öffentlichen Mittel auf die Entwicklung kohlenstoffarmer Alternativen sowie auf Verbesserungen der Energiesicherheit und der Energieeffizienz umzulenken. Subventionen, die einkommensschwache Haushalte unterstützen sollen, begünstigen häufig wohlhabendere Haushalte, die mehr Brennstoff und Energie verbrauchen. Sie sollten durch gezieltere Maßnahmen ersetzt werden. pf


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Kommentare

Diskutieren Sie über diesen Artikel

Juri Hertel 01.09.2022, 14:38:21

Fassungslos!

Andreas Müller 14.09.2022, 20:52:05

In einer fernen Zukunft wird eine Spezies die Geschichte der Erde untersuchen.

Da waren so große Tiere mit kleinem Gehirn. Die haben sehr lange diesen Planeten bevölkert. Ach... was ist das für eine kurze Periode? Eine Spezies mit viel mehr Gehirn, die sich selbst alle Lebensgrundlagen entzogen hat. Sind die dumm gewesen. Eher gierig, egoistisch, asozial. Nicht schade drum.

Dem Planeten ist das egal. Der hat sich immer im ökologischen Gleichgewicht befunden. Halt ohne diese dumme Spezies.


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