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Climate GroupG20-Staaten vergeben Chancen beim Ausbau der Erneuerbaren

Industriehafen Hamburg mit Windkraftanlagen
Das Engagement der Industriestaaten für die Energiewende ist entscheidend für den Klimaschutz. (Foto: Rawpixel /CC0 1.0)

Wie die großen Wirtschaftsnationen die Energiewende vorantreiben, ist entscheidend für das Überleben der Menschheit. Die Climate Group hat das Erreichte analysiert. Fünf Länder werden als Vorreiter genannt, aber auch sie könnten noch besser sein.

20.09.2022 – Die 20 großen Industrienationen verursachen 80 Prozent der globalen Treibhausgasemissionen. Deshalb ist ihr Energiewende-Engagement für die Menschheit essenziell. Es gibt zwar ein Umdenken, aber der Weg wird nicht konsequent beschritten, wie ein Bericht der Climate Group zeigt. Die Non-Profit-Organisation hat ihre Analyse heute auf der Climate Week New York vorgestellt.

Die Ergebnisse zeigen eine bunte Mischung aus Erfolgen und Misserfolgen. Ehrgeizige Ziele für Erneuerbare Energien sind meist mit mehr Erfolgen verbunden und sorgen für ein attraktiveres Investitionsumfeld für Unternehmen bei der Beschaffung von Strom aus erneuerbaren Energien. Bei Führung und Fortschritt gibt es jedoch in allen G20-Staaten noch Potenziale. Politische Anreize, Änderungen der Energieinfrastruktur und ausreichend Finanzierung benennen die Analysten als Baustellen.

Ranking unterteilt Industrieländer in fünf Gruppen

Für die 20 Länder – einschließlich Spanien als ständiger Gast der G20 – wurde ein Ranking erstellt und dabei die staatlich formulierten Ambitionen und Zwischenziele sowie für jedes Land zwei Kenngrößen aus 2021 betrachtet: der Anteil der Kapazität Erneuerbarer Energien am Gesamtkraftwerkspark und der Anteil Erneuerbarer Energien am Kraftwerksneubau. Anschließend wurde eine Rangfolge von A bis E ermittelt.

Zu den Staaten, die von den Analysten als Vorreiter (Gruppe A) eingestuft werden, gehören China, Deutschland, Großbritannien, Spanien und Italien. Im Mittelfeld, von den Analysten Aufsteiger genannt, finden sich in Gruppe B Frankreich, Japan, Australien, die USA und mit etwas Abstand (Gruppe C) die Türkei, Indien, Südafrika und Mexiko. Obwohl einige dieser Länder bereits viel erneuerbaren Strom erzeugen, wird ihre Gesamtstrategie für eine kohlenstoffneutrale Energieversorgung von der Climate Group als nicht oder nur teilweise kohärent angesehen.

Als Nachzügler (Gruppe D) gelten Brasilien, Indonesien, Kanada, Südkorea, Argentinien und – wiederum mit Abstufung nach unten in Gruppe E – Saudi-Arabien und Russland. In diesen Ländern wurde die Energiewende bisher nur wenig vorangetrieben und es existieren auch keine oder nur wenig ambitionierten Pläne, das zu ändern.

Indien an vierter Stelle bei installierter Kapazität

Im Bericht werden aus jeder Gruppe einige Länder beispielhaft vorgestellt. So will beispielsweise Indien im Jahr 2030 die Hälfte seines Energiebedarfs aus Erneuerbaren Energien decken. Weltweit steht das Land mit 158 Gigawatt an vierter Stelle bei der installierten Kapazität. 15 Gigawatt Leistung wurden 2021 neu in Betrieb genommen – das ist Rang 3 im globalen Vergleich. Die gesamten Neuinvestitionen in Erneuerbare Energien stiegen um 70 Prozent auf 11,3 Mrd. USD im Jahr 2021. Klimaneutralität will Indien erst im Jahr 2070 erreichen.

Indonesien will bis 2030 einen Anteil der Erneuerbaren von 51 Prozent erreichen und strebt die Klimaneutralität bis 2060 an. Indonesien ist eines der wenigen Länder außerhalb der EU, das auch klare Ziele für den Erneuerbaren-Anteil am Primärenergieverbrauch formuliert hat. Die Analysten empfehlen klarere Zwischenziele und Investitionsfahrpläne, um die Abkehr von den fossilen Energieträgern zu schaffen.

Climate Group griff für die Analyse auf Daten des globalen Netzwerks REN21, auf Daten der globalen Unternehmens-Initiative für Erneuerbare Energien RE100 und den Renewable Energy Country Attractiveness Index (RECAI) der Unternehmensberatung EY zurück. pf

Hier geht’s zum Report.


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