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UN-NachhaltigkeitszieleGrößere Investitionen in Afrikas Energiesektor nötig

Ein Arbeiter in Tansania reinigt Solarpanels
Insbesondere im Bereich der Photovoltaik besteht großes Investitionspotenzial in den afrikanischen Ländern. (Foto: Deo photographer / Wikimedia Commons, CC BY-SA 4.0)

Neue Studien zeigen ein großes Investitionsdefizit in den afrikanischen Ländern zur Erreichung der UN-Nachhaltigkeitsziele bis 2030. Besonders im Bereich der Energie­versorgung fehlen die Mittel, um einen Großteil der Menschen mit Strom zu versorgen.

04.07.2018 – 40 Prozent der Menschen in Afrika besitzen derzeit keinen direkten Zugang zu Elektrizität. Das sind über eine Milliarde Menschen, die bei der Arbeit ohne elektrifizierte Maschinen auskommen und nach Anbruch der Dunkelheit ihre Aktivitäten größtenteils einstellen müssen. Folgt man den nachhaltigen Entwicklungszielen (SDGs) der Vereinten Nationen soll sich dies bis 2030 radikal ändern. Bis dahin soll jeder Mensch Zugang zu bezahlbaren, zuverlässigen und modernen Strom haben, produziert vor allem durch Erneuerbare Energieträger. Doch neueste Studien zeigen, dass die aktuellen Infrastrukturinvestitionen bei Weitem nicht ausreichen werden, die Ziele zu erreichen.

Der Global Infrastructure Hub (GIH), eine Organisation der G20-Staaten, analysierte unter anderem den Bedarf an Infrastrukturinvestitionen für den universellen Zugang zu Energie beispielhaft in 10 afrikanischen Ländern. Das Ergebnis: Um die SDGs im Elektrizitätssektor in diesen Ländern zu erreichen, müssten bis 2030 insgesamt 397 Milliarden Euro investiert werden. Aktuelle Trends gehen jedoch nur von insgesamt 178 Milliarden Euro aus, die bis 2030 neben der Energie auch in sauberes Trinkwasser und Hygiene investiert werden.

Es braucht bessere politische und wirtschaftliche Rahmenbedingungen

Neben den Investitionsdefiziten analysierte der GIH in einer weiteren Studie – dem InfraCompass –  die politischen und wirtschaftlichen Faktoren für Infrastrukturmaßnahmen in 10 afrikanischen Ländern. Dabei müssen dem Bericht zufolge erhebliche Anstrengungen unternommen werden, die Regierungsführung und Rahmenbedingungen für Investitionen und Wettbewerb in den meisten der analysierten Staaten Afrikas zu verbessern. Ausnahmen bilden dabei die politischen und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen Marokkos und Ruandas.

Der InfraCompass bescheinigt den beiden Ländern große Fortschritte auf der Governance Ebene. Dabei wurde insbesondere der Rechtsstaat gestärkt und Korruption bekämpft, was die Rahmenbedingungen für Investitionen und Wettbewerb erheblich verbesserte. Der CEO des Global Infrastructure Hub, Chris Heathcote, sieht die große Herausforderung bei der Umsetzung der SDGs entsprechend nicht nur in der Finanzierung, sondern auch bei politischen Reformen in den anderen afrikanischen Staaten. „Wir brauchen eine starke Regierungsführung und sorgfältig geplante Projekte“, so Heathcote.

Auch weltweit eine große Investitionslücke

Weltweit wurden 56 Länder bei der Analyse von Infrastrukturmaßnahmen im Energiesektor berücksichtigt. Nach derzeitigem Stand prognostiziert der GIH einen Investitionsbedarf von rund 1,2 Billionen Euro bis 2030, um die SDGs zu erreichen. Aktuelle Trends zeigen bis dahin jedoch nur Investitionen von 900 Milliarden Euro. mf


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