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Neue ForschungszentrenIn der Lausitz beginnt der Wandel von der Kohle zur Zukunft

Bundesumweltministerin Svenja Schulze, Brandenburgs Wirtschaftsminister Jörg Steinbach und Cottbus Oberbürgermeister Holger Kelch bei der Eröffnung des Kompetenzzentrum Klimaschutz in energieintensiven Industrien.
Bundesumweltministerin Svenja Schulze, Brandenburgs Wirtschaftsminister Jörg Steinbach und Cottbus Oberbürgermeister Holger Kelch bei der Eröffnung des Kompetenzzentrum Klimaschutz in energieintensiven Industrien. (Foto: © Rainer Weisflog/KEI)

Ab sofort wird in der Lausitz an der Zukunft statt der Kohle gearbeitet: Das „Kompetenzzentrum Klimaschutz in energieintensiven Industrien“ berät Firmen bei der Dekarbonisierung. Ein Innovationscampus und Institute für Energieforschung werden folgen.

12.11.2019 – Das „Kompetenzzentrum Klimaschutz in energieintensiven Industrien“ (KEI) in Cottbus ist eines der ersten Projekte, mit dem die Lausitz den Strukturwandel weg von der Braunkohle erfolgreich meistern soll. Zwar findet seit vielen Jahren schon wichtige Arbeit in der Lausitz statt, neu ist allerdings das große finanzielle Engagement des Bundes.

Damit folgt die Bundesregierung den Empfehlungen der Kohlekommission. Die hatte neben einem Kohleausstieg bis spätestens 2038 besonders die Förderung von Wirtschaft und Wissenschaft in den Braunkohleregionen in der Lausitz, im Rheinischen Revier und in Mitteldeutschland vorgeschlagen.

Mit Klimaschutztechnologien der Industrie unter die Arme greifen

In der Lausitz ist das KEI auf Initiative des Bundesumweltministeriums eines der ersten Projekte. Ziel ist eine branchenübergreifende, internationale und interdisziplinäre Wissensplattform für das Thema industrielle Dekarbonisierung. Neue Klimaschutztechnologien sollen erforscht und entwickelt werden, insbesondere bei Prozessen in der Industrie, die nur sehr schwer emissionslos umgebaut werden können. Im Zentrum stehen Branchen wie Stahl, Zement, Kalk, Teile der chemischen Industrie und der Nicht-Eisenmetallurgie.

Im Anschluss an die Eröffnung des KEI am Freitag fand zugleich das erste „Cottbuser Gespräch“ statt, eine Gesprächsreihe, die sich mit Fragen rund um den Klimaschutz in der Industrie und dem Strukturwandel in der Lausitz beschäftigen wird und als Zielgruppe sowohl Politiker und Wirtschaftsvertreter als auch Bürger hat. Es ist ein neues Format des KEI gemeinsam mit der Brandenburgischen Technischen Universität Cottbus-Senftenberg (BTU), die beim Strukturwandel in der Lausitz eine zentrale Rolle spielen soll.

Universität Cottbus erhält Innovationscampus

Im Zuge des Strukturwandels plant der Bund an der BTU einen neuen „Innovationscampus Elektronik und Mikrosensorik“, an der die Fraunhofer-Gesellschaft und die Leibniz-Gemeinschaft beteiligt sind und der in der kommenden Woche eröffnet werden soll. Der Campus soll neben eigener Forschung auch mittelständischen Firmen bei der Entwicklung von Hochtechnologien und besonders der Digitalisierung helfen.

Zusätzlich hat der Bund zugesichert, dass das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) ein neues Forschungsinstitut zur Erforschung emissionsärmerer Flugtriebwerke in Cottbus ansiedeln wird. Bereits im Juni gab das DLR neue Forschungsinstitute bekannt, unter anderem zur Energieforschung in der Lausitz. In Cottbus und Zittau wurde das „Institut für Dekarbonisierte Industrieprozesse“ angesiedelt, das beispielsweise an Hochtemperatur-Wärmepumpen forscht.

Neues Fraunhofer-Institut stärkt die Energieforschung

Ebenfalls am Freitag stimmte der Haushaltsausschuss des Bundestags für die Ansiedlung einer Forschungseinrichtung des Fraunhofer-Instituts in Cottbus. Bereits Ende November hatte die Fraunhofer-Gemeinschaft das neue Institut für Geothermie und Energieinfrastruktur (IGE) beschlossen und will so die Energieforschung weiter ausbauen. Am IGE steht die Integration der Sektoren Strom, Wärme und Verkehr im Vordergrund, ebenso die Energieeffizienz.

Alle Einrichtungen und neuen Institute sollen zusammen die Wirtschaft in der Lausitz ankurbeln, wertvolle Arbeitsplätze schaffen, die Region für Forschungskooperationen attraktiver machen und Unternehmen anziehen, so das Ziel von Kohlekommission, Bundesregierung und Landesregierung in Potsdam. cw


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