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AktienkurseKonzerne mit Klimaschutz sind erfolgreicher

Das Handelsparkett der Frankfurter Börse.
Das Handelsparkett der Frankfurter Börse. (Foto: © Pythagomath / Wikimedia.Commons, CC BY-SA 4.0)

Konzerne mit stärkeren Bemühungen um Klimaschutz werden von der Börse belohnt. Die Aktienkurse entwickelten sich in den letzten sieben Jahren über fünf Prozent stärker als die vergleichbarer Firmen, zeigt eine neue Studie. Doch es kommt noch besser.

26.01.2018 – Nur zwei Prozent von 6.800 weltweit agierenden Konzernen gehören zu den Vorreitern in Sachen Klimaschutz. Zu diesem Ergebnis kommt die Organisation Carbon Disclosure Project CDP, die sich auf die Bewertung von Klimaschutz- und Umweltbemühungen von Unternehmen spezialisiert hat. In die sogenannte A-Liste haben es in diesem Jahr gut 140 Konzerne geschafft, darunter Multis wie Apple, Johnson & Johnson, L'Oréal, Mitsubishi Electric, Nestlé und Unilever.

Skepsis ist angebracht

CDP führt in der Kategorie Klimawandel 126 Vorreiter, für den Wasserverbrauch 27 und beim Waldschutz sieben. Allerdings muss man das Ranking mit Skepsis betrachten. So steht der Lebensmittelkonzern Nestlé seit Jahren aufgrund zahlreicher Skandale in der Kritik: In Dürreregionen Afrikas und Asiens pumpt der Konzern Grundwasser ab und verkauft es anschließend an die durstende Bevölkerung. Riesige Palmölplantagen zerstören in Südostasien für die Schweizer den Regenwald und Alu-Kapseln von der Tochterfirma Nespresso verursachen gigantische Müllberge.

Tatsächlich führt CDP die weltweit umfangreichste Datenbank zum Klimaschutz- und Umweltverhalten von Konzernen. Ein Großteil dieser Daten basiert gleichzeitig auf Befragungen der Unternehmen, sind also nicht objektiv. Zudem recherchiert und analysiert die Organisation Ziele der Konzerne, bewertet Transparenzregeln und wie Unternehmen den Risiken durch den Klimawandel begegnen.

Anleger honorieren Klimaschutzbemühungen

Eindeutig ist dagegen die positive Wirkung von Klimaschutz auf die Aktienkurse. Berechnungen von CDP zeigen, dass die Börsenkurse der Unternehmen der A-Liste in den vergangenen sieben Jahren pro Jahr um 5,4 Prozent stärker gestiegen sind als die der 1.800 größten Konzerne weltweit.

Doch es kommt noch besser. Im Dezember widerlegte eine OECD-Studie erneut den Mythos, Klimaschutz vernichte Arbeitsplätze und verglich Umsätze sowie Jobzahlen von Unternehmen, die am EU-Emissionshandel ETS teilnehmen, mit anderen Firmen. Das Ergebnis: Der Umsatz von ETS-Firmen war um sieben bis 18 Prozent höher als ohne Emissionshandel. Das Anlagevermögen wuchs um sechs bis zehn Prozent. Auch der operative Gewinn und Arbeitnehmerzahlen stiegen, wenn auch nicht ganz so hoch. cw


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