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Finanzierung der EnergiewendeKosten für saubere Energietechnologien sinken kontinuierlich

Blick von einem Solardach auf Baukräne und Stadt
Die Kosten für saubere Energietechnologien sinken kontinuierlich. (Foto: Jeroen van de Water on Unsplash)

Zum beschleunigten Klimaschutz gehört der zügige Ausbau Erneuerbarer Energien. Dabei wird häufig über Kosten debattiert. Eine neue Studie zeigt, dass die Kosten für Erneuerbare-Energien-Systeme deutlich schneller sinken als bislang gedacht.

22.11.2021 – Die Kosten sauberer Energiequellen stellen einen zentralen Treiber für das Gelingen der Energiewende dar. Die US-Regierung hatte kürzlich angekündigt, die Kosten für Solarenergie bis 2030 halbieren zu wollen. Gleichzeitig sollen auch die Kosten für sauberen, erneuerbaren Wasserstoff um 80 Prozent sinken, sodass er mit Erdgas konkurrenzfähig wird.

Ein Forschungsteam des Mannheim Institute for Sustainable Energy Studies (MISES) hat sich aktuell mit der Frage beschäftigt, inwieweit solche Kostensenkungen realistisch wären – abgesehen von politischen Weichenstellungen.

Die Ökonomen kommen zu einem erfreulichen Ergebnis: Die Kosten für saubere Energiequellen und -speicher wie Solarmodule, Batterien oder erneuerbaren Wasserstoff werden sogar deutlich schneller sinken als bisher angenommen. Kontinuierliche Verbesserungen von derzeit verfügbaren Technologien sollten ausreichen, die angestrebten Kostensenkungen zu erzielen.

Im Gegensatz dazu erscheinen Technologie-Durchbrüche nicht notwendig, so die Forscher. Der Grund für diese positive Prognose sei, dass die Kosten für Wind- und Solaranlagen sowie die Produktion von grünem Wasserstoff im vergangenen Jahrzehnt teilweise schneller gefallen wären als bisher angenommen.

„Die Energiewende ist eine Mammutaufgabe“, so Ko-Autorin der Studie Rebecca Meier. „Aber wir können mit den existierenden Technologien viele unserer Ziele erreichen – vorausgesetzt wir bauen diese Technologien schnell und weitreichend aus.“

Gemeinsam mit den Wirtschaftswissenschaftlern Prof. Stefan Reichelstein und Prof. Gunther Glenk analysierte Meier die Entwicklung der Anschaffungspreise von Solarmodulen, Windturbinen, Batterien und Elektrolyseuren. Auf dieser Grundlage untersuchte das Forscherteam, wie sich die Kosten der Erzeugung von sauberem Strom aus Sonnen- und Windenergie entwickelt haben und mit welcher Rate die Produktionskosten für erneuerbaren Wasserstoff gefallen sind.

Politik muss mitspielen

Als Grundlage für die Berechnung diente eine bewährte Methode: das Lernkurven-Konzept von Theodore Paul Wright aus dem Jahr 1936. Das Konzept beschreibt die Beobachtung, dass „die Stückkosten eines Produktes häufig mit jeder Verdopplung der kumuliert produzierten Stückzahl des Produktes um einen konstanten Faktor fallen.

Glenk erläutert: „Jede installierte Einheit einer sauberen Energiequelle liefert Lernerfahrungen, die zu Kostenreduktionen für die Technologie führen, welche wiederum zu weiterem Ausbau führen.“ Solche Kreisläufe würden die Geschwindigkeit der Energiewende entscheidend vorantreiben – müssten jedoch durch Anfangsinvestitionen angestoßen werden „und dürfen anschließend nicht durch konträre politische Maßnahmen ausgebremst werden“, mahnt Glenk. na


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