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KlimaschutzNorwegen plant Verdreifachung des CO2-Preises bis 2030

Verkehr und Industrie - zwei große CO2-Emittenten
Bis 2030 soll in Norwegen der CO2-Preis auf über 193 Euro pro Tonne steigen. (Foto: Jacek Dylag on Unsplash)

Die norwegische Regierung hat ihren Klimaplan für die nächsten 10 Jahre vorgestellt. Bis 2030 soll der CO2-Preis mehr als verdreifacht werden und damit auf 193 Euro pro Tonne steigen. Die E-Auto-Quote betrug in Norwegen bereits 2020 über 50 Prozent.

12.01.2021 – Bis 2030 will Norwegen seine Treibhausgasemissionen um 40 Prozent im Vergleich zum Jahr 2005 reduzieren und gleichzeitig für grünes Wachstum sorgen. Erreicht werden soll dieses Klimaziel vor allem über eine schrittweise Anhebung der Steuer auf den Ausstoß von CO2, wie die Regierung bei der Vorstellung des Klimaplans 2030 in der vergangenen Woche bekanntgab. Demnach soll die CO2-Steuer von heute 590 Norwegische Kronen, umgerechnet rund 57 Euro, bis 2030 auf 2.000 Kronen, also etwa 193 Euro, angehoben werden. Das entspricht mehr als einer Verdreifachung des bisherigen Preises.

Dabei legt die norwegische Regierung bewusst den Fokus auf Emissionen, die nicht vom europäischen Emissionshandelssystem abgedeckt werden. Die nationale CO2-Bepreisung gilt also für die Bereiche Verkehr, Abfall, Landwirtschaft und Gebäude sowie teilweise auch für die Industrieproduktion und die Öl- und Gasindustrie.

Neben der Besteuerung von Treibhausgasemissionen sind außerdem Regulierungsmaßnahmen, klimarelevante Anforderungen in öffentlichen Beschaffungsprozessen und Informationen zu klimafreundlichen Optionen die wichtigsten politischen Instrumente des Klimaschutzplans. Zudem verspricht die Regierung finanzielle Unterstützung für die Entwicklung neuer Technologien sowie auch Initiativen zur Förderung von Forschung und Innovationen.

CO2-Steuer rauf, andere Steuern runter

Durch die schrittweise Erhöhung der CO2-Steuer auf umgerechnet über 193 Euro pro Tonne CO2-Äquivalent im Jahr 2030 sollen stärkere Anreize zur Reduzierung der Emissionen gesetzt werden. Die Regierung betont jedoch ausdrücklich, nicht das Gesamtsteuerniveau erhöhen zu wollen. Deshalb sollen die Erhöhungen des CO2-Preises auch stets durch die Senkung anderer Steuern ausgeglichen werden.

Die Klimapolitik sei die Summe aller Bemühungen, um die Transformation Norwegens voranzutreiben und das Land für die Zukunft fit zu machen, sagte Premierministerin Erna Solberg bei der Vorstellung des Klimaplans. Dabei würden durch die Emissionssenkungen nicht nur der Klimaschutz, sondern auch ein umweltverträgliches Wachstum vorangetrieben. „Um dies zu erreichen, brauchen wir einen Industriesektor, der umweltfreundlicher, intelligenter und innovativer ist“, so Solberg.

E-Auto-Quote von über 50 Prozent

Im Verkehrssektor ist Norwegen schon seit längerer Zeit auf einem guten Weg, zukünftig komplett klimaneutral zu werden. So ist es weltweit das erste Land, das eine Elektroauto-Quote von über 50 Prozent bei den Neuzulassungen erreicht hat. Das geht aus Zahlen des Informationsrats für Straßenverkehr in Oslo hervor. 54,3 Prozent der im Jahr 2020 neu angemeldeten Wagen waren demnach Stromer.

Nicht nur bei der E-Auto-Quote hängt Deutschland deutlich hinter Norwegen hinterher. Seit dem 1. Januar gilt hierzulande zwar ein CO2-Preis – mit 25 Euro pro Tonne liegt dieser jedoch deutlich unter dem norwegischen Niveau. Auch wenn er bis zum Jahr 2025 auf bis zu 55 Euro angehoben werden soll, überbietet Norwegen dieses Ziel mit einem aktuellen Preis von umgerechnet 57 Euro schon jetzt. jk


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