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COP26Schnelle Energiewende senkt Stromkosten

Schulunterricht zwischen Modulreihen einer Solaranlage
Eine schnelle globale Energiewende hilft allen Nationen Stromkosten niedrig zu halten. (Foto: Black Rock Solar auf Wikimedia / CC BY 2.0)

Ein rascher Systemwechsel bei der Stromerzeugung senkt auch die Stromkosten spürbar – und das in unterschiedlichen Märkten. Dieses Studienergebnis adressiert der finnische Technologiekonzern Wärtsilä explizit an die Staatsschefs zum UN-Klimagipfel.

11.10.2021 – Der nächste UN-Gipfel Anfang November 2021 in Glasgow wirft seine Schatten voraus. Die Staaten werden vor allem darüber beraten, wie sie ihre Anstrengungen für mehr Klimaschutz verstärken können. Viele Vorschläge und Studien liegen auf dem Tisch. Nun ist eine weitere hinzugekommen - vom finnischen Technologie-Konzern Wärtsilä.

Die Kernaussage des Berichts Front-Loading Net Zero betrifft die Stromerzeugungskosten: Sie könnten um die Hälfte gesenkt werden, wenn die Länder schneller als derzeit geplant vollständig auf Erneuerbare Energien umsteigen. Ein schneller und konsequenter Umstieg vermindert also nicht nur schneller mehr Emissionen, sondern hat auch positive volkswirtschaftliche Effekte und das für die unterschiedlichsten derzeit realen Energiesysteme.

Szenarien für Deutschland, Indien und Kalifornien

In dem Bericht werden Szenarien für Deutschland, Indien und Kalifornien vorgestellt. Für alle drei dieser sehr unterschiedliche Märkte wurde der kostenoptimale Weg zu einem zu 100 Prozent erneuerbaren Energiesystem betrachtet. Demnach könnte Indien seine Stromkosten bis 2050 halbieren und Kalifornien seine Kosten bis 2040 um 17 Prozent senken. Deutschland käme auf eine Kostenreduktion von acht Prozent bis 2040.

Kohlestrom, der derzeit 70 Prozent der Stromerzeugung in Indien und 33 Prozent in Deutschland ausmacht, könnte bereits ab 2040 sicher durch Erneuerbare Energien und Flexibilität aus Energiespeichern und thermischen Regelkraftwerken ersetzt werden.

Auf die Emissionsbilanz würde sich das positiv auswirken, enorme Kohlenstoffeinsparungen sind möglich. Deutschland könnte bis 2040 demnach 422 Millionen Tonnen Kohlendioxid vermeiden, was ein wertvoller Beitrag zum Erreichen des Reduktionsziels 2030 wäre. Darüber hinaus würde der beschleunigte Kohleausstieg auch Stromimporte vermeiden helfen –  550 Terawattstunden in den nächsten fünf Jahren laut Studie.

Vorteile sind kumulativ und selbstverstärkend

Für jedes Land mit seinem jeweiligen Energiesystem sei eine erschwingliche Netto-Null in Reichweite und die Technologien für die Energiewende vorhanden. Auch auf letzteren Aspekt geht der Bericht vertiefend ein. Eine einheitliche Lösung für alle Märkte gibt es demnach nicht, aber ein gemeinsames Ziel – die Dekarbonisierung der Energieerzeugung.

Wärtsilä-Präsident und CEO Håkan Agnevall adressiert den Bericht als Weckruf an die Staats- und Regierungschefs. Die UN-Klimakonferenz COP26 sei die letzte und beste Chance, die Länder auf den Weg zur Kohlenstoffneutralität zu bringen. Sein Appell lautet: „Wir verfügen über alle Technologien, die wir brauchen, um rasch zu einer Netto-Null-Energieversorgung überzugehen. Die Vorteile von Systemen, die auf erneuerbaren Energien basieren, sind kumulativ und selbstverstärkend - je mehr wir haben, desto größer sind die Vorteile -, daher ist es von entscheidender Bedeutung, dass Staats- und Regierungschefs und Energieerzeuger jetzt zusammenkommen, um die Netto-Null in der Energieversorgung noch in diesem Jahrzehnt zu erreichen." pf


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