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EnergiewirtschaftStrom aus Erneuerbaren Energien wird immer wettbewerbsfähiger

Strommasten vor Sonnenaufgang
Erneuerbare Energien senken Stromkosten weltweit (Bild: Matthew Henry / Unsplash).Windrad auf freiem Feld

Im globalen Durchschnitt konnte mit neu in Betrieb genommenen Erneuerbare-Energien-Anlagen im vergangenen Jahr deutlich günstiger Strom erzeugt werden als mit fossilen Brennstoffen. Der Strukturwandel ist sinnvoll für Wirtschaft und Klima.

30.08.2023 – Trotz Kosteninflation wird mit Erneuerbaren Energien produzierter Strom global immer wettbewerbsfähiger. Das zeigt der Bericht Renewable Power Generation Costs in 2022 der Internationalen Agentur für Erneuerbare Energien (Irena). Mitgrund sind die durch die Energiekrise gestiegenen Kosten für fossile Brennstoffe.

Geringere Kosten durch Erneuerbare

Neu zugebauten und in Betrieb genommene Solaranlagen, Onshore-Windkraft, Bioenergie und Geothermie produzierten im vergangenen Jahr zu großer Mehrheit günstigeren Strom als fossile Kraftwerke. Weit über 80 Prozent aller weltweit hinzugekommenen Erneuerbare-Energien-Kapazitäten produzierten günstigeren Strom. Rohstoff- und Materialkosten der Anlagen sind dabei eingerechnet.

Die Kosten entwickelten sich dabei in den einzelnen Ländern sehr unterschiedlich, sanken aber im globalen Durchschnitt insgesamt sowie in den meisten Einzelbereichen. Durchschnittliche reduzierten sich die Stromkosten bei der Photovoltaik um 3 Prozent, bei der Windkraft an Land um 5 Prozent, bei der Solarthermie um 2 Prozent, bei der Bioenergie um 13 Prozent und bei der Geothermie um 22 Prozent. Lediglich Strom aus Offshore-Energie und Wasserkraft wurde im globalen Durchschnitt teurer, nämlich um respektive 2 und 18 Prozent  

Erneuerbarer Strom wird seit Jahren günstiger

Die Kosten für Strom aus Solar- und Windenergie sind über die letzten 10 bis 15 Jahre drastisch um respektive fast 90 und fast 70 Prozent gesunken und liegen weit unter dem billigsten fossilen Brennstoff. Bereits seit 2010 sind beide Energiequellen bereits wettbewerbsfähiger als fossile, auch ohne finanzielle Förderung.

Die seit 2000 zugebaute Erneuerbare Energie habe im Jahr 2022 etwa 521 Milliarden US-Dollar an Brennstoffkosten im Stromsektor gespart, heißt es im Bericht. Es sei zudem anzunehmen, dass die fossile Energiekrise ohne den Zubau Erneuerbarer Energien der letzten beiden Jahrzehnte noch deutlich härter ausgefallen wäre.

Wirtschaftlich überzeugend

Wirtschaftliche Vorteile ergeben sich aber nicht nur durch direkte Kosteneinsparungen. Vielmehr bestätigt der Bericht die entscheidende Rolle, die Erneuerbare Energien für die grüne Wirtschaftswende spielen. Geringere Emissionen aus fossilen Brennstoffen unterstützen die Bemühungen gegen die Klimakrise, sorgen für sauberere Luft und mehr Energiesicherheit. Somit tragen sie auf verschiedene Weise zu einer starken Wirtschaft bei.

„Die wirtschaftlichen Argumente für erneuerbare Energien sind heute mehr als überzeugend“, sagt Francesco La Camera, Generaldirektor der Irena. Bis 2030 müssten jedoch weltweit jedes Jahr durchschnittlich 1.000 Gigawatt an Erneuerbarer Energie zugebaut werden, damit das 1,5-Grad-Ziel greifbar bleibe. Dies entspreche mehr als dem Dreifachen des Jahres 2022. „Wir haben keine Zeit für einen schrittweisen Ausbau eines neuen Energiesystems“, warnt La Camara. Der Bericht kommt zu dem Schluss, dass hohe Preise für fossile Brennstoffe den Strukturwandel mit großer Wahrscheinlichkeit weiter vorantreiben werden. jb

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