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BNEF-AnalyseWeltweite Investitionen in Energiewende erreichen Rekordhoch

Die Montage einer PV-Anlage
Die Montage einer PV-Anlage. (Foto: Samuel Faber auf Pixabay)

Im Jahr 2020 wurde mehr Geld in Erneuerbare Energien, Wärme, Elektromobilität und Energiespeicher investiert als jemals zuvor. Über 500 Milliarden US-Dollar flossen auf der ganzen Welt in die Dekarbonisierung – neun Prozent mehr als 2019.

21.01.2021 – Auf die Höhe der weltweiten Energiewende-Investitionen hatte die Corona-Pandemie im vergangenen Jahr keine negativen Auswirkungen. Im Gegenteil: Regierungen, Unternehmen und Haushalte haben so viel Geld in die Dekarbonisierung der Weltwirtschaft gesteckt wie nie zuvor. Mit Investitionen von 501,3 Milliarden US-Dollar in Erneuerbare Energien, Elektromobilität, Energiespeicher und erneuerbare Wärme floss sogar neun Prozent mehr Geld als im Jahr 2019. Das zeigt eine aktuelle BloombergNEF (BNEF)-Analyse.

Allein in Erneuerbare Energien flossen demnach stolze 303,5 Milliarden US-Dollar – ein Anstieg von etwa zwei Prozent gegenüber dem Vorjahr. Besonders groß war die Steigerung im Bereich der Elektromobilität. So wurden 139 Milliarden US-Dollar in Elektroautos und die damit verbundene Ladeinfrastruktur investiert, was gegenüber 2019 einem Plus von 28 Prozent entspricht.

Aber auch in anderen Bereichen der Energiewende nahmen die monetären Zuwendungen im vergangenen Jahr deutlich zu. So wurden mit 50,8 Milliarden US-Dollar rund zwölf Prozent mehr in energieeffiziente Wärmepumpen investiert als im Vorjahr. Dagegen lagen die Ausgaben für stationäre Energiespeichertechnologien wie Batterien trotz sinkender Preise auf dem gleichen Level wie 2019.

Weniger Investitionen in Wasserstoff

Der Markt für CO2-Abscheidung und -Speicherung (CCS) erlebte einen deutlichen Aufwind. Die Investitionen verdreifachten sich in diesem Bereich auf drei Milliarden US-Dollar. Einen leichten Einbruch verzeichnete der Wasserstoffmarkt. Mit 1,5 Milliarden US-Dollar wurden zwar 20 Prozent weniger als im Vorjahr investiert, trotzdem handelt es sich dabei noch um den zweithöchsten Wert.

In der regionalen Betrachtung entfiel der größte Anteil an den gesamten Energiewende-Investitionen 2020 auf Europa, wo 166,2 Milliarden US-Dollar in die entsprechenden Sektoren flossen. Das ist ein Plus von 67 Prozent gegenüber dem Jahr 2019. In China gingen die Ausgaben um zwölf Prozent zurück, es flossen „nur“ noch 134,8 Milliarden US-Dollar. In den USA waren die Investitionen ebenfalls rückläufig und beliefen sich auf 85,3 Milliarden US-Dollar, also elf Prozent weniger als im Vorjahr.

Die Welt habe 2020 eine halbe Billion US-Dollar in die Dekarbonisierung des Energiesystems investiert, sagt Albert Cheung, Leiter der Analyse bei BNEF. Die saubere Stromerzeugung und Elektromobilität hätten zwar bereits starke Zuflüsse verzeichnet, jedoch sei hier aufgrund der weiter sinkenden Kosten noch nicht das Ende der Fahnenstange erreicht.

Zukünftig Investitionen von einer Billion US-Dollar nötig

Technologien wie Wärmepumpen, CCS und Wasserstoff würden bisher nur einen Bruchteil der Investitionen anziehen, die in den nächsten Jahren notwendig seien, um den Ausstoß von Treibhausgasemissionen unter Kontrolle zu bringen, so Cheung. Die gesamten Investitionen müssten sich deshalb zukünftig verdoppeln, damit die Klimaziele erreicht werden können.

Auch wenn die Corona-Krise die Fortschritte einiger Projekte gebremst habe, seien die Gesamtinvestitionen in die Wind- und Solarenergie robust und die Verkaufszahlen von Elektrofahrzeugen besser als erwartet gewesen, sagt Jon Moore, Geschäftsführer von BNEF. Außerdem steigen die politischen Ambitionen, da sich immer mehr Länder und Unternehmen der Klimaneutralität verpflichten.

Offshore-Windenergie mit deutlichem Plus

Die Investitionen in Erneuerbare Energien waren in der Vergangenheit nur im Jahr 2017 (313,3 Milliarden US-Dollar) noch einmal höher als 2020 gewesen. Dabei haben sinkende Kapitalkosten die Installation eines Rekordvolumens von Solar (132 Gigawatt) und Windkraft (73 Gigawatt) ermöglicht. Die Finanzierung von Offshore-Windprojekten ist sprunghaft auf 50 Milliarden US-Dollar angestiegen – ein Plus gegenüber dem Vorjahr um 56 Prozent.

Daran hatte mit 8,3 Milliarden US-Dollar auch das 2,5-Gigawatt-Dogger-Bank-Megaprojekt in der britischen Nordsee einen erheblichen Anteil. Außerdem wurde in den Vereinigten Arabischen Emiraten ein 2-Gigawatt-Solarpark zu einem Preis von 1,1 Milliarden US-Dollar finanziert. jk


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