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E-MobilitätWie die griechische Insel Astypalea klimaneutral wird

Die griechische Insel Astypalea
Die griechische Insel Astypalea gilt bei Touristen als Geheimtipp. (Foto: IMFJ / commons.wikimedia.org, CC BY-SA 3.0)

Statt Verbrennern rollen bald nur noch E-Autos über die Insel, der Ökostrom stammt aus Windkraft- und Solaranlagen. Die griechische Insel Astypalea will klimaneutral werden. Ein deutsches Unternehmen wirkt daran maßgeblich mit.

01.12.2020 – Etwas über 1.300 Einwohner leben auf der griechischen Mittelmeerinsel in der Südlichen Ägäis. Neben dem Tourismus verdienen die Einwohner vor allem mit der Käsewirtschaft, der Fischerei und dem Anbau von Zitrusfrüchten ihr Geld. Zukünftig könnte Astypalea zu einer Modellinsel für klimaneutrale Mobilität werden. Denn das Verkehrssystem soll komplett auf Elektromobilität und Erneuerbare Energien umgestellt werden.

„Absolut alle Fahrzeuge werden hier mit Elektromotor unterwegs sein“, sagt Bürgermeister Nikólaos Kominéas gegenüber tagesschau.de. „Das gilt für die privaten Pkw, die Busse auf der Insel, für Leihwagen und Motorroller – eben für alle Fahrzeuge auf der Insel!“

Tatsächlich sollen die derzeit etwa 1.500 fossil betriebenen Pkw, Nutzfahrzeuge und Zweiräder in den kommenden zwei Jahren möglichst komplett durch Elektrofahrzeuge ersetzt werden. Touristen können dann ausschließlich E-Autos und E-Motorroller mieten. Die Bewohner der Insel werden dagegen vor die Wahl gestellt: Entweder sie verzichten auf ein eigenes Fahrzeug und machen beim Carsharing der Insel mit oder sie kaufen sich zu vergünstigten Konditionen ein eigenes Elektroauto.

Car-Sharing verdrängt Verbrenner

In erster Linie soll jedoch ein hochmoderner, ganzjährig verfügbarer und komplett elektrischer Ride-Sharing-Dienst gestartet werden – mit einem deutlich attraktiveren Busverkehr, als es zurzeit noch der Fall ist. Dafür wird ein Teil der traditionellen Autovermietung in ein Car-Sharing umgewandelt, bei dem neben Elektroautos auch E-Roller und E-Bikes geliehen werden können.

Falls die Inselbewohner dennoch lieber ein eigenes Fahrzeug besitzen wollen und sich deshalb für den Kauf eines Elektroautos entscheiden, erhalten sie bei Volkswagen besonders günstige Konditionen, die vom griechischen Staat mit einer Förderung von 12.000 Euro ergänzt werden.

Über diese umfassende Verkehrswende auf Astypalea haben der stellvertretende Außenminister Griechenlands Konstantinos Fragogiannis und Vorstandsvorsitzender des Volkswagen-Konzerns Herbert Diess eine entsprechende Absichtserklärung unterzeichnet. Auch wenn dieses Übereinkommen viele positive Aspekte hat, schafft es auf der anderen Seite auch eine hohe Abhängigkeit von VW.

Mit einer Fläche von rund 100 Quadratkilometern ist die Mittelmeerinsel ungefähr so groß wie Sylt. In den nächsten Jahren soll ein dichtes Netz mit mehr als 200 Ladestationen entstehen, woran VW ebenfalls mitarbeitet. Der Konzern plant dafür auf der gesamten Insel die Installation von Wallboxen der eigenen Marke Elli.

Meilenstein für die Zukunft Griechenlands

„Heute ist ein großer Tag für Astypalea, die Dodekanischen Inseln, die Ägäis und ganz Griechenland“, freut sich Fragogiannis. „Wir starten heute das erste ,Smart Green Island´ Projekt des Landes und markieren damit einen Meilenstein für die Zukunft unseres Landes. Elektrische Mobilität sowie ein umfassender, grüner und nachhaltiger Maßnahmenplan werden den Alltag der Inselbewohner deutlich verbessern.“ Griechenland zeige mit dem Projekt, dass es bereit ist für „bahnbrechende und innovative Vorzeige-Investitionen, die die Gesellschaft bei Vernetzung, intelligenter Nachhaltigkeit und Nutzerfreundlichkeit auf eine neue Ebene bringen.”

Um die Verkehrswende auch tatsächlich klimafreundlich zu gestalten, sollen auf Astypalea die Erneuerbaren Energien stark ausgebaut werden. Innerhalb von zwei bis drei Jahren erhofft man sich eine Vollversorgung aus Wind- und Solarenergie. Noch bezieht die Mittelmeerinsel ihren Strom jedoch aus vier großen Dieselgeneratoren. Je schneller sich das ändert desto besser. jk


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