Menü öffnen

Klimagerechte QuartiersplanungGrüner Loop in Hamburgs neuem Viertel auf dem Weg

Rendering Siegerentwurf Grüner Loop im geplanten Quartier Oberbillwerder in Hamburg (Bildquelle: Atelier Loidl Landschaftsarchitekten Berlin GmbH)
Siegerentwurf Grüner Loop im geplanten Quartier Oberbillwerder in Hamburg (Rendering: Atelier Loidl Landschaftsarchitekten Berlin GmbH)

Der Grüne Loop in Hamburgs neuem Stadtteil Oberbillwerder soll mehr als ein Park werden – geplant ist ein kleines Ökosystem. Die Gestaltung für das klima- und umweltfreundliche Herzstück des Quartiers ist nun in einer digitalen Ausstellung zu sehen.

09.08.2023 – Im Bezirk Bergedorf soll mit Oberbillwerder der 105. Stadtteil Hamburgs entstehen. Hier plant die Hansestadt ein Quartier, das mit neuen Mobilitätskonzepten, Energiekonzept mit Nahwärmeversorgung sowie kurzen Wegen den Anforderungen an den Klimaschutz gerecht werden soll. Auf rund 118 Hektar soll hier Wohnraum für ca. 14.000 Bewohner und auf rund 260.000 Quadratmetern öffentliche Grün- und Freiflächen mit zahlreichen Spielplätzen, großem Aktivitätspark und ein Sportbad geschaffen werden.

Herzstück des neuen Quartiers wird der grüne Loop. Die rund 160.000 Quadratmeter große Fläche soll einen vielfältig nutzbaren Park mit durchgehendem Wasserbezug, der die Quartiere untereinander auf attraktive Weise verbindet, bilden – und auch für die Entwässerung des Stadtteils sorgen. Teilflächen des Grünen Loops dienen dabei als Retentionsflächen und tragen so unter anderem zur Starkregenvorsorge und zur Erhöhung der Wasserverdunstung bei.

Der Grüne Loop nimmt Gestalt an

Für die Ausgestaltung der beiden großen Freiräume Grüner Loop und Aktivitätspark wurde ein Wettbewerb ausgelobt und Ende Juli entschieden. Die Jury kürte das Atelier Loidl Landschaftsarchitekten Berlin zum Sieger. Insgesamt hatten neun Büros an dem Wettbewerb teilgenommen. Zielsetzung des Wettbewerbs: Als wichtigste und größte Parkstruktur soll der Grüne Loop Markenzeichen und Herzstück Oberbillwerders werden – mit attraktiven Spiel- und Sportflächen.

Gleichzeitig entsteht dort laut Planung ein Ökosystem mit einem qualitätvollen Lebensraum für Tiere und Pflanzen. Der Grüne Loop wird verbindendes Element zwischen Quartieren und angrenzenden Stadtteilen und soll alle öffentlichen Einrichtungen wie Kitas und Schulen sicher erreichbar mach sowie miteinander vernetzen.

„Bei der Entwicklung neuer Stadtteile ist es wichtiger denn je, den Klimawandel mitzudenken und entsprechend weitsichtig zu planen und zu bauen“, kommentierte Umweltsenator Jens Kerstan bei der Preisverleihung. „Dies haben wir als Umweltbehörde bei der Entwicklung des neuen, urbanen Stadtteils Oberbillwerder stets in den Mittelpunkt gestellt. Das Ergebnis kann sich sehen lassen, denn das Herzstück, der sogenannte Grüne Loop, ist ein Musterbeispiel für klimaresilientes Bauen. Im Grünen Loop wird das Oberflächenwasser bei Starkregen auf dafür vorgesehene Flächen verdunstungsfördernd aufgefangen, um Temperaturen auszugleichen und für eine Durchlüftung des gesamten Stadtteils zu sorgen. Neben der Begrenzung des Klimawandels sind solche Konzepte von herausragender Bedeutung, um uns an die Folgen des Klimawandels anzupassen.“

Im Grünen Loop wird eine Entwässerungsanlage entstehen, deren Gewässerlauf nach wasserwirtschaftlichen Vorgaben naturnah gestaltet wird. Die Herausforderung besteht darin, die Entwässerungsgräben nicht als technische Anlage, sondern als qualitätvollen Freiraum erlebbar zu machen. Dabei sollen attraktive Zugänge zum Wasser geschaffen werden. Der Verlauf der Wege im Grünen Loop wird inklusive erforderlicher Stege zur Querung des Gewässers geplant – mit Verbindungen zu den anschließenden Quartieren und öffentlichen Einrichtungen wie z.B. Schulen.

Sport soll in Oberbillwerder als Bestandteil des täglichen Lebens verstanden werden. Der Aktivitätspark wird Bestandteil eines größeren Grünzuges durch Oberbillwerder. Die Sportfelder im Aktivitätspark sollen durch verschiedene Nutzergruppen, wie Schulen, Vereine und die Bewohner genutzt werden. Ziel des Wettbewerbs war es auch, gestalterische Lösungen zu entwickeln, um mögliche Konflikte zwischen den Sporttreibenden und den Anwohnern des Aktivitätsparks, etwa aufgrund von Lärmentwicklung, zu vermeiden.
Hier geht‘s zur digitalen Ausstellung der Siegerentwürfe


Mehr zum Thema


Kommentare

Diskutieren Sie über diesen Artikel

Keine Kommentare gefunden!

Neuen Kommentar schreiben


Name: *
E-Mail: *
(wird nicht veröffentlicht)
Nicht ausfüllen!


Kommentar: *

(wird nicht veröffentlicht)
max 2.000 Zeichen


energiezukunft