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Umweltbewusst energetisch sanierenÖkologisch Dämmen wird beliebter

Ein Block Hanf als Dämmstoff
Natürlich dämmen: Dämmstoffblock aus Hanffasern. (Foto: © Christian Gahle, nova-Institut GmbH / Wikimedia Commons / CC BY-SA 3.0)

Laut einer aktuellen Umfrage ist die Mehrzahl der Bauherren mit der Wahl einer ökologischen Dämmung zufrieden. Die Entscheidung dazu fällt indes noch schwer, auch weil Handwerksbetriebe mit gutem Fachwissen darüber wohl nur schwer zu finden sind.

30.08.2018 – Im Gebäudebereich herrscht nicht nur in Deutschland ein Sanierungsrückstau, eine große Anzahl an Gebäuden aus den 50er und 60er Jahren mit miserablen Energiekennwerten sind betroffen und müssten energetisch ertüchtigt werden. Die Billigbauweise der Nachkriegsjahre mit schlechter Dämmqualität der Außenwände bringt das Thema Fassadendämmung auf den Plan. Dämmen ist ein schwieriges Thema, da es leider oft auf extreme Meinungen als auch mangelndes Fachwissen stößt – sowohl in manchen Medien die teilweise Mythen über die „Gefahren“ des Dämmens verbreiten aber auch bei den Fachplanern oder Fachbetrieben.

Noch schwieriger ist das Thema ökologisch dämmen, denn das gilt häufig noch als Experiment – dabei gibt es längt ökologische Dämmstoffe die am Bau erprobt sind, doch die mediale Verbreitung ist einerseits gering oder teilweise unkonkret und selbst in der Baubranche noch ein Nischenthema. Völlig zu Unrecht, wie nun eine Umfrage der der gemeinnützigen Beratungsgesellschaft co2online für die Kampagne Natürlich Dämmen bestätigt: Eigenheimbesitzer, die bei einer Dämmung auf ökologische Dämmstoffe gesetzt haben, seien zu 95 Prozent mit dem Ergebnis zufrieden.

Warum aber wird bei der Fassaden- und Dachdämmung von Gebäuden am häufigsten auf EPS-Dämmung, also expandiertes Polystyrol, zurückgegriffen? Offensichtlich mangle es nicht nur an fachlich wertvollen Informationen über ökologische Dämmung, sondern auch an qualifizierten Handwerkern mit Fachwissen für Dämmstoffe aus nachwachsenden Materialien – davon gebe es einfach viel zu wenige. Mit der eigentlichen Beratung waren die meisten der Befragten wiederum zufrieden und auch die Kritik am Angebot verschiedener Materialien hielt sich stark in Grenzen. Bei der Entscheidung für Dämmstoffe aus nachwachsenden Materialien geht es Hausbesitzern laut Umfrageergebnis vornehmlich um gesundheitliche Aspekte wie bspw. weniger Schadstoffe und Chemikalien. Neben ökologischen Gesichtspunkten war auch ein besserer Hitzeschutz im Sommer ein wichtiges Entscheidungskriterium für ökologische Dämmung – das haben die extremen Hitzeperioden dieses Sommers noch einmal bekräftigt.

Wer sich gegen eine Dämmung mit ökologischen Materialen entscheidet, tue dies eher selten aus finanziellen Gründen. „Nur neun Prozent der insgesamt 583 Befragten war eine Dämmung mit nachwachsenden Materialien zu teuer“, erklärt Kristin Fromholz, Projektleiterin der Kampagne Natürlich Dämmen. Stattdessen wussten sie oft nicht genug über das Thema: Mehr als einem Viertel war nicht klar, dass eine Dämmung mit Naturdämmstoffen möglich ist. „Viele Bauherren werden von ihrem Energieberater oder Handwerker gar nicht auf diese Option hingewiesen“, so Fromholz. „Diese Beratungslücke wollen wir schließen.“ Das sollte sich auch die Politik zu Herzen nehmen und eine Unterscheidung bei der Förderung von Gebäudedämmung einräumen – zugunsten ökologischer Dämmmaterialien – die würden dann auch populärer. na


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