Menü öffnen

Dezentrale EnergiewendeBürgerwerke auf Wachstumskurs

Menschengruppe mit Plakat: Energie in Bürgerhand
Energie in Bürgerhand – das ist das Konzept der in den Bürgerwerken zusammengeschlossenen Energiegenossenschaften. (Foto: Bürgerwerke/Daniel Förderer)

Ab sofort können Privatpersonen in die Bürgerwerke investieren. Die Dachgesellschaft der Energiegenossenschaften in Deutschland will ihr Serviceangebot für Mitglieder ausbauen und noch mehr Menschen für die Bürgerenergie begeistern.

01.03.2022 – Heute startet das Crowdinvesting der Bürgerwerke. Drei Millionen Euro will die Dachgenossenschaft von 100 regionalen Energiegenossenschaften auf diesem Weg einsammeln. Privatpersonen können auf der Plattform WIWIN ab einem Betrag von 250 Euro investieren. Das digitale Wertpapier wird mit jährlich 5,5 Prozent verzinst. Die Laufzeit soll rund sieben Jahre betragen.

Mit dem Geld wollen die Bürgerwerke vor allem ihr bundesweites Ökostromangebot ausbauen und ihren Kundenstamm in den kommenden Jahren mehr als verdoppeln. Zudem wollen die Bürgerwerke Strukturen ausbauen, die den Austausch der Energiegenossenschaften untereinander fördern. Neue Veranstaltungsformate, Informationsangebote und Best Practice Beispiele sollen der genossenschaftlichen Energieerzeugung und der gemeinsamen Stromvermarktung noch mehr Schwung verleihen. Die Vernetzung und damit der Erfahrungsaustausch unter den überwiegend ehrenamtlich tätigen Aktiven birgt Potenzial für gelungene Projekte.  Das Team der Geschäftsstelle soll dafür verstärkt werden.

Aber auch die Bekanntheit der Energiegenossenschaften und ihres in den Bürgerwerken gebündelten Ökostromangebotes soll größer werden. Christopher Holzem von den Bürgerwerken berichtet: „Auf Veranstaltungen erlebe ich oft, dass nur wenige wissen, was Energiegenossenschaften sind. Das wollen wir mit neuen Informationsangeboten ändern. Denn die Menschen vor Ort sind meist hellauf begeistert, wenn sie das Geschäftsmodell einer Energiegenossenschaft kennenlernen. Mit mehr Bürgerenergie kann die Energiewende noch mehr Fahrt aufnehmen.“

Neben dem jetzt gestartetem Crowdinvesting wird zusätzliches Geld auch über die Mitglieds-Genossenschaften eingebracht. Sie erhalten ebenfalls die Möglichkeit zu investieren. Die Rückflüsse der von Privatpersonen und Genossenschaften eingezahlten Kapitalanteile wollen die Bürgerwerke über den Handel mit Strom und Gas aus erneuerbaren Quellen generieren.  Den Bau neuer Solar- und Windkraftanlagen in Bürgerhand werden weiterhin die einzelnen Genossenschaften stemmen.

Bürgerwerke-Mitgründer und Vorstand Felix Schäfer erklärt: “Die Bürgerwerke haben sich über die vergangenen Jahre zu einer ungemein starken Bürgerenergie-Bewegung entwickelt, die schon jetzt einen großen Beitrag zur dringend nötigen Energiewende leistet. Gleichzeitig haben wir uns mit unserem Bürgerstrom-Produkt als bundesweiter Ökostromversorger etabliert. Jetzt wollen wir unsere Wirkung mit der Wachstumsfinanzierung über die Crowd multiplizieren und in den kommenden Jahren auf mehr als 100.000 Bürgerstrom-Kundinnen und -Kunden wachsen.”

Konkret folgt das Geschäftsmodell der Bürgerwerke dem Prinzip eines Kreislaufes: Privatpersonen können sich über eine Mitgliedschaft in einer regionalen Bürgerenergie-Genossenschaft an Erzeugungsanlagen beteiligen. Die Genossenschaft realisiert dann wiederum Energieprojekte wie beispielsweise den Bau von Solar- oder Windenergieanlagen. Der auf diese Weise produzierte Ökostrom kann schließlich über die Bürgerwerke von den Bürgerinnen und Bürgern bezogen werden, egal ob sie Mitglied in einer Bürgerwerke-Genossenschaft sind oder nicht. pf


Mehr zum Thema


Kommentare

Diskutieren Sie über diesen Artikel

Keine Kommentare gefunden!

Neuen Kommentar schreiben


Name: *
E-Mail: *
(wird nicht veröffentlicht)
Nicht ausfüllen!


Kommentar: *

(wird nicht veröffentlicht)
max 2.000 Zeichen


energiezukunft