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Öl- und GasexpansionFossile Energieriesen heizen Klimakrise ungebremst an

Öl-Bohrturm bei Sonnenuntergang
Fossile Energieriesen planen weiter Großprojekte, die Emissionen ungebremst ansteigen lassen und die Pariser Klimaziele sprengen würden. (Bild: Terry McGraw / pixabay)

Die großen US-amerikanischen und europäischen Öl- und Gasunternehmen planen trotz öffentlicher Klimaversprechen Expansionsprojekte, die die Pariser Klimaziele sprengen würden. NGOs fordern die Politik auf, fossile Brennstoffe endlich einzuschränken.

27.05.2022 – Trotz öffentlicher Klimaversprechen sind die Pläne der globalen Fossilriesen nicht mit einer Begrenzung des weltweiten Temperaturanstiegs auf 1,5 Grad vereinbar. Das bestätigt die Analyse Big Oil Reality Check der NGO Oil Change International.

Die Autoren der Studie sowie über 35 beteiligte NGOs bezeichnen die Pläne der fossilen Energieunternehmen als völlig unzureichend, um die Klimakrise einzuschränken. Sie fordern politische Entscheidungsträger auf, die Produktion und Ausbeutung fossiler Brennstoffe endlich einzuschränken.

Fossile planen neue Großprojekte

Die jüngsten Klimazusagen von BP, Chevron, Eni, Equinor, ExxonMobil, Repsol, Shell und TotalEnergies reichen in keinem Fall aus, um die Klimakrise angemessen einzudämmen. Die aktuelle Analyse aktualisiert dabei die Angaben einer Vorgängerstudie aus dem Jahr 2020. Sie untersucht die Energieriesen anhand von zehn Kriterien auf ihre Vereinbarkeit mit den Pariser Klimazielen.

Zu den Kriterien gehört unter anderem, ob weitere Extraktionsprojekte geplant sind, weiter nach Gas- oder Ölquellen gesucht wird, und ob es konkrete Pläne gibt, die Produktion langfristig zu reduzieren. Von den acht untersuchten Fossilriesen haben dabei nur zwei die Absicht veröffentlicht, in Zukunft zumindest nicht mehr oder etwas weniger fossile Brennstoffe zu fördern. Stattdessen planen die untersuchten Öl- und Gaskonzerne in den nächsten drei Jahren mehr als 200 Expansionsprojekte, die über 8,6 Giga-Tonnen an zusätzlichen Emissionen verursachen würden.

Deutlich wird, dass keines der acht untersuchten Unternehmen ernsthaft daran arbeitet, Emissionen einzuschränken. Nur wenige Unternehmen planen, Emissionen in den kommenden Jahren zu reduzieren, anstatt zu erhöhen. In diesen Fällen beruht der erwartete Rückgang zudem häufig auf dem Verkauf von schmutzigen Anlagen und nicht auf einem tatsächlichen Ende der Förderung dort. Bei einem Verkauf zur weiteren Ausbeutung wären die Auswirkung auf das Klima natürlich ebenso verheerend und würde lediglich in der individuellen Klimabilanz des Unternehmens nicht mehr auftauchen.

Fossile müssen im Boden bleiben

Zahlreiche Studien zeigen, dass bereits die aktuell erschlossenen fossilen Quellen die 50-50 Chance auf die Einhaltung des 1,5-Grad-Ziels um ein Vielfaches sprengen würde. Gestützt wird dies auch vom jüngsten Bericht des IPCC. Demnach müssen die Emissionen fossiler Brennstoffe weltweit umgehend sinken, um die Pariser Klimaziele nicht unerreichbar werden zu lassen.

Die Autoren der Studie betonen zudem, dass die fossilen Energiekonzerne bisher ihre Untätigkeit damit rechtfertigten, dass die als konservativ geltende Internationale Energieagentur (IEA) keine Probleme mit weiteren Expansionsplänen habe. Im vergangenen Jahr stellte die IEA nun erstmals in ihrem „Net Zero by 2050 Emissions Scenario und Roadmap“ fest, dass spätestens ab 2022 keine neuen Öl- und Gasvorkommen erschlossen werden dürfen, wenn eine Chance auf die Einhaltung des 1,5 Grad-Ziels bestehen bleiben soll. Die weiteren Pläne der fossilen Energiekonzerne stehen damit erstmals auch im klaren Widerspruch zur IEA.

„Die großen Öl- und Gasunternehmen werden ihren eigenen Niedergang nicht in den Griff bekommen. Investoren und Regierungen müssen sich engagieren und uns allen helfen, aus dem instabilen ‚Boom-Bust-Zyklus‘ der fossilen Energiewirtschaft auszubrechen" fordert David Tong, Hauptautor der Studie und Kampaigner bei Oil Change International.Die beteiligten NGOs fordern politische Entscheidungsträger auf, endlich einen Rückgang fossiler Brennstoffe einzuleiten. jb

 


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