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E-Mobilität in Schleswig-HolsteinBauarbeiten für dritten „eHighway“ gestartet

Auf einem Teilstück der A1 entsteht zurzeit eine weitere Teststrecke für Lastwagen mit Elektroantrieb. Dafür wird die Autobahn zwischen Reinfeld und Lübeck ähnlich wie in Hessen und Baden-Württemberg mit einem Oberleitungssystem ausgerüstet.

26.06.2018 – Die Bauarbeiten für einen weiteren „eHighway“ haben begonnen. Dafür wird in Schleswig-Holstein auf einem Teilstück der A1 zwischen Reinfeld und dem Autobahnkreuz Lübeck ein Oberleitungssystem installiert. Zukünftig sollen dadurch Hybrid-Lkw zu Testzecken auf der Strecke unterwegs sein, um den elektrischen Antrieb von Lastwagen unter realen Verkehrsbedingungen zu erproben. Seinen Testbetrieb nimmt der „eHighway“ im Mai nächsten Jahres auf. Der Strom stammt dabei ausschließlich aus erneuerbaren Energiequellen.

Genutzt wird die rund zehn Kilometer lange Strecke zunächst nur von der Spedition Bode, die ihren Firmensitz mit dem Lübecker Hafen im Shuttle-Verkehr verbinden wird. Die ersten Lkw werden dann mit einem Hybridsystem aus Elektro- und Dieselantrieb ausgestattet sein. Zukünftig soll das Oberleitungssystem aber auch mit modernen Batteriekonzepten kombiniert werden können, wodurch ein komplett emissionsfreier Fahrbetrieb möglich wäre.

Pilotprojekt umfasst drei E-Autobahnen

Die Kosten für das Projekt belaufen sich auf über 19 Millionen Euro und werden vom Bund übernommen. Die Teststrecke in Schleswig-Holstein gehört zu einem bundesweiten Pilotprojekt, in dessen Rahmen auch noch zwei weitere E-Autobahnen errichtet werden. Diese entstehen derzeit in Hessen und Baden-Württemberg. Auf einem Abschnitt der A5 soll bereits in diesem Jahr Deutschlands erster „eHighway“ entstehen.

„Jede der drei Pilotstrecken hat ihre eigene Strecken- und Verkehrscharakteristik“, sagt Jochen Flasbarth, Staatssekretär des Umweltministeriums. „In Hessen erproben wir das System auf einem der stärksten befahrenen Autobahnabschnitte Deutschlands. Unser Ziel ist es, die Technologie unter Alltagsbedingungen auf Herz und Nieren zu testen.“

Für die Energiewende ist dieses Projekt von besonderer Bedeutung„Für die Energiewende ist dieses Projekt von besonderer Bedeutung“, sagte Schleswig-Holsteins Umweltminister Robert Habeck (Bündnis 90/Die Grünen) dem NDR. „Wir müssen auch im Verkehr auf Erneuerbare Energien umsteigen, wenn wir unsere Klimaschutzziele erreichen wollen. Dabei werden wir nur erfolgreich sein, wenn wir schon jetzt innovative Projekte wie den ‚eHighway‘ auch realisieren“, so Habeck weiter. jk


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Kommentare

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Volker Ehrle 26.06.2018, 11:02:18

+533 Gut Antworten

Ich sehe mich da schon eines Tages mit meiner Zero SR und einem Oberleitungs-Ankopplungssystem vom Sozius aus entlang fahren. Oder elektrisch betriebene Motorräder bekommen eine Art Mitläufersystem, wie man es von einer Wasserskianlage her kennt. Man schnappt sich diese und hakt sie bei seinem Motorrad ein und am Ende wird automatisch ausgehakt. Aber ganz ehrlich: Motorräder mit Elektroantrieb bleiben bei der Autobahnidee aussen vor. Ist auch gut so. Freue mich trotzdem über die Elektrifizierung der Highways. Das Motorrad gehört auf die Landstrasse und dort kann man auch mal bei einem Malzbier und einem guten Mittagessen sein Elektrik-Vehikel aufladen und hat eine bessere Aussicht und schönere Kurven ;-)

Florian 12.07.2018, 22:35:51

+547 Gut Antworten

Das ist ja schön und gut, eHighway klingt toll und ist auch keine ganz dumme Idee, gab es in anderer Form mit den Trolleybussen bereits schon. Die heute Show hatte es auf den Punkt gebracht was hinsichtlich eHighway und autonomen LKW so traurig ist. Man hat bereits ein gutes System das sich Eisenbahn nennt, dort könnten noch viele stark befahrene Strecken einfach und bewährt elektrifiziert werden. Traurig auch das es hierfür zum Beispiel einen 50 Millionen Kredit aus der Schweiz braucht angesichts der Millionen und Milliarden die der Staat ansonsten mehr oder minder sinnvoll investiert. Auch bietet das System Eisenbahn im Gegensatz zur Straße beste Voraussetzungen zur Automatisierung wenn man denn nur will und Innovation zulässt. Auch künftige Hybrid Züge profitieren von dem mehr an elektrifizierten Strecken da die Zeit unter dem Fahrdraht auch zum Laden von Akkus genutzt werden kann was natürlich auch für Hybrid LKW gilt. Den eHighway sehe ich wenn überhaupt als sinnvolle Ergänzung zu einer gut ausgebauten Eisenbahn auf ausreichend dicht befahrenen Strecken. Vielleicht werden die Wasserstoff Technik mit der Brennstoffzelle und bessere Akkumulatoren den eHighway auch bald wieder uninteressant erscheinen lassen?

Denkender Bürger 29.04.2019, 09:22:05

+231 Gut Antworten

Die Quadratur des Schwachsinns!

Statt mit einem vernünftigen Verkehrskonzept den Güterverkehr auf die Schiene oder aufs Binnenschiff zurück zu holen, werden jetzt schon Autobahnen mühevoll und kostenintensiv elektrifiziert, um sie künftig weiter mit LKWs verstopfen zu können.

Und was dabei noch schlimmer ist:

Alle jubeln!

Da frage ich mich ernsthaft:

Bin ich nun verrückt oder die 7 Milliarden Menschen um mich herum?


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