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Akzeptanz-UmfrageRückhalt für Erneuerbare Energien bleibt hoch

Windkraftanlage im Winter
Die Akzeptanz für die Energiewende ist in der Bevölkerung ungebrochen hoch. (Foto:  Wolfgang Hasselmann on Unsplash)

Im Jahr 2020 stemmten Erneuerbare Energien zwar die Hälfte der deutschen Stromerzeugung, trotzdem müssen Windkraft- und Solaranlagen zukünftig massiv ausgebaut werden. Eine Umfrage zeigt: Die Akzeptanz in der Bevölkerung ist dafür ungebrochen hoch.

11.01.2021 – In den nächsten Jahren wird Deutschland das Tempo seiner Energiewende deutlich erhöhen müssen, um die Klimaziele einzuhalten. Bis 2030 müssen dafür jedes Jahr mindestens zehn Gigawatt Photovoltaik und neun Gigawatt Windkraft hinzugebaut werden, wie Berechnungen des Fraunhofer-Instituts für Solare Energiesysteme zeigen. Und für ein solches Vorhaben braucht es einen starken Rückhalt in der Bevölkerung. Deshalb fängt die Agentur für Erneuerbare Energien (AEE) mit ihrer Akzeptanzumfrage zum Ausbau der Erneuerbaren Energien regelmäßig das Stimmungsbild der Menschen in Deutschland ein.

Tatsächlich befürworten derzeit fast neun von zehn Deutschen eine stärkere Nutzung der Erneuerbaren Energien. Das geht aus der kürzlich veröffentlichten Akzeptanzumfrage 2020 hervor, die das Meinungsforschungsinstitut YouGov durchgeführt hat. Demnach bewerten 65 Prozent einen stärkeren Ausbau der Erneuerbaren als „sehr oder außerordentlich wichtig“ und 21 Prozent als „wichtig“. Damit liegt die Zustimmung insgesamt bei 86 Prozent.

Die Ergebnisse der Akzeptanzumfrage zeigen außerdem, dass die deutsche Bevölkerung die wirtschaftlichen Chancen und positiven Effekte der Erneuerbaren auf die regionale Wertschöpfung anerkennt. So hat mit 57 Prozent eine deutliche Mehrheit der Befragten der Aussage zugestimmt, dass der Ausbau der Stromnetze und der Erneuerbaren Energien die regionale Wirtschaft stärke. Dadurch lässt sich auch generell die Akzeptanz der Energiewende erhöhen.

Eigene Erfahrung lässt Zustimmung steigen

Etwas kritischer wird der Ausbau der Erneuerbaren gesehen, wenn er vor der eigenen Haustür stattfinden soll. So befürworten nur noch 60 Prozent der Befragten den Bau von Erneuerbare-Energien-Anlagen, wenn diese in der eigenen Nachbarschaft errichtet werden. Bei Solarparks ist die Zustimmung immerhin noch bei 62 Prozent, bei Windkraftanlagen nur bei 47 Prozent. Bei Biogasanlagen sinkt die Bereitschaft sogar auf 32 Prozent.

Die Zustimmung ändert sich jedoch sehr stark, wenn die Befragten tatsächlich eine entsprechende Anlage in der Nachbarschaft haben. Dann steigt die Zustimmung bei Solarparks auf 76 Prozent, bei Windenergieanlagen auf 56 Prozent und bei Biogasanlagen auf 50 Prozent. Durch entsprechende Erfahrungswerte steigt die Zustimmung zu einer Erneuerbare-Energien-Anlage also deutlich an.

Weiterhin sehr stark umstritten ist das Thema „Windenergie im Nutzwald“. Nur ein Drittel der Befragten erachtet den Bau von Windkraftanlagen im Nutzwald als „sehr sinnvoll“ oder „sinnvoll“. Mehr als die Hälfte lehnt dies dagegen ab. Eine frühzeitige Einbindung der Bürger könne die Akzeptanz dagegen deutlich stärken, denn: „Eine naturverträgliche Nutzung der Windenergie in Nutzwäldern mit Fichten- oder Kiefermonokulturen, die ohnehin der Bewirtschaftung dienen, ist definitiv möglich“, sagt Robert Brandt, Geschäftsführer der AEE. Nicht betroffen vom Ausbau der Windkraft im Nutzwald seien naturnahe Misch- und Laubwälder.

Damit Deutschland beim Kampf gegen den Klimawandel vorankommt und seine Treibhausgasemissionen deutlich reduziert, hat die Bundesregierung seit dem 1. Januar einen nationalen CO2-Preis eingeführt. Um die steigenden Energiekosten zukünftig zu kompensieren haben immerhin 26 Prozent der Befragten angegeben, dass sie zukünftig weniger Auto fahren und dafür öfter aufs Fahrrad oder die öffentlichen Verkehrsmittel umsteigen wollen. Die zweitbeliebteste Klimaschutzmaßnahme ist mit 24 Prozent der Einbau einer klimafreundlichen Heizung auf Basis von Erneuerbaren Energien. jk


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