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OzonschichtForscher fahnden nach illegaler FCKW-Schadstoffquelle

Das Ozonloch über der Antarktis, aufgenommen am 20. November 2001. (Foto: © NASA / flickr.com, CC BY 2.0)

Eigentlich soll sich das Ozonloch nach dem Verbot sogenannter FCKW stetig verkleinern. Die Überprüfung durch amerikanische Wissenschaftler ergibt nun aber: Irgendetwas stimmt nicht. Die Forscher vermuten eine illegale Schadstoffquelle in Ostasien.

19.05.2018 – Im Fokus der Untersuchungen steht Trichlorfluormethan aus der Gruppe der FCKW-Stoffe, von denen spätestens seit Anfang der 1980er Jahre bekannt ist, dass sie die Ozonschicht des Planeten zerstören. Das Ozon in den höheren Schichten der Erdatomsphäre fungiert als natürlicher UV-Schutzschild für Menschen, Tiere und Pflanzen. Im Montreal-Protokoll einigten sich die Länder der Erde 1987 auf ein schrittweises Verbot der schädlichen Stoffe. Seit 2010 gilt ein weltweites FCKW-Produktionsverbot.

Trichlorfluormethan-Kurve zu langsam

Seither überwachen Forscher die Konzentration in der Atomsphäre und deren langsamen Abbau. Einige Stoffe benötigen Jahrzehnte bis sie abgebaut sind, zudem gelangen kleine Mengen durch die Verschrottung alter Geräte wie Kühlschränke noch immer in die Ozonschicht. Erst 2070 dürfte diese wieder vollständig hergestellt sein, so Schätzungen.

Vermutlich wird es allerdings noch einige Jahre länger dauern, denn Wissenschaftlern der US-Behörde National Oceanic and Atmospheric Administration (NOAA) fiel bei der Überprüfung der Messergebnisse eine Ungereimtheit auf: Die Trichlorfluormethan-Kurve sinkt seit 2012 langsamer als sie eigentlich müsste, bekannte Quellen und Lagerstätten eingerechnet. Gleiches gilt offenbar für die FCKW-Stoffe Chlordifluormethan und Dichlormethan

Mit hoher Wahrscheinlichkeit Ostasien

Irgendwo auf der Erde
werden die verbotenen
Stoffe illegal hergestellt.
Der Abbau des Ozonkillers Trichlorfluormethan habe sich um etwa 25 Prozent verlangsamt, rechnen die Wissenschaftler in einem Artikel im Fachmagazin Nature vor. Sie schließen daraus: Irgendwo auf der Erde werden die verbotenen Stoffe illegal hergestellt. Sie schätzen die Größenordnung auf 13.000 Tonnen Trichlorfluormethan pro Jahr. Mit Hilfe von Computersimulationen konnten sie den Entstehungsort mit hoher Wahrscheinlichkeit auf Ostasien eingegrenzt.

Die Untersuchung sei mit großer Sorgfalt durchgeführt worden, bescheinigte die Atmosphärenchemikerin Michaela Hegglin von der University of Reading in Großbritannien ihrem US-Kollegen. Das sei auch im Hinblick auf die politische Bedeutung des Fundes wichtig. Denn die illegale Schadstoffquelle muss gefunden werden, sind sich die Wissenschaftler einig. Und es müssen Konsequenzen folgen. cw


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