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EU-BatterieverordnungBatterien nachhaltig bauen, nutzen und wiederverwerten

Batterie Recycling Container in Spanien
Mehr Batterien sammeln und recyceln, darauf zielt die neue EU-Batterienverordnung. (Bild: Daniel Capilla / CC BY-SA 4.0)

Die neue Batterienverordnung der EU soll einige ökologische Verbesserungen und mehr Transparenz bringen. Sammelziele für das Recycling hätten ambitionierter ausfallen können. Morgen stimmt das EU-Parlament ab.

12.06.2023 – Das EU-Parlament stimmt, am 13. Juni, über eine EU-weite Batterienverordnung ab. Darin wird unter anderem erstmals berücksichtigt, wie sich der gesamte Lebenszyklus von Batterien auf Umwelt und Klima auswirkt. Die neue Verordnung soll mehr Transparenz schaffen und ein ressourcenschonendes Produktdesign fördern. Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) kritisiert, dass Recyclinganforderungen noch nicht weit genug gingen.

Eine Verordnung für alle Batterien

Die neue Verordnung bezieht erstmals alle Batterietypen mit ein. Neu eingeschlossen sind hier zum Beispiel Fahrzeugbatterien und Industriebatterien.

Für alle Batterien gilt, dass diese in Zukunft für Verbraucher nachvollziehbar gekennzeichnet werden müssen. Über QR-Codes sollen Angaben zu Kapazität, Langlebigkeit, Zusammensetzung und Leistung abrufbar sein. Weiterhin soll deutlich darauf hingewiesen werden, dass die Batterien separat gesammelt werden sollen. Für größere Batterien ab 2kWh müssen entsprechende Informationen sowie detailliertere Angaben zur spezifischen Batterie in einem Batteriepass vermerkt sein.

Weiterhin sollen die Batterien nach einer Übergangsphase von drei Jahren ausschließlich so konstruiert werden, dass sie von Laien ausgetauscht und ersetzt werden können.

Mehr Verantwortung übernehmen

Unternehmen, die in der EU mit Batterien handeln, werden zukünftig zu mehr Verantwortung verpflichtet. Sie müssen sicherstellen, dass die Batterien und die dafür notwendigen Rohstoffe unter international geltenden sozialen und ökologischen Standards beschafft, verarbeitet und produziert wurden.

Weiterhin gelten Mindestmengen für die Verarbeitung von Sekundärrohstoffen. Zurückgewonnenes Kobalt muss zu 16 Prozent, Blei zu 85 Prozent und Lithium und Nickel zu 6 Prozent in neuen Batterien wiederverwendet werden.

Bis Ende 2030 will die EU zudem prüfen, nicht wiederaufladbare Batterien in Schritten vom Markt zu nehmen.

Batterien sammeln in Deutschland

Festgelegt werden außerdem höher gesteckte Sammelziele für Altbatterien. So wird anvisiert, bis Ende dieses Jahres, also 2023 45 Prozent der Altbatterien wieder in den Kreislauf zu nehmen, 63 Prozent bis 2027 und 73 Prpzenz bis 2030. Für größere Batterien gelten etwas niedrigere Ziele von 52 Prozent bis 2028 und 61 bis 2031.

Die DUH kritisierte allerdings erst kürzlich wieder, dass in Deutschland viel zu wenig Altbatterien ordnungsgemäß eingesammelt werden. Zwar erreichte Deutschland die bisher festgelegten Ziele der EU bisher, allerdings nur gerade so. Andere europäische Länder hingegen schafften es, deutlich mehr Batterien einzusammeln.

„Um die Sammelmengen von Batterien deutlich zu erhöhen, braucht es Anreizsysteme für eine bestmögliche und verbraucherfreundliche Batterierückgabe“, erklärt Thomas Fischer, Leiter Kreislaufwirtschaft bei der DUH. Dies könne beispielsweise durch einen Wettbewerb zwischen den Sammelsystemen der Hersteller erreicht werden, wenn diese einen Kostenausgleich für die Übererfüllung gesetzlicher Ziele erhalten. „Für Lithium-Ionen-Akkus ist eine zuverlässige Sammlung wegen des hohen Brandrisikos und der wertvollen enthaltenen Rohstoffe besonders wichtig.“ Für Akkus aus Geräten wie Smartphones, Powertools und E-Bikes schlägt die DUH deshalb ein Pfandsystem vor. jb


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