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Amazonas-RegenwaldDas Öl soll im Boden des Yasuní bleiben

Amazonas-Regenwald in Ecuador
Lasst das Öl im Boden! (Foto von Stewart MacLean auf Unsplash)

Ecuador stimmte am Sonntag dafür, Ölbohrungen im Nationalpark Yasuní zu stoppen. Die Ölförderung im artenreichen Amazonasgebiet war seit Jahren umstritten. Nun entschied sich die Bevölkerung in einem historischen Referendum gegen die Ölförderung.

22.08.2023 – In Ecuador stimmten die Bürger am Sonntag über einen neuen Präsidenten ab – und über die Zukunft der Ölförderung des Landes. Das von der ecuadorianischen Umweltbewegung hart erstrittene Referendum war erfolgreich. Die Bevölkerung stimmte für einen Stopp der Ölbohrungen im Amazonasnationalpark Yasuní.

Eine fossile Geschichte

In Ecuador wurden über Jahrzehnte große Mengen an Erdöl gefördert. Ernsthafte Überlegungen, die Ölförderungen im Amazonas-Gebiet einzuschränken, kamen erst über die vergangenen 15 Jahre auf. Das Öl unter dem Yasuní darf seit 2013 gefördert werden. Seitdem setzt sich die Jugendbewegung YASunidos gegen eben jenen Ölblock 43, wie das Ishpingo-Tambococha-Tiputini (ITT)-Ölfeld auch genannt wird, ein. Es gilt als eine der ersten politischen Bewegungen, in der auch Indigene ihre Stimme erhoben.

Mit Erfolg. Die Umweltbewegung sammelte über 750 000 Unterschriften für ein Referendum um die umstrittene Ölförderung, wie der Guardian berichtet. In letzter Instanz entschied das ecuadorianische Verfassungsgericht erst im Mai dieses Jahres, das Referendum zuzulassen. Für den Tag der außerplanmäßigen Präsidentschaftswahl erzielten sie ein Referendum über die umstrittene Ölförderung im Amazonas-Nationalpark Yasuní.

Stoppt das Fossilzeitalter

Noch ist unklar, wie das Referendum umgesetzt wird. Die beiden Präsidentschaftskandidaten, die die meisten Stimmen erhielten, gehen im Oktober in die Stichwahl. Die Linke Luisa González von der Partei Bürgerrevolution, die im ersten Wahlgang die meisten Stimmen erzielte, hat nicht vor, die Extraktion zu beenden. Ihr Gegenkandidat, der liberale Unternehmer Daniel Noboa hatte sich erst kurz vor der Wahl für einen Förderstopp ausgesprochen, berichtet die taz.

Politiker, Medien und NGOs sehen in dem Referendum zunächst einmal ein starkes und vor allem eindeutiges Zeichen. Unabhängig davon, wie mit den bereits laufenden Ölbohrungen im Yasuní verfahren werde, müssten fossile Firmen in Ecuador nun mit erheblichem Gegenwind für weitere Förderprojekte rechnen, sagt der Ökonom Alberto Acosta im Interview mit der taz. Ecuador sei gegen die Ölförderung. jb


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