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Serielles SanierenDDR-Wohnblöcke energetisch sanieren

Viergeschossiger Wohnblock während der Bauarbeiten
In den 60er und 70er Jahren wurden in Ostdeutschland Typenbauten errichtet, für die sich das Konzept des seriellen Sanierens anbietet. (Foto: ecoworks)

Im thüringischen Greiz wird ein Wohngebäude aus dem Jahr 1969 energetisch auf Vordermann gebracht. Damit feiert das Prinzip der seriellen Sanierung jetzt auch in Ostdeutschland Premiere und die Wärmewende ein weiteres Leuchtturmprojekt.

13.03.2023 – Es ist das dritte Projekt des Berliner Unternehmens ecoworks. Nach Hameln und Erlangen wird nun ein Wohnblock in Greiz mit der Methode des seriellen Sanierens energetisch aufgemöbelt. So wie dieses 1969 errichtete Wohnhaus könnten weitere 6.000 baugleiche Mehrfamilienhäuser schnell und kostensparend energetisch saniert werden.

Das Prinzip setzt dabei auf standardisierte Lösungen mit industriell vorgefertigten Elementen, maßgeschneidert für Fassaden und Dächer mit vollständig integrierten Dämm- und Energiesystemen, mit denen die Dauer der Sanierungsarbeiten von mehreren Monaten auf wenige Wochen reduziert werden kann.

„Diese Form der Sanierung spart langfristig Kosten und schützt das Klima. Auch in Thüringen hat die Wärmewende enormes Potential. Wir können bei den Gebäuden einen riesigen Rückstand aufholen – und dadurch sowohl den CO2-Ausstoß als auch die Ausgaben für Energie senken. Hier in Greiz zeigen wir, was ökologisch, technisch und sozial der neue Standard sein kann. Ein klimaneutrales Wohnhaus, zu 100 Prozent versorgt aus erneuerbarer Energie, zu bezahlbaren Mieten“, sagte Energieminister Bernhard Stengele beim Baustellenbesuch.

Derzeit wird der Renovierungsmarkt in Europa auf ein jährliches Volumen von 770 Milliarden Euro geschätzt – 151 Milliarden Euro allein in Deutschland. Dafür braucht es digitale, serielle und bezahlbare Konzepte. „Durch unsere weiteren Projekte, vor allem im Typenbau, können wir Leitdetails und damit eine Sanierungsplattform entwickeln, die Sanieren zu einem bezahlbaren Produkt macht,” kommentiert Emanuel Heisenberg, Geschäftsführer von ecoworks. Mit entsprechenden Ansätzen sollen in den nächsten Jahren hunderttausende Wohneinheiten in ganz Europa klimaneutral saniert und die “Renovation Wave” der EU umgesetzt werden

Für das Projekt haben sich die Greizer Wohnungsgenossenschaft Textil, das Thüringer Energieministerium, die Deutsche Energieagentur dena und ecoworks zusammengetan. Das Energieministerium fördert das Leuchtturmprojekt im Rahmen seiner Wärmeoffensive mit 2,3 Millionen Euro. Die Gesamtinvestition beträgt 3,5 Millionen Euro. pf


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