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Windenergie an LandMit einer Windkraftanlage vor der Tür steigt die Akzeptanz

Grafik zur Akzeptanz der Windkraft auch über den Zeitverlauf
Immer hohe Zustimmungsraten für die Windkraft an Land (Grafik: FA Wind)

Stehen erstmal Windenergieanlagen im Wohnumfeld, steigt die Akzeptanz deutlich, zeigt eine neue Forsa-Umfrage. Viele Menschen jedoch, die weiterhin aktiv gegen die Windenergie vorgehen, sind mit wissenschaftlichen Argumenten nicht mehr zu überzeugen.

21.02.2024 – Seit Jahren bewegt sich die Akzeptanz der der Windenergienutzung auf konstant hohem Niveau. Das zeigen die jährlichen Forsa-Umfragen im Auftrag der Fachagentur Windenergie an Land (FA Wind). Auch in der neuesten Umfrage, die am gestrigen Montag veröffentlicht wurde, sehen 81 Prozent der insgesamt 1.005 Befragten Nutzung und Ausbau der Windenergie an Land als eher bis sehr wichtig an.

Erstmals wurde in der Befragung auch zwischen Stadt- und Landbevölkerung unterschieden. Grundsätzlich ist die Akzeptanz dabei gleichermaßen hoch. Heraus sticht in der Befragung jedoch die Akzeptanz von Windenergieanlagen, wenn schon Windkraft im Wohnumfeld existiert oder noch nicht. So äußerten im ländlichen Raum 39 Prozent der Befragten ohne Windenergie in ihrem Umfeld Bedenken gegen den Windkraftausbau. Doch sobald Anlagen vor der Haustür stehen, steigt die Akzeptanz für die Windkraft. Dann äußerten nur noch 17 Prozent der Befragten Bedenken.

Insgesamt jedoch ist eine leicht steigende Tendenz – gegenüber dem Vorjahr – bei der Ablehnung von Windkraftanlagen im eigenen Wohnumfeld zu beobachten. Ein Plus von 4 Prozent der Befragten lehnt die Windenergie ab, wenn bereits Anlagen in ihrem Wohnumfeld existieren. Ein Plus von 7 Prozent der Befragten lehnt Windkraftanlagen ab, wenn noch keine Anlagen in ihrer Umgebung existieren.

Polarisierungen in der Gesellschaft nehmen zu. Insbesondere Klimaschutz und Energiewende sind heiß diskutierte Themen. Wissenschaftliche Fakten sind dabei für einige keine glaubwürdige Quelle. Sie vertrauen eher den Argumenten von Bürgerinitiativen gegen die Windenergie. Es sind Befragte, die sich zu den Menschen mit Demonstrationsbereitschaft gegen Windenergie vor Ort zählen.

Weniger als die Hälfte dieser Menschen – 47 Prozent – sehen Wissenschaftseinrichtungen als eher oder sehr glaubwürdig an. Zum Vergleich: Befragte mit Demonstrationsbereitschaft für die Energiewende sehen zu 92 Prozent Wissenschaftseinrichtungen als eher oder sehr glaubwürdig an. Für 72 Prozent der aktiven Windkraftgegner sind dagegen Bürgerinitiativen gegen die Windenergie glaubwürdig.

Insgesamt 15 Prozent der Befragten äußerten Demonstrationsbereitschaft gegen Windenergieanlagen vor Ort und zählen damit zu den Aktiven gegen den Ausbau der Windkraft. Demgegenüber stehen 24 Prozent, die sich aktiv für die Energiewende und Windkraftausbau vor Ort einsetzen würden. Laut FA Wind und Forsa sei aber zu berücksichtigen, dass die persönliche Handlungsbereitschaft in Befragungssituationen tendenziell überschätzt wird.

Die ermittelte sogenannte „schweigende Mehrheit“ von 55 Prozent könnte also noch höher liegen. Von den ermittelten Passiven in Bezug auf die Windkraft indes, befürwortet die große Mehrheit grundsätzlich den Ausbau der Windkraft – 48 Prozent aller sehen sich als passiv und Befürworter der Windkraft, 6 Prozent als passiv und Gegner der Windkraft.

So wie sich Menschen selbst falsch einschätzen, so schätzen sie auch andere falsch ein. Denn die Stimmung gegenüber Windenergie in der eigenen Gemeinde ist viel besser als die Menschen annehmen. Laut Umfrage schätzen die Befragten den Anteil ihrer Gemeindemitglieder, der deutliche Bedenken gegenüber der Windenergie hat, mit 43 Prozent doppelt so hoch ein, wie er tatsächlich ist (17 Prozent).

Die Zahlen für Zubau und Genehmigungen bei der Windkraft an Land 2023 zeigen indes in die richtige Richtung. Für die Ausbauziele bis 2030 aber muss die Windkraft noch einmal deutlich an Fahrt aufnehmen. der Zubau im letzten Jahr von 3,5 Gigawatt muss in diesem Jahr mehr als verdoppelt werden. Für die Politik steht weiter viel Arbeit an. mg


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Kommentare

Diskutieren Sie über diesen Artikel

Roland Polster 23.02.2024, 11:20:15

Jeder der sich ernsthaft Gedanken macht kommt zu dem Schluss Windkraftanlagen sind nicht gut.

Günter Meyer 23.02.2024, 13:38:01

Wir wohnen auf dem flachen Land. Es soll ein Windpark gebaut werden, das nächste 270 Meter Höhe Windrad wird 600 Meter von unserem Haus entfernt stehen. Von den Grundbesitzern wissen wir, das die Baumaßnahmen in Kürze beginnen. Die übrige Bevölkerung wird nicht informiert. Für Gebäudedämmung und Wärmepumpe sind für unsere Haus ca. 100000 € erforderlich. Würden sie Sanieren oder wegen dem Wertverlust durch den Windpark schnell verkaufen? Die Frage würden unsere Nachbarn sich auch stellen, wenn sie informiert wären.

Siegfried Veit 23.02.2024, 14:24:54

Sehr witzig interpretiert. Die Akzeptanz steigt nicht wenn Windkraftanlagen im Umfeld stehen. Die Windkraftanlagen stehen dort wo der Widerstand gegen die Errichtung nicht so stark war. Wer mal in der Nähe von Anlagen war weiß dann auch endlich das dieser Lärm nichts im Umfeld von Siedlungen zu suchen hat.

Klaus 24.02.2024, 11:11:37

Windkraft ist absolut unverzichtbar. Nieder mit den ewigen Querulanren!


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