Menü öffnen

Atomausstieg verteidigenAnti-Atom-Pro-Energiewende-Radtour startet morgen

Anti-Atom-Demo der Grünen 2008 mit den Grünen-Politikern Cem Özdemir und Renate Künast vorn mit dabei
War immer ein Auftrag der Grünen: der Atomausstieg. Nun müssen sie in der Regierung mit ihren Koalitionspartnern erneut darüber diskutieren. Der aktuelle Bundesminister für Ernährung und Landwirtschaft Cem Özdemir war 2008 vorne mit dabei. (Foto. Paula Schramm, CC BY-SA 2.0 via Wikimedia Commons)

In der Debatte um eine Laufzeitverlängerung der drei letzten AKW, die in Deutschland Ende des Jahres vom Netz gehen sollen, als auch wegen der desolaten Situation der Atomenergie in Frankreich, wollen Bürger ein Zeichen gegen die Atomkraft setzen.

12.08.2022 – Wer hätte gedacht, dass im Jahr 2022, zum Ende des vor elf Jahren beschlossenen Atomausstiegs, in Deutschland Kräfte für Anti-Atom-Demos erneut mobilisiert werden müssen? In der Ampelregierung wird über eine Verlängerung der AKW-Laufzeiten diskutiert, während in Frankreich bald die Hälfte der Reaktoren wegen maroder Zustände oder wegen fehlendem Kühlwasser aufgrund von Hitze und Wassernotstand vorübergehend vom Netz genommen wurden – und Frankreich Strom aus Deutschland aus Erneuerbaren Energien braucht.

Anfang Juni forderte der deutsche Bundesfinanzminister Lindner Atomkraft „ideologiefrei“ zu bewerten. Er übergeht dabei den Konsens über den Atomausstieg. Atomkraft ist nicht nur die teuerste Form der Energieerzeugung, zudem weder klimafreundlich noch zuverlässig – Frankreich macht es gerade vor. Atomenergie verdrängt Erneuerbare aus dem Netz und verzögert die Energiewende. Sie ist anfällig für äußere Angriffe, wie uns die grausigen Nachrichten aus der Ukraine aktuell wieder vor Augen führen. „Wir erleben gerade, wie globale Krisen dramatisch zunehmen und auch die Sicherheit von Atomkraftwerken bedrohen. Jedes Atomkraftwerk hat ein Super-GAU-Restrisiko mit fatalen Folgen. Das gilt auch für Deutschland“, schreibt Energieexperte Prof. Volker Quaschning auf Twitter. Hinzu kommt: Die atomare Abhängigkeit von Russland ist noch größer als die fossile. Zudem stünden einer Laufzeitverlängerung erhebliche rechtliche Hürden entgegen.

Um hier ein klares Zeichen zu setzen, radeln umweltbewusste Bürger vom 13. August bis 4. September 2022 rund 2.400 Kilometer „dem Ausstieg entgegen“. Die von der Anti-Atom-Organisation ausgestrahlt zusammen mit vielen lokalen Initiativen und anderen Umweltorganisationen organisierte Anti-Atom-Radtour 2022 ist eine rollende Demo für die Energiewende und für das Abschalten aller AKW. Quer durch Deutschland soll damit ein weithin öffentlich sichtbares Zeichen gegen alle Versuche, den Atomausstieg zu kippen und die Energiewende zu sabotieren, gesetzt werden. Dabei werden auch die erzielten Erfolge der Anti-Atom-Bewegung gebührend gefeiert und mit Kundgebungen und Aktionen auf die bleibenden Herausforderungen und aktuellen Atom-Konflikte hingewiesen.

Per Fahrrad ging es zuerst durch Norddeutschland und jetzt ab morgen, 13. August, durch Süddeutschland zu noch laufenden AKWs, bereits abgeschalteten Reaktoren, verhinderten Atomkraftwerken, Atommüll-Zwischenlagern, Deponien für „freigemessene“ strahlende Abfälle, potenziellen Standorten für ein geologisches Tiefenlager, Atomfabriken und Firmensitzen der Atomindustrie.

„Zusammen mit Hunderten, die sich in den letzten Jahrzehnten gegen Atomkraft und für die Energiewende eingesetzt haben und gegen einen fossil-atomaren Rollback kämpfen, radeln wir in eine erneuerbare Zukunft!“ schreiben die Initiatoren. „Ob ganze Tage oder nur ein paar Kilometer – stoße dazu und radle mit!“ na


Mehr zum Thema


Kommentare

Diskutieren Sie über diesen Artikel

Keine Kommentare gefunden!

Neuen Kommentar schreiben


Name: *
E-Mail: *
(wird nicht veröffentlicht)
Nicht ausfüllen!


Kommentar: *

(wird nicht veröffentlicht)
max 2.000 Zeichen


energiezukunft