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Mehr Förderung für Brennstoffzellen-BHKW und Wärmenetze

Für Innovationen im Wärmemarkt gibt es mehr Geld. Seit Anfang Juli werden Brennstoffzellenheizungen in Wohn- und Nichtwohngebäuden bezuschusst. Zudem werden Niedertemperatur-Wärmenetze mit einem Mindestanteil von 50 % Erneuerbarer Energien gefördert.

19.07.2017 – Brennstoffzellen­heizungen mit einer elektrischen Leistung zwischen 0,25 und fünf Kilowatt werden nun durch das Anreizprogramm Energieeffizienz auch in Nichtwohngebäuden gefördert. Antragsberechtigt sind kleine und mittlere Unternehmen, Contractoren und Kommunen. Bisher galt die Förderung nur für private Wohngebäude. Abhängig von der Leistung liegt der Zuschuss zwischen 7.050 und 28.200 Euro.

Gefördert werden die Anschaffungskosten, die Installation, ein Vollwartungsvertrag in den ersten zehn Jahren sowie Beratungskosten. Die Beantragung erfolgt über die KfW. „Die Neuerungen für den gewerblichen Bereich sind ein wichtiger Faktor, um diese hocheffiziente und zukunftsweisende Technologie breitenwirksam in den Markt zu bringen“, so Staatssekretär Rainer Baake vom Bundeswirtschaftsministerium (BMWi).

Ähnlich wie Kraft-Wärme-Kopplung (KWK) liefern Brennstoffzellen­heizungen Strom und Wärme im Doppelpack. Allerdings ohne Motor, sondern mittels der direkten Umwandlung der im Wasserstoff gespeicherten chemischen Energie in Strom. Den Wasserstoff gewinnen die Anlagen mittels eines sogenannten Reformers aus Erdgas oder Biomethan. Verglichen mit der herkömmlichen Brennwerttechnik und Strombezug aus dem Netz verbrauchen die Brennstoffzellenheizgeräte gut ein Drittel weniger Energie. Derzeit wird knapp ein Dutzend Geräte am Markt angeboten.

Förderprogramm Wärmenetze 4.0

Neu ist ein Förderprogramm für „Modellvorhaben Wärmenetzsysteme 4.0“. Sie zeichnen sich durch hohe Anteile Erneuerbarer Energien, die effiziente Nutzung von Abwärme sowie ein deutlich niedrigeres Temperaturniveau aus. Bezuschusst werden zunächst Machbarkeitsstudien mit bis zu 60 Prozent, sowie in einem zweiten Schritt die Realisierung mit bis zu 50 Prozent. Die Förderung kann beim BAFA beantragt werden. In Kürze sollen hierzu laut BMWi weitere Informationen online verfügbar sein.

Der Bundesverband Erneuerbare Energie (BEE) begrüßte das neue Förderprogramm als „sinnvolle zusätzliche Unterstützung für eine saubere Nah- und Fernwärmeversorgung“, so Geschäftsführer Harald Uphoff. Doch hält der BEE darüber hinaus eine verbindliche kommunale Wärmeplanung für dringend notwendig. „Die Wärmeplanung ist das A und O für die langfristige Transformation der Wärmenetze“, betont Uphoff. Zudem appelliert der Verband an die Politik, den angekündigten Förderstopp für fossile Heizungen zügig umzusetzen. hcn


Kommentare

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Eitel Heck 19.07.2017, 12:44:55

+615 Gut Antworten

Die Förderung der Brennstoffzellen-Technologie wird von mit begrüßt.

Die Brennstoffzellen-Technologie kann auch zur Stromerzeugung in großen Kraftwerken genutzt werden.

Ich habe in diesem Portal auf die Notwendigkeit der Förderung der Wasserstoff-Brennzellen hingewiesen unf folgende Beispiele genannt:

-Japan plant den Bau von Wasserstoff-Kraftwerke mit Brennzellen, um die Abhänigkeit von fossilen Brennstoffen zu verringern.

-Der USA-Konzern General Electric hat ein weltweites Bündnis zur Entwicklung und Realisierung von 5 Wasserstoff-Kraftwerken mit einer Leistung von je 500MW geschlossen. Mit diesen 5 Kraftwerken kann eine CO2-Einsparung erreicht werden, als wenn 615.000 Kraftfahrzeuge mit Benzin/ Diesel von der Straße verschwinden.

-Toyota hat als erster weltweiter Kraftfahrzeughersteller die Serienproduktion eines Autos mit Wasserstoff-Brennzellen aufgenommen.

In diesem Portal wird fast regelmäßig die Bundresregierung kritisiert, weil der Kohleausstieg nicht schnell genug erfolgt und damit die Klimaziele nicht erfüllt werden. Es werden durch Politiker von Bündnis 90/ Die Grünen sowie durch Beiträge in diesem Portal zur Realisierung der Klimaziele keine wissenschaftlich-technisch und ökonomisch ausgereiften Alternativen zum krampfhaften Festhalten an der Erweiterung des Wind-Flatterstroms im Gleichschritt mit der Abschaltung der Kohlekraftwerke vorgestellt.

Die Stromkrise in Südaustralien mit Strom-Blackouts im Zusammenhang mit der Abschaltung der Kohlekraftwerke und Ausbau von Flatterstrom mit einem Anteil von 50% am Strom-Mix ist ein Warnschuss auch für grüne Poltiker.

Ich habe mit meinen Kommentaren in diesem Portal auf Alternativen zur Sicherung der Klimaziele anstelle Flatterstom hingewiesen.

Dazu gehören selbsverständlich Wasserstoff-Brennzellen für Kraftwerke zur Stromerzeugung und Kraftfahrzeuge auf der Grundlage einer ökonomischen Wasserstoffwirtschaft.

Rudolf Tarantik 19.07.2017, 14:59:54

+596 Gut Antworten

Ein Brennstoffzellen-BHKW gehört in die Gruppe der BHKW und kann mit einem Wirkungsgrad von über 80% Strom und Wärme gleichzeitig erzeugen. Es kann, wenn es entsprechend ausgelegt ist, sehr flexibel eingesetzt werden und somit einen grossen Beitrag zur notwendigen Flexibilität (zum Ausgleich der volatilen Wind- uns Solarerzeugung), besonders im Winter leisten. Einziges Problem sind die hohen Kosten bei bisherigen Motoren-BHKW und die noch sehr hohen Kosten bei Brennstoffzellen-BHKW.

Rudolf Tarantik 19.07.2017, 15:10:29

+611 Gut Antworten

Der Ausbau der Wärmenetze ist ein wichtiger Baustein zur Sektorkopplung. Leider lassen die hierzu notwendigen gesetzlichen Regelungen auf sich warten.

Förderung von fossilen Gas-Heizungen ist Anachronismus pur.

Eitel Heck 25.07.2017, 10:15:11

+591 Gut Antworten

Ergänzung zu meinem Kommentar:

Die Energieerzeugung mittels Wasserstoff-Brennstoffzellen zur Strom- und Wärmeerzeugung ist eine erneuerbare Energieerzeugung.

Der entscheidende Kostenfaktor ist Platin als Katalysator.

Trotzdem

-plant Japan Wasserstoffkraftwerke zur Stromerzeugung und

-General Electric hat ein weltweites Bündnis zum Bau von 5 Wasserstoffkraftwerken zur Stromerzeugung von 500MW/Kraftwerke geschlossen und

-Toyota hat die Serieproduktion eines Autos(Toyota Mirai) mit Wasserstoff-Brennzellen aufgenommen.

Ich bin Naturwissenschaftler und interessiere mich auch für innovative Alternativen zu einzenen Technologien.

Deshalb habe in einigen Kommentaren die Hydrazin-Brennstoffzele vorgestellt, die gegenüber Lithium-Ionen-Batterien und Wasserstoff-Brennstoffzellen noch kostengünstiger ist.

Bei Kraftfahrzeugen würde die Hydrazin-Brennstoffzelle eine hohe Reichweite und schnelle Auftankung gewährleisten.

Unter Naturwissenschaftlern und Ingenieuren gibt es auch unterschiedliche Meinungen zu einzelnen Entwicklungen.

Dann gibt es einen gelassenen wissenschaftlichen Meinungsaustausch.

Die aggresiven Reaktionen zu meinen Hinweisen in diesem Portal zu anderen innovativen Technologien zeigt, dass die Praxis einer normalen wissenschaftlich-technischen Auseinandersetzung einigen Kommentatoren unbekannt ist.

Möglichweise spielt die wissenschaftlich-technische Ausbildung eine Rolle.


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