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Brandenburg will mehr Wind machen

Brandenburg macht lieber Wind als Kohle – dafür braucht es aber politische Unterstützung. (Foto: Nicole Allé)
Brandenburg macht lieber Wind als Kohle – dafür braucht es aber politische Unterstützung. (Foto: Nicole Allé)

Mit 171 Megawatt im ersten Halbjahr geht in Brandenburg der Bau von Windkraftanlagen im Vergleich zum Vorjahr leicht zurück. Der Bundesverband Windenergie warnt die Landesregierung vor schlechteren Rahmenbedingungen für die Energiewende im Land.

08.08.2015 – Die neu installierte Leistung von 171 Megawatt (MW) produzieren 63 neu errichtete Windenergieanlagen im Land Brandburg, die im ersten Halbjahr 2015 zugebaut wurden. 2014 wurden im vergleichbaren Zeitraum noch Anlagen mit 188,9 MW neu zugebaut. Insgesamt betrug die installierte Windleistung im Land Brandenburg zum 30. Juni 2015 damit 5.627,52 MW. Das zeigt die regelmäßige Erhebung der Deutschen Windguard GmbH im Auftrag des Bundesverband Windenergie (BWE) und des Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau (VDMA). „Inzwischen wird mehr als die Hälfte des in Brandenburg verbrauchten Stroms durch die Windkraft in Brandenburg erzeugt“, berichtet BWE-Landesvorstand Jan Hinrich Glahr. Durch den Zubau seien Investitionen von knapp 240 Millionen Euro in das Land geflossen, das zeige auch, wie leistungsfähig die Unternehmen in der Region sind.

Die durchschnittliche Nabenhöhe der neuen Windenergieanlagen liegt aktuell bei 136 Metern, im Vorjahr waren es noch 124 Meter – die maximale Stromproduktion kletterte damit im Schnitt auf 2,717 MW, vorher waren es 2,453 MW. Da weiter oben der Wind öfter und stärker weht, werde die Stromerzeugung überproportional dazu wachsen. „Das spiegele auch die technische Weiterentwicklung der Windbranche, so Glahr. Zudem seien in der Region Projekte zur Speicherung von Wind-Strom weit fortgeschritten, und die Bürgerenergie habe hier auch großes Potenzial, es werden immer mehr Projekte mit Beteiligung von Kommunen und Bürgern etwa in Form von Energiegenossenschaften entwickelt.

Doch wenn die Entwicklung auch ganz ordentlich aussieht, die guten Halbjahreszahlen dürften nicht darüber hinwegtäuschen, dass Brandenburg zunehmend Schwierigkeiten habe, die Rahmenbedingungen für die Energiewende zu erhalten, warnt der BWE. Aktuell befinden Gerichte über den Landesentwicklungsplan, seine Unwirksamkeit ist wahrscheinlich. „Damit würde die Grundlage für die Regionalplanung und die für uns entscheidenden Teilpläne Wind massiv in Frage gestellt, die Folgen wären für das Land und die Windbranche unabsehbar“, erläutert Glahr. Als Energieland sei gerade Brandenburg darauf angewiesen, dass die Erneuerbaren Energien die schwindende Bedeutung der Kohle ausgleichen. na


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