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CO2-Emissionen stagnieren trotz Wirtschaftswachstum

Das Klima in den Niederlanden ist für den Anbau vieler Pflanzen nicht geeignet, daher werden Treibhäuser intensiv geheizt, wie hier in Vrederust bei Den Haag. (Foto: <a href="https://www.flickr.com/photos/combron/9151465974/" target="_blank">Edo Dijkgra
Das Klima in den Niederlanden ist für den Anbau vieler Pflanzen nicht geeignet, daher werden Treibhäuser intensiv geheizt, wie hier in Vrederust bei Den Haag. (Foto: Edo Dijkgraaf / flickr.com, CC BY 2.0)

Es ist ein Hoffnungsschimmer für den Klimaschutz: Seit drei Jahren gibt es nur noch einen leichten Anstieg der weltweiten CO2-Emissionen. Einen signifikanten Beitrag dazu leistet China, in der EU steigen die Emissionen dagegen erneut an.

15.11.2016 – In seinem jährlichen Bericht veröffentlichte der internationale Forschungsverbund Global Carbon Project (GCP), jüngst die neuesten Klimaerkenntnisse: Trotz wachsender Weltwirtschaft konnte der Anstieg der globalen CO2-Emissionen von 2015 auf 2016 auf ein Minimum begrenzt werden, mit 0,2 Prozent stagnieren die Werte nahezu. Dies entspricht ungefähr dem Zuwachs von 2014 auf 2015.

Lange galt Europa, allen voran Deutschland, als Vorreiter in Sachen Klimaschutz. Mittlerweile müssen wir uns stattdessen den Vorwurf gefallen lassen, eher Bremser als Musterknabe in den weltweiten Anstrengungen zur Reduktion von Treibhaugasen zu sein: Um rund 1,4 Prozent nahm der Ausstoß von klimaschädlichen Gasen durch die 28 EU-Mitgliedsstaaten zu. China dagegen zeigt als weltweit größter CO2-Emittent intensivere Bemühungen. Um immerhin 0,7 Prozent senkte die Volksrepublik den Ausstoß im Vergleich zum Vorjahr, während zeitgleich über fünf Prozent Wirtschaftswachstum erreicht wurden. Die Zahlen zeigen, dass sich wirtschaftliches Wachstum und CO2-Emissionen nicht automatisch zusammen hängen müssen.

Entwicklung nicht ausreichend

Beobachter sind sich jedoch einig: Bei aller Freude über die positiven Tendenzen sollten die Staaten nicht aus den Augen verlieren, dass die CO2-Werte weiterhin sinken müssen um das anvisierte Zwei Grad-Ziel zu erreichen. Denn „um die Ziele des Paris-Abkommens zu erreichen, müssen die Emissionen in den nächsten Jahren ebenso schnell sinken wie sie zuvor gestiegen sind“, sagt Sabine Fuss vom Mercator Research Institute on Global Commons and Climate Change (MCC), Mitglied im Steuerungskomitee des GCP.

China trägt hierbei eine besondere Verantwortung. Die kommunistische Führung hat zwar die wirtschaftlichen Vorteile der Erneuerbaren erkannt, um harte Einschnitte bei Kohle und Öl kommen die Chinesen nicht herum, wenn die globale Erwärmung eingedämmt werden soll. Die Frage ist zudem, ob die Chinesen so schnell umschwenken wollen und können.

CO2-Steuer als Kontrollinstrument

Auch wenn die CO2Emissionen in den vergangenen Jahren weltweit kaum zugenommen haben, reichen die bisherigen Anstrengungen nicht aus. Dabei gibt es genügend Mittel und Wege das Klima zu entlasten. Neben dem Ausbau und der Modernisierung von Solaranlagen, Windkraftwerken oder der Verstromung von Biomasse, besitzen dieStaaten auch ökonomische Werkzeuge, mit Hilfe derer Veränderungen möglich sind. Darunter fallen etwa Subventionen für Erneuerbare Energien oder Modelle wie die viel diskutierte CO2-Steuer. Das Forum Ökologisch-Soziale Marktwirtschaft fordert etwa eine stetig steigende CO2-Abgabe, die nach dem Verursacherprinzip funktioniert. Nur so könne die Nutzung von fossilen Energieträgern unattraktiv gemacht und eingeschränkt werden, resümieren die Wissenschaftler. bm


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