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Expedition untersucht Eisdecke in der Ostantarktis

Je schneller das Eis abschmilzt, desto mehr wird in der Antarktis eine Landschaft aus Bergen, Tälern und kleineren Hügeln freigelegt. (Foto: <a href="https://pixabay.com/de/berge-ice-bergs-antarktis-berg-eis-482689/" target="_blank">girlart39 / pixabay.com</a>, CC0 Creative Commons)
Je schneller das Eis abschmilzt, desto mehr wird in der Antarktis eine Landschaft aus Bergen, Tälern und kleineren Hügeln freigelegt. (Foto: girlart39 / pixabay.com, CC0 Creative Commons)

Wie der Eisschild in der Ostantarktis auf das immer wärmere Klima reagiert, wird zurzeit durch eine internationale Expedition untersucht. Die Wissenschaftler wollen damit klären, wie stark sich das Volumen des Eisschildes bereits verändert hat.

05.01.2017 – Im Dezember ist ein Team aus Wissenschaftlern zu einer Expedition in die Antarktis aufgebrochen um zu untersuchen, wie sich der antarktische Eisschild im Laufe von Millionen von Jahren verändert hat. Die Forscher gehören dem internationalen Forschungsprojekts MAGIC-DML („Mapping, Measuring and Modeling Antarctic Geomorphology and Ice Change in Dronning Maud Land“) an. Dabei wird nicht nur die bereits stattgefundene Veränderung des Volumens des Eisschildes analysiert, sondern auch Einschätzungen über künftige Änderungen getroffen.

Das norwegische „Dronning Maud Land“ ist ein Teil vom südlichsten Kontinent der Erde Antarktika und fast vollständig vom Eisschild der Ostantarktis bedeckt. Forscher konnten bereits bestätigen, dass sich das Volumen des Eisschildes seit der letzten Eiszeit verringert hat. Trotzdem gehört die Region zu den Gebieten in der Antarktis, die bisher am wenigsten untersucht wurde.

Nunataks sind Informationsspeicher

Unterhalb der Eisschicht befindet sich genau wie auf anderen Kontinenten eine Landschaft aus Bergen, Tälern und kleineren Hügeln. Allmählich wird immer mehr dieser Landschaft freigelegt, je schneller das Eis abschmilzt. Dabei ragen zuallererst die Gipfel der besonders hohen Berge aus den Eismassen empor. Die sogenannten Nunataks sind jedoch nicht nur ein trauriges Vermächtnis des Klimawandels, sondern speichern auch jede Menge Informationen über die Entwicklung des Eisschilds.

So zeigen die Nunataks zum Beispiel, wie dick der Eisschild zu unterschiedlichen Zeitpunkten in der Vergangenheit war. Dadurch kann auch abgelesen werden, wie stark die Abnahme des Eisvolumens ist und wie stark es durch die Veränderung des globalen Klimas beeinflusst wurde. Die Gipfel geben aber auch darüber Aufschluss, wie sich die ostantarktische Eisoberfläche während der vergangenen Warmzeiten verändert hat. So wurden kontinentale Teile des Eisschilds in der Ostantarktis während der Warmzeit im mittleren Pliozän vor etwa drei Millionen Jahren stärker beschneit und waren dicker als heute. Diese Informationen seien dabei vor dem Hintergrund des anhaltenden Klimawandels und dessen möglichen Auswirkungen auf den Eisschild der Ostantarktis von besonderer Bedeutung, so die Forscher.

„Es ist sehr wichtig zu verstehen, wie das Eis dünner geworden ist, um zu verstehen, wie sich die gesamte Eisdecke auf lange Sicht verändern kann“, sagt Arjen Stroeven, Professor für Physikalische Geographie an der Universität Stockholm und Expeditionsleiter des Projekts. „Wir wissen sehr wenig darüber, wenn es um Dronning Maud Land geht.“

Zusammen mit Satellitenbildern und topographischen Modellen werden Proben aus den Nunataks dazu verwendet, um Eisschild- und Klimamodelle zu verbessern. Dadurch können auch Informationen gesammelt werden, wie sich der Klimawandel sowohl historisch als auch in Zukunft auf den Eisschild und den Meeresspiegel in der Ostantarktis auswirkt. Die Modelle werden unter der Leitung von Irina Rogozhina am Zentrum für Marine Umweltwissenschaften der Universität Bremen berechnet. An dem internationalen Projekt sind auch Partner aus Schweden, Norwegen, Großbritannien, den USA und Deutschland beteiligt. jk


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