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Klimakatastrophen werden Normalität

Viele Folgen des Klimawandels lassen sich nicht mehr aufhalten, lediglich die Wucht lässt sich noch abmildern, warnt ein Report der Weltbank. Die Menschheit muss sich auf eine neue „Klimanormalität“ einstellen. Besonders hart trifft es arme Länder.

24.112014 – Anhaltende Hitzewellen, Hurrikans und andere extreme Wettererscheinungen, die bisher nur äußerst selten im Verlauf hunderter Jahre auftreten, werden bald Normalität sein. Das durch die Treibhausgase veränderte Klima wird eine Welt erschaffen, die instabiler ist, unberechenbarer und risikoreicher. Wasserressourcen werden schwinden, der Meeresspiegel ansteigen und ehemals fruchtbare Böden unfruchtbar werden. All dies wird die Lebensgrundlage von Millionen Menschen gefährden. Das geht aus einem aktuellen, von der Weltbank veröffentlichten Bericht des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung (PIK) hervor.

Die Wissenschaftler kommen zu dem Schluss, dass der Klimawandel und damit verbundene Effekte schon jetzt nicht mehr verhindert werden können. Die Erdatmosphäre habe sich bereits heute um 0,8 Grad Celsius erwärmt. Bis Mitte des Jahrhunderts werden die Werte mindestens  rund 1,5 Grad Celsius über den Werten des vorindustriellen Zeitalters liegen.

Die konkreten Folgen seien von Region zu Region sehr unterschiedlich, jedoch gebe es keinen Ort auf der Erde, der ausgenommen sei. Eine Erwärmung um zwei Grad Celsius bis 2050 beispielsweise würde in Brasilien 70 Prozent der Sojaernte vernichten und bis zu 50 Prozent der Weizenernte. In Jordanien, Ägypten und Libyen könnten etwa 30 Prozent weniger Ernteausbeute anfallen, was wiederum regionale Konflikte und Völkerwandungen hervorrufen und verstärken könnte. In Afrika wird Dürre ein zentrales Problem, die Andenvölker wiederum werden von Wassermassen schmelzender Gletscher bedroht.  

Jim Yong Kim, Präsident der Weltbank, erklärte: „Die Emissionen, die bereits ausgestoßen wurden, haben die Erderwärmung schon jetzt unvermeidbar in Gang gesetzt. Am härtesten trifft es die Ärmsten und Verletzlichsten dieser Welt. Das macht es schwieriger, Armut zu bekämpfen und bringt das Leben von Millionen Menschen in Gefahr. All dies hat erhebliche Konsequenzen für Entwicklungshilfegelder und für Institutionen wie die Weltbank. Unsere Investitionen müssen auch dafür verwendet werden, Betroffene dabei zu unterstützen, sich anzupassen.“

Die gute Nachricht sei, dass man noch immer Maßnahmen ergreifen könne, um die Wucht des  Klimawandels zumindest abzumildern, so Kim. Führungskräfte und Politiker seien gefragt, konkrete Lösungen zu finden, etwa durch CO2-Bepreisungen, die stärkere Unterstützung emissionsarmer öffentlicher Verkehrsmittel und die Förderung Erneuerbarer Energien oder energieeffizienter Gebäude und Fabriken. rr


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