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Olympia: Klimaerwärmung gefährdet Sommerspiele

Im Jahr 2012 fanden die Olympischen Sommerspiele in London und 2016 in Rio de Janeiro statt. Ab 2085 werden aufgrund klimatischer Bedingungen nur noch wenige Metropolen als Austragungsort infrage kommen. (Foto: © Alistair Ross, flickr.com/photos/amsr1/76
Im Jahr 2012 fanden die Olympischen Sommerspiele in London und 2016 in Rio de Janeiro statt. Ab 2085 werden aufgrund klimatischer Bedingungen nur noch wenige Metropolen als Austragungsort infrage kommen. (Foto: © Alistair Ross / CC BY 2.0)

Ab 2085 werden nur noch wenige Metropolen als Austragungsort für die Olympischen Sommerspiele infrage kommen. Neben dem Anstieg des Meeresspiegels machen den Athleten vor allem steigende Temperaturen und eine höhere Luftfeuchtigkeit zu schaffen.

20.08.2016 – Bei den Olympischen Spielen 2016 in Rio de Janeiro wurde deutlich, wie hoch die Anforderungen an eine Stadt für die Ausrichtung der Sommerspiele sind. Abgesehen von Verschmutzungsproblemen und fehlender Infrastruktur könnte zukünftig allerdings ein ganz anderes Ausschlusskriterium die Auswahl des Austragungsortes gehörig einschränken: Die klimatischen Bedingungen. Wissenschaftler der Auckland-Universität (Neuseeland) sowie der Berkeley-Universität (USA) haben daher untersucht, welche Städte in 70 Jahren bedingt durch den Klimawandel überhaupt noch für Olympia infrage kommen.

Die meisten Metropolen auf der nördlichen Welthalbkugel würden ab 2085 als Austragungsort nicht mehr geeignet sein, so das Ergebnis der im Lancet Magazin veröffentlichten Studie. Die Wissenschaftler haben sich dabei auf die nördliche Hemisphäre konzentriert, da diese knapp 90 Prozent der Weltpopulation beinhaltet und einen nach unserer Definition gewöhnlichen und verlässlichen Sommer von Juli bis August gewährleistet.

Zukünftige Austragungsorte liegen vor allem in Europa

Laut den Berechnungen der Wissenschaftler ist die Liste mit Städten die mehr als 600.000 Einwohnern haben und ab dem Jahr 2085 für Olympische Sommerspiele nicht mehr infrage kommen äußerst lang. Insgesamt 33 Metropolen haben dann nur noch klimatische Bedingungen, die auch den vielen Freiluftsportarten gerecht werden. Davon liegen die meisten Städte in Europa, in Amerika könnten die Spiele nur noch in Vancouver, San Francisco und Calgary stattfinden.

Dabei trafen die Forscher die Annahme, dass eine WetBulb Globe Temperature (WBGT) von 26 Grad Celsius im Schatten ein kleines Risiko für einen Marathon darstellt, 28 Grad Celsius WBGT dagegen ein mittleres bis hohes Risiko. Bei der WBGT handelt es sich um eine wahrgenommene Temperatur, die sich aus den Faktoren Temperatur, Luftfeuchtigkeit, Windgeschwindigkeit und der Strahlungswärme der Sonne zusammensetzt. Da die meisten Disziplinen zumindest teilweise in der Sonne stattfinden, wird der volle WBGT-Wert wahrscheinlich sogar deutlich höher als in der Studie angenommen ausfallen.

Sobald die Wahrscheinlichkeit den Marathon aufgrund von einer Überschreitung des kleineren WBGT-Risikos abzusagen höher als zehn Prozent ausfällt, sollte die entsprechende Stadt den Forschern nach nicht als Austragungsort infrage kommen dürfen. Ab dem Jahr 2200 würde es sogar nur noch vier Austragungsorte auf der nördlichen Erdhalbkugel geben, die entsprechende klimatische Bedingungen für Olympische Sommerspiele hätten. jk


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