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Philippinen ermitteln gegen die 50 größten Klimasünder

Der Taifun Haiyan war einer der stärksten tropischen Wirbelstürme seit Beginn der Wetteraufzeichnungen. Allein in der Provinz Leyte sollen nach Angaben der philippinischen Regierung 10.000 Menschen ums Leben gekommen sein. (Foto: Henry Donati/Department
Der Taifun Haiyan war einer der stärksten tropischen Wirbelstürme seit Beginn der Wetteraufzeichnungen. Allein in der Provinz Leyte sollen nach Angaben der philippinischen Regierung 10.000 Menschen ums Leben gekommen sein. (Foto: Henry Donati/Department for International Development, flickr, CC BY 2.0)

Die philippinische Menschenrechtskommission wird gegen die 50 größten Klimasünder-Konzerne ein Verfahren wegen des Klimawandels einleiten. Denn die Philippinen liegen auf Platz drei des Weltrisiko-Index, die Bevölkerung leidet unter den Auswirkungen.

09.12.2015 – Es ist das erste Klimaschutz-Verfahren dieser Art weltweit, das Kohle-, Erdöl-, Erdgas- und Zementkonzerne in die Pflicht nehmen könnte, für ihre massiven Treibhausgasemissionen zu zahlen. Die philippinische Menschenrechtskommission ermittelt gegen die größten Emittenten von Treibhausgasen in Investorenbesitz auf Grundlage der Studie „Carbon Majors“ des Climate Mitigation Service aus 2014. Darin wurden die größten Emittenten von Kohlenstoffdioxid und Methan von 1854-2010 ermittelt. Angeregt hatten das Verfahren Opfer des verheerenden Taifuns Haiyan im November 2013 und mehrere Umweltschutzorganisationen.

Im Fokus stehen dabei viele Öl- und Gas-Multis u.a. der Konzern ExxonMobil, gegen den auch in den USA ermittelt wird. Zu den größten Verschmutzern gehören außerdem Chevron, BP, Shell, Total, der australische Rohstoffgigant BHP Billiton sowie die deutschen Konzerne RWE, RAG (ehemals Ruhrkohle AG) und der drittgrößte Zementhersteller der Welt HeidelbergCement. Nach Angaben der Studie sind 90 Unternehmen aus der fossilen Branche für 63 Prozent der weltweiten industriellen CO2-Emissionen zwischen 1854-2010 verantwortlich.

Inselstaaten sind besonders betroffen

Die Auswirkungen bekommen vor allem diejenigen zu spüren, die damit nichts zu tun haben. Während der globale Norden für den Großteil der Treibhausgasemissionen verantwortlich ist, leiden die Länder des globalen Südens unter den Folgen. Nach Angaben des Weltrisiko-Index liegen die Philippinen auf Rang drei hinter den pazifischen Inselstaaten Vanuatu und Tonga. Auffällig ist, dass besonders in Südostasien, Ozeanien, Zentralamerika und im südlichen Sahel das Katastrophenrisiko groß ist.

Diese Regionen liegen allesamt in der Nähe des Äquators, sie kennzeichnet eine hohe Exposition gegenüber Naturgefahren und den Folgen des Klimawandels wie steigender Meeresspiegel, zunehmende Dürren, Wirbelstürme und Überflutungen. Zwischen 1998 und 2009 waren einem Bericht der Weltbank zufolge in den Philippinen 12 Millionen Menschen von verheerenden Stürmen betroffen, es entstand ein Schaden in Höhe von über 24 Milliarden US-Dollar. Im November 2013 zerstörte der Taifun Haiyan große Regionen des südostasiatischen Staats, der aus über 7.000 Inseln und Archipelen besteht. cw


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