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Zwischenstand Weltklimagipfel, Hendricks nach Lima

Lima, Miraflores
(ygrrr  / Pixabay License)

Deutschland drängt beim Weltklimagipfel in Lima auf den Schutz der Regenwälder und diesbezüglich auf stärkere Kontrollen im Sinne einer internationalen Entwicklungsaufgabe. Bundesumweltministerin Hendricks ist ab morgen bei den Verhandlungen dabei.

08.12.2014 – Im Tagungsland der Weltklimakonferenz und in ganz Südamerika sind die Folgen der Abholzung der Regenwälder schon deutlich zu spüren. Beispielsweise in der brasilianischen Metropole São Paolo, aber auch in der Tagungsstadt, in Lima selbst, werden Wasserprobleme zunehmend besorgniserregend. Manchmal gibt es tagelang nur noch zeitweise oder gar kein fließend Wasser, in den Häusern sind wassergefüllte Plastikflaschen nichts ungewöhnliches, wer kann packt sich einen Wassertank aufs Dach, doch Regen kann monatelang ausfallen. 160 Millionen Euro wolle Deutschland deswegen internationalen Waldschutzmaßnahmen zur Verfügung stellen, verkündete Entwicklungsministers Gerd Müller in Lima. Denn jährlich gehen vornehmlich in tropischen Regionen etwa 13 Millionen Hektar Wald verloren, die klimatischen Auswirklungen sind enorm.

Nach neuesten Schätzungen des Weltklimarates gehen rund zwölf Prozent der weltweiten Kohlendioxid-Emissionen auf den Verlust der Wälder zurück. In Kolumbien wurden bspw. rund 1.200 Quadratkilometer Waldfläche mit Motorsägen und Brandrodungen zerstört.

Ab morgen steht die Ministerkonferenz im Rahmen des Weltklimagipfels auf dem Programm. Die deutsche Bundesumweltministerin Hendricks hatte vorher im Bundestag die deutschen Klimaziele 2020 und den Klimaaktionsplan erläutert, der u. a. von der Opposition als „Mogelpackung“ bezeichnet wurde. Das wollte Hendricks gar nicht recht verstehen, denn sogar die internationale Presse habe das Aktionsprogramm besser aufgenommen als die grüne Opposition. Die Einsparziele des Klimaaktionsprogramms würden ja zusätzlich zu den sowieso schon zu erwartenden Effekten aufgrund der Energiewende geschehen, so die Ministerin. Somit müsse, um das 40-Prozent-Ziel zu erreichen, „eine Lücke von fünf bis sieben Prozentpunkten“ geschlossen werden. Dieses würde mit dem Aktionsprogramm geschehen, und zwar in vielen kleinen Punkten die dann das große Ganze ergeben würden.

Vor ihrer Abreise stellte Hendricks die möglichen Kontroll-Instrumente beim internationalen Klimaschutz auf die Agenda, darunter klare Kontrollregeln für die CO2-Minderungsverpflichtungen von 195 Staaten beim geplanten Weltklimavertrag. Einen internationalen Klimastrafgerichtshof werde es jedoch nicht geben. Hendricks gibt aber auch zu, dass es in Deutschland in den vergangenen Jahren durchaus Versäumnisse beim Klimaschutz gegeben habe. Im Pro-Kopf-Vergleich würde Deutschland immer noch mehr Kohlendioxid ausstoßen als China. das liegt vor allem an den Emissionen aus Kohlekraftwerken und dem zunehmenden Verkehr. na


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