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China eröffnet weltweit größten Emissionshandel

Mit CO2-Emissionen in Höhe von 9,1 Milliarden Tonnen ist China der größte Emittent von Treibhausgasemissionen. (Foto: <a href="https://www.flickr.com/photos/desdegus/3122549784/" target="_blank">Gustavo M / flickr.com</a>, <a href="https://creativecommons.org/licenses/by/2.0/" target="_blank">CC BY 2.0</a>)
Mit CO2-Emissionen in Höhe von 9,1 Milliarden Tonnen ist China der größte Emittent von Treibhausgasemissionen. (Foto: Gustavo M / flickr.com, CC BY 2.0)

Als weltweit größter Emittent von Treibhausgasen hat die Volksrepublik China kürzlich ihren nationalen Emissionshandel eingeführt. Ob dieser auch den gewünschten Erfolg erzielen kann, hängt nun unter anderem von der Höhe des CO2-Preises ab.

21.12.2017 – In dieser Woche hat China als eines der ersten Schwellenländer und weltweit größter Emittent von Treibhausgasen einen landesweiten Emissionshandel eröffnet. Mit einem Volumen von rund drei Milliarden Tonnen CO2 aus Kraftwerksanlagen umfasst dieser immerhin rund ein Drittel der gesamten chinesischen Emissionen. Damit geht die Volksrepublik erneut einen wichtigen Schritt in Richtung Klimaschutz. Mithilfe des Emissionshandels soll das für 2030 gesetzte Klimaziel schneller erreicht und der Ausstoß von Treibhausgasen weiter reduziert werden.

Im vergangenen Jahr emittierte China noch über 9,1 Milliarden Tonnen CO2 – immerhin etwas weniger als 2015. Trotzdem hatte das Land damit immer noch einen Anteil von 27,3 Prozent am weltweiten CO2-Ausstoß. Der Energiesektor ist dabei allein für rund die Hälfte der Emissionen verantwortlich, weswegen die chinesische Regierung zunächst auch nur diesen Bereich am Emissionshandel beteiligt. Damit werden die vielen Kohlekraftwerke zukünftig CO2-Zertifikate benötigen, um weiter Strom produzieren zu dürfen. Je nach genauer Ausgestaltung des Systems kann das ein klarer Vorteil für den aufstrebenden Markt der Erneuerbaren Energien sein.

Dabei müssen die erfassten Kraftwerke ähnlich wie bei dem europäischen Emissionshandel für jede Tonne emittiertes CO2 ein handelbares Zertifikat kaufen. Beim Start des Systems erhalten sie zunächst noch eine festgelegte Menge an kostenlosen Zertifikaten. Die Menge der pro Jahr neu ausgegeben Zertifikate ist dabei nicht nur begrenzt, sondern sinkt auch allmählich ab. Stoßen die Kraftwerksbetreiber mehr CO2 aus, müssen sie eine entsprechende Menge an Zertifikaten nachkaufen. Hingegen belohnt sie das System, wenn die Treibhausgasemissionen geringer ausfallen und Gutschriften verkaufen werden können.

Datenlange in anderen Sektoren unzureichend

Auch wenn der chinesische Emissionshandel schon jetzt der größte weltweit ist, sollten ursprünglich noch weitere Industriesektoren mit einbezogen werden. Neben dem Energiemarkt war auch geplant, die Sektoren Mineralölverarbeitung, Chemie, Glas und Keramik, Stahl, Nichteisenmetalle, Papier sowie den Flugverkehr mit einzubeziehen. Damit hätten die Gesamtemissionen rund vier Milliarden Tonnen CO2 betragen. Jedoch reichte in diesen Bereichen offenbar die Datenlage zu den Emissionen noch nicht aus.

Ob der Emissionshandel in China nun den gewünschten Erfolg bringen wird, hängt von unterschiedlichen Faktoren ab. Durch ein Überangebot von Zertifikaten könnte genau wie beim europäischen System der CO2-Preis viel zu niedrig sein, wodurch auch die Wirkung auf den Klimaschutz verpuffen würde. Jedoch muss auch der erlaubte CO2-Ausstoß schrittweise abgesenkt werden, um den Emissionen von Treibhausgasen auch einen vernünftigen Preis zu geben. In jedem Fall handelt es sich bei der Einführung des Emissionshandels um einen wichtigen Fortschritt für die chinesische und globale Klimapolitik. jk


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