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Französische Insel soll energieautark werden

Wie schon die Azoreninsel La Graciosa und die Kanareninsel El Hierro will nun auch die bretonische IÎle-de-Sein ihre Energieerzeugung auf 100 Prozent Erneuerbare Energien umstellen. Dafür wollen die Insulaner auch das lokale Stromnetz übernehmen.

14.07.2015 – Für die Zukunft der Energieerzeugung gründeten die Bewohner der kleinen Insel die Aktiengesellschaft Île-de-Sein Energies (ISDE). Dabei haben sie sich einen deutschen Partner gesucht, der mit Stromnetzübernahmen bestens vertraut ist – der süddeutsche Ökostromanbieter Elektrizitätswerke Schönau (EWS) sitzt mit im Boot. Ziel ist es, im Laufe der kommenden zehn Jahre Energieautarkie mit reiner Ökoenergie zu erreichen. Bisher wird die Insel mit Strom aus Dieselgeneratoren über die EdF beliefert, der Energieverbrauch entspricht rund 420.000 Liter Diesel im Jahr.

Dass die Insel über eine erneuerbare Energieversorgung nachdenkt hat seinen Grund – denn das kleine Eiland liegt gerade mal 1,5 Meter über dem Meeresspiegel und könnte schon bald von den Folgen des Klimawandels mit ansteigendem Meeresspiegel betroffen sein. Nicht nur Erneuerbare Energien sollen die Insel versorgen, vor allem Wind- und Solarenergie – Mitglieder von ISDE wollen sich auch unabhängig vom Stromnetzbetreiber EdF machen und nach Vorbild von EWS das lokale Stromnetz selbstständig betreiben.

Im französischen Parlament beraten Politiker indes über ein Gesetz, das die dezentrale Energieversorgung erleichtern soll. Davon könnten gerade solche Inselnetze profitieren. Für den französischen Staat könnte das zudem große finanzielle Einsparungen bringen, für das Erreichen der Kilmaschutzziele wäre es ein weiterer Ansatz und Gewinn. Doch die mächtige EdF übt bereits Druck auf die Politik aus und könnte den Reformwillen sabotieren. na


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