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Gasförderung: Angst vor Beben blieb unberücksichtigt

In den Niederlanden hat die Gasförderung Erdbeben ausgelöst. Ein Report geht der Frage auf den Grund, ob die Ängste der Menschen von den Förderkonzernen hinreichend berücksichtigt wurden. Das Fazit fällt klar aus – und wirft Fragen für die Zukunft auf.

In den Niederlanden hat die Gasförderung Erdbeben ausgelöst. Ein Report geht der Frage auf den Grund, ob die Ängste der Menschen von den Förderkonzernen hinreichend berücksichtigt wurden. Das Fazit fällt klar aus – und wirft Fragen für die Zukunft auf.

20.02.2015 – Die Sorgen um Erdbeben der Bewohner in der niederländischen Provinz Groningen hatte jahrelang keinerlei Einfluss auf die Entscheidungen der Konzerne, die in der Region Erdgas fördern. Das geht aus einer Untersuchung hervor, die das Dutch Savety Board veröffentlicht hat. Der Report untersucht nicht, wie hoch das Risiko für die Menschen vor Ort ist, sondern er analysiert, wie stark das Thema beim Entscheidungsprozess die Schritte der Förderunternehmen beeinflusst hat.

Dass die Ausbeutung unterirdischer Gasfelder Beben verursachen kann, ist seit Langem bekannt. Studien hatten dennoch suggeriert, dass es nur zu geringen Erdbeben kommen würde, und selbst für den Fall, dass es gelegentlich zu schweren Beben käme, gingen die Förderunternehmen nicht von der Möglichkeit aus, dass es zu Personenunfällen kommen könnte. Ein Erdbeben in dem Dorf Huizinge im Jahr 2012 jedoch zerstörte diese optimistischen Ansichten.  Dem Report zufolge wurden die Ängste und Sorgen der Menschen vor Ort nicht berücksichtigt, stattdessen konzentrierte man sich auf mögliche Materialschäden – auch in der Kommunikation mit den Bewohnern. Der angenommen Höchstwert auf der Richterskala von 3,3 wurde überschritten. Die Behörden warnten schließlich und empfahlen 2013, die jährliche Gasfördermenge herabzusetzen.

Heftige Diskussionen gibt es aktuell auch um das Thema Fracking. Bei dieser Methode wird mit Chemikalien versetztes Wasser in den Untergrund gepresst, um so Gasfelder erschließen zu können, die mit der herkömmlichen Technik nicht zugänglich sind. Das gefährdet nicht nur das Trinkwasser, sondern kann auch Erdbeben verursachen. In Kanada wurde Ende Januar das stärkste bislang durch Fracking nachgewiesene Beben registriert. Es erreichte eine Stärke von 4,4 auf der Richterskala.

Daten des United States Geological Survey, einer Forschungsbehörde des US-Innenministeriums, zeigten jüngst, dass die Fracking-Industrie für noch nie dagewesene menschengemachte Erdbeben verantwortlich ist. Die Wissenschaftler beziehen sich dabei besonders auf die östlichen und zentralen US-Bundesstaaten, in denen auch die größten Fracking-Aktivitäten stattfinden. rr


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