Menü öffnen

Rom macht aus Müll Öko-Asphalt

Auch nach der Zeit Silvio Berlusconis gibt es ein massives Müllproblem in Italien. (Foto: jannakis, wikimedia.commons/flickr.com, CC BY 2.0)
Auch nach der Zeit Silvio Berlusconis gibt es ein massives Müllproblem in Italien. (Foto: jannakis, wikimedia.commons/flickr.com, CC BY 2.0)

Italiens Müllprobleme könnten bald entschärft werden, denn die Verwaltung der Stadt Rom will aus einem Teil des Abfalls Straßenbelag machen. Etwa 300.000 Tonnen Müll könnten mit anderen Komponenten vermengt umweltfreundlich Schlaglöcher stopfen.

05.09.2015 – 1,8 Millionen Tonnen Abfall produziert die italienische Hauptstadt pro Jahr, allerdings wird nur etwa die Hälfte davon tatsächlich getrennt und recycelt. Eigentlich enthält Haushaltsmüll noch viele wertvolle Stoffe, in Berlin etwa betreibt die Stadtreinigung eine Biogasanlage und macht aus den organischen Abfällen Methan und Wasserstoff, mit dem die eigenen Fahrzeuge wieder betankt werden. Um in Rom auch etwas Sinnvolles aus dem Müll zu ziehen, entwickeln die römischen Abfallbetriebe Ama einen sogenannten Öko-Asphalt.

Dabei wird der unsortierte Restmüll in speziellen Anlagen getrennt, der organische Anteil wird herausgefiltert und mit anderen Baumaterialien, u.a. Asche vermengt. Schadstoffe entstehen den Erfindern zufolge nicht. Auf diese Weise können Rohstoffe wie Gesteine und erdölhaltige Stoffe wie Bitumen gespart werden. „Die Idee des Öko-Asphalts ist einfach Abfall zu verwandeln in ein verwertbares Produkt“, erläutert Ama-Chef Alessandro Philippi. Und es könnte Rom dabei helfen, seine Müllberge zu verkleinern, die gerade in diesen Sommer aufgrund eines Müll-Mafiaskandals wieder wachsen.

Die oft überfüllten Müllkippen werden entlastet und gleichzeitig die Umwelt geschont, das Konzept klingt vielversprechend, wenn es sich tatsächlich großflächig einsetzen lässt. Der Öko-Asphalt könnte vor allem als Untergrund zum Einsatz kommen. Auch andere Länder wollen Müll für den Straßenbau recyceln, die Italiener halten ihr Verfahren aber für das bislang einfachste. Die Römer hoffen mit ihrer Erfindung im kommenden Jahr auf den Markt gehen zu können, das Patent könnte sogar zusätzliches Geld in die klammen Kassen spülen. cw


Kommentare

Diskutieren Sie über diesen Artikel

Keine Kommentare gefunden!

Neuen Kommentar schreiben


Name: *
E-Mail: *
(wird nicht veröffentlicht)
Nicht ausfüllen!


Kommentar: *

(wird nicht veröffentlicht)
max 2.000 Zeichen


energiezukunft