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Schottlands Unabhängigkeit beeinflusst Strom

Die Schotten werden im September über ihre Unabhängigkeit abstimmen. Sollte sich die Mehrheit dafür entscheiden, hätte dies maßgeblichen Einfluss auf Projekte zum Bau von Ökokraftwerken und auf den Strommarkt Großbritanniens.

10.09.2014 – Die schottische Bevölkerung zeigt seit jeher Bestrebungen, sich von den Engländern unabhängig zu machen und hat damit auch immer wieder Erfolg. Weltbekannt ist die Szene des Kinofilms Braveheart, in der Schauspieler Mel Gibson in seiner Rolle als schottischer Unabhängigkeitskämpfer William Wallace kurz vor seiner Hinrichtung „Freedom – Freiheit!“ brüllt. Aktuell geht es weniger emotional in Schottland zu, dennoch es ist mal wieder so weit: Die Schotten denken über ihre Unabhängigkeit nach, über die sie in einer Volksabstimmung am 18. September entscheiden.

Zwar rollen diesmal keine Köpfe, sollte die Bürgermeinung jedoch zugunsten der Unabhängigkeit ausfallen, würde dies viele Bereiche beeinflussen, nicht zuletzt den Strommarkt. Denn die beiden Länder müssten gegebenenfalls überlegen, wie dieser neu aufgeteilt werden kann. Die Schotten exportieren etwa ein Viertel ihres hergestellten Stroms in die südliche Richtung Großbritanniens. Etwa 43 Prozent der britischen Windenergie werden in Schottland hergestellt. Aufsehen erregt auch der Plan, das weltweit größte Wellenkraftwerk zu bauen, das 30.000 Haushalte versorgen und 2018 in Betrieb gehen soll.

Über die Hälfte der schottischen Energie kommt aus erneuerbaren Quellen, und bis zum Jahr 2020 sollen es nach Willen der Regierung in Edinburgh sogar 100 Prozent sein. Bezogen auf ganz Großbritannien entfielen Ende 2013 weit über 30 Prozent der regenerativen Stromkapazität auf Schottland.

Sollte sich die schottische Bevölkerung für die Unabhängigkeit entscheiden, wäre über einen längeren Zeitraum auch unklar, wie Projekte zum Bau von Ökokraftwerken finanziert werden. Bislang werden solche Vorhaben über ein landesweites Programm gefördert, das aber künftig möglicherweise nicht mehr zuständig wäre. Das könnte Investitionen in zweistelliger Milliardenhöhe betreffen. rr


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